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Massenwanderung im Mondschein hinterm Kofel

Der Tristacher Nachttourenlauf als sportlich-geselliges Ereignis der Extraklasse.

Wenn rund 400 Männer und Frauen nachts im Mondschein die Tourenskier anschnallen, um „hinter den Kofel“ zu gehen – oder zu laufen – dann kann nur der Sportverein Tristach mit Chef-Organisator Hans Schneider dahinterstecken. Zum 15. Mal gelang den Tristachern heuer ein sportlich-gesellschaftliches Ereignis der Extraklasse rund um ihren Hausberg. Frau Holle hatte die weiße Basis gelegt, der Wettergott ein Einsehen und das Pistenteam leistete ganze Arbeit. Also stand einer sportlich durchaus hochwertigen Gaudi nichts mehr im Weg. Ganz bewusst separieren die Tristacher die ehrgeizigen von den geselligen Tourenfans und schaffen so zwei Kategorien, die zwar ein gemeinsames Ziel, aber ganz unterschiedliche Motive für die Teilnahme am nächtlichen Vollmondspektakel haben. Das ist eines der Erfolgsgeheimnisse des Nachtourenlaufes. Hier nehmen einige der besten Alpinsportler ebenso teil, wie manch gesellige Wirtshausrunde. Mit dem Böllerschuss von Sepp Müller starteten am 2. Februar um 18:20 Uhr zunächst 66 echte WettkämpferInnen vom Sportplatz Tristach in Richtung Dolomitenhütte. Nach nur 20 Minuten kamen die Schnellsten – angefeuert von den Teilnehmern der „Mittelzeitklasse“ schon beim Kreithof vorbei und bereits hier war klar, dass der Favorit auch heuer auf Siegeskurs war: Manuel Seibald lag in Führung und gab diese Position bis ins Ziel nicht mehr ab. Für die 950 Höhenmeter zur Dolomitenhütte benötigte er nur 46:26 Minuten. Ein neuer Rekord! Für Seibald war das der dritte Sieg beim Nachttourenlauf in Folge und das bedeutet: Er darf die Wandertrophäe endgültig in seinen Trophäenschrank stellen. Mit knapp zwei Minuten Rückstand belegten Marc Hochstaffel und Ingemar Wibmer die Plätze 2 und 3. Barbara Oblasser lief als schnellste Frau mit einer Zeit von 01:07:41 über die Ziellinie. In der stark besetzten Klasse 50+ wurde Peter Sieger mit einer ausgezeichneten Zeit von 54:03 seinem Namen gerecht. Nachdem die schnelle Truppe den Kreithof passiert hatte, brachten sich die Skitourengeher der Mittelzeitklasse in Position. Mittelmaß war aber nicht unbedingt angesagt, denn auch in dieser Kategorie zeigten vor allem die jungen und jüngsten TeilnehmerInnen mit exzellenten Zeiten auf. Mit 14 Jahren und einer Zeit von 38:31 ließ Luca Asslaber manchen Erwachsenen richtig alt aussehen. Unter 42 Minuten kamen auch Anton Thum jun. und Noah Lemberger bei der Dolomitenhütte an. Zum buchstäblichen Renner der 15. Auflage des Tourenklassikers wurde aber eine ganz neue Kategorie: die Seilschaften! Nach dem Motto „ein gemeinsames Ziel – eine gemeinsame Zeit“ gingen 43 Teams (!) an den Start. Die „Squadra Benetton“ bewies, dass man auch in der Gruppe sehr schnell durch die Nacht huschen kann (34:45) und auch die Seilschaften des Jägerbataillons 24 zählten im Mondschein zu den Schnellsten, ebenso wie die Girls des Sportklubs Osttirol, die locker unter einer Stunde Steilhang, Buchenbichl und Co. bewältigten. Buchstäblich auf den Hund gekommen war die Osttiroler Bergrettungs-Lawinenhundestaffel, die neben ihren Vierbeinern mit sechs Männern und einer Frau in Richtung Dolomitenhütte trabten. Firmen, Vereine und Freunde nutzten das nächtliche Spektakel als „Teambuilding“ mit Spaßfaktor und kamen trotz oder gerade wegen manchem Hoppala gut gelaunt ins Ziel. 192 „Seilgeher“ und 140 Einzelstarter bildeten die Mittelzeitklasse, der Helmut Prünster mit 01:11:22 am nächsten kam. Die Seebachl-Musigflitzer als Zweite und Konrad Elias als Dritter auf das Podest und nahmen tolle Sachpreise entgegen. Jeder Teilnehmer unterstützte heuer mit seiner Anmeldung automatisch die Bergrettung Lienz. Obmann Thomas Zimmermann bedankte sich bei den Veranstaltern, gratulierte bei der Siegerehrung den Schnellsten, übergab mit Sportvereins-Obmann Anton Steurer die Preise und erhielt auch gleich die 400 Euro Erlös aus einer besonderen Schnapsflaschen-Versteigerung. Josef Burger erhielt den Zuschlag für diese hochprozentige Kollektion. Fazit: Eine rundum gelungene Veranstaltung, glückliche Teilnehmer, erschöpfte aber zufriedene Organisatoren. Der scheidende Organisator Hans Schneider legte heuer die Latte für seinen Nachfolger hoch … aber die Tristacher werden auch im kommenden Jahr in Scharen nachts hinter den Kofel pilgern, soviel ist sicher. Slideshow: Peter Frank

Ein Posting

Zimml
vor 7 Jahren

Ein grosses DANKE noch einmal an den Sportverein Tristach für die tolle Organisation! Es war ein sehr würdiger 15. Nachttourenlauf! Schneider Hans, danke dir für 15. Jahre Idealismus und Hingabe für diesen tollen Event! Armin Zlöbl, gewaltige Sache mit der Versteigerung deiner Sammlung aller Schnäpse der letzten 15 Jahre, dessen Reinerlös sowie ein Teil des Startgeldes der Bergrettung Lienz gespendet wurde! DANKE im Namen der Kameraden der Ortsstelle Lienz. Auf diesem Weg wünsche ich auch dem Steuerer Toni weiterhin so viel Elan, dass diese Veranstaltung noch mindestens 15 weitere Jahre stattfinden wird.... :-) DANKE

 
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