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15 Wölfe leben derzeit in Österreich. Almbauern wollen zur Flinte greifen. Foto: Robson Hatsukami Morgan

15 Wölfe leben derzeit in Österreich. Almbauern wollen zur Flinte greifen. Foto: Robson Hatsukami Morgan

WWF befürchtet „zweite Ausrottung des Wolfes“

Agrarreferenten der Länder fordern bei Treffen in Klagenfurt eine Regulierung des Bestandes.

Der WWF kritisiert die heute in Klagenfurt erhobene Forderung der Landesagrarreferenten nach einer „Regulierung“ der Wolfsbestände und einer Aufweichung des Schutzstatus von Wölfen als rechtswidriges Armutszeugnis. „Anstatt ihre politische Verantwortung wahrzunehmen, wollen die Agrar-Landesräte den Wolf in Österreich offenbar ein zweites Mal ausrotten. Das ist völlig inakzeptabel. Tatsächlich ist der Wolf durch EU-Recht streng geschützt und sind Abschüsse nur in eng definierten Ausnahmefällen möglich“, sagt  WWF-Wolfsexperte Christian Pichler und fordert eine sofortige Rücknahme des Klagenfurter Beschlusses. „Flinte und Panikmache sind der völlig falsche Weg. Vielmehr sind die Bundesländer endlich gefordert, länderübergreifende Management- und Förderkonzepte mit Herdenschutz-Maßnahmen und Entschädigungen zu etablieren. Wenn die einzelnen Länder dazu nicht in der Lage sind, muss die Bundesregierung koordinierend eingreifen und ein rechtskonformes Vorgehen sicherstellen“, betont Pichler. Selbstverständlich seien die Sorgen von Weidetierhaltern ernst zu nehmen und müssten Konfliktlösungen im gemeinsamen Dialog aller erarbeitet werden. Der WWF zitiert Umfragen, nach denen 74 Prozent der Österreicher dem Wolf positiv gegenüberstehen. Es werde erwartet, dass die Politik für ein konfliktfreies Miteinander sorgt. „Am Beispiel Deutschlands und der Schweiz mit zwei Jahrzehnten Erfahrung im Herdenschutz ist zu erkennen, dass Herdenschutz sehr wohl erfolgsversprechend ist, wenn die Betroffenen sachlich informiert und unterstützt werden“, verweist WWF-Experte Pichler auf internationale Beispiele, an denen sich Österreich orientieren solle. Die Rückkehr des Wolfes nach Europa ist seit fast zwei Jahrzenten zu beobachten, wobei Österreich das letzte Alpenland ist, in das der Beutegreifer zurückkehrt. Im gesamten Bundesgebiet leben derzeit 15 Wölfe. In Italien leben laut WWF 1000 Tiere, in Deutschland 500. Angesichts solcher Zahlen werde mit der Forderung nach einer Bestandsregulierung weit übers Ziel geschossen, so der WWF. Pichler: „In diesem Sinne müssen die Agrarreferenten ihre heutige Positionierung rasch revidieren und klarstellen, dass sie im Umgang mit Wildtieren auf dem Boden geltenden Rechts agieren werden.“

8 Postings

Cyanistes caeruleus
vor 7 Jahren

Mir erscheint diese Forderung seltsam, da viele Jäger auch Landwirte sind und daher durchaus selbst etwas gegen diese Mißstände unternehmen könnten.

Was die Einstellung mancher Zeitgenossen zu Beutegreifern betrifft, darüber sprechen einerseits illegale Abschüsse, wie etwa das vom Nationalpark Luchs in letzter Zeit oder der unabsichtliche Abschuss eines Steinadlers im Ötztal Bände. Solange die Jägerschaft mit solchen Wildereien nicht rigoros in den eigenen Reihen aufräumt und die Behörden nur halbherzig ermitteln, wird es von Seite der Bevölkerung kaum Verständnis dafür geben, weitere Befugnisse einzufordern.

Auch die Unart, Siloballen in der freien Landschaft zu lagern fordert Schäden an diesen regelrecht heraus. Hier kann man sich schon fragen, warum immer mehr "Stodl" aus unserer Landschaft verschwinden. Eine Instandhaltung solcher "Stodl" würde nicht nur einen krähensicheren Lagerplatz für Siloballen gewährleisten, sondern würde teils gefährdete Vogelarten, wie etwa die Schleiereule begünstigen. Außerdem haben solche Stadel in der Landschaft durchaus einen hohen ästhetischen Wert.

Ich stehe der waidgerechten Jagd durchaus wohlwollend gegenüber. Aber die Jagd hat sich selbst ethische Grenzen zu setzen und so ist es höchst an der Zeit solche Überlegungen, wie die Ausweitung der Wolfsjagd zu überdenken und eher einmal Partei dafür zu ergreifen, dass der Mensch endlich seine Handlungen im Umgang mit unserer Landschaft und der Natur in Frage stellt. Sie ist nicht nur Sport- und Abenteuerplatz oder Produktionsstätte, sondern Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere.

 
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chiller336
vor 7 Jahren

es ist doch eine sache des standpunktes oder? vor hunderten jahren war doch der wolf bei uns heimisch oder? ... dann lebte die almwirtschaft auf und auch der wolf wurde bei uns ausgerottet. wer sagt eigentlich, dass durch die rodung für die almen nicht auch wertvolle lebensräume zerstört wurden? für andere lebewesen? den wolf zb? was gibt uns das recht, darüber zu entscheiden, welche spezies bei uns leben darf, und welche nicht? ... irgendwann holt sich die natur wieder das zurück, was ihr der mensch genommen hat .... nur mal so als kleine überlegung für ALLE ... befürworter und gegner

 
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DEMI
vor 7 Jahren

Kann mir jemand erklären was unserem Ökosystem gefehlt hat ohne den Wolf. Der Wolf hat in unseren Breiten keinen natürlichen Feind. Wenn man nur zuschaut wie er sich vermehrt wird das über kurz oder lang ein Problem für unser Ökosystem. Für die Almwirtschaft warscheinlich in sehr kurzer Zeit. Von den Wolfbeführwotern werden immer nur Bilder von hübschen Wölfen gezeigt, am besten mit jungen Welpen. Bilder von gerissenen Schafen, die bei lebendigem Leib von hinten her aufgefressen werden zeigt man nicht. Schon mal gesehen liebe LISSI?

 
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    Wundawuzzi
    vor 7 Jahren

    Diese Argumentation ist purer Aktionismus.Tiere töten um zu überleben.Der Mensch tötet sehr oft zum reinen Vergnügen .Probleme sehe ich ganz wo anders. Junge Wölfe wandern sehr weit kommen oft aus Ost oder Südosteuropa, also aus Gebieten wo die Tollwut noch existiert. Vielleicht können Experten dazu Stellung nehmen ,ob eine Krankheitseinschleppung ausgeschlossen werden kann.Die Folgen wären für Europa und die EU sehr schwerwiegend..

     
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easttyrolguy
vor 7 Jahren

Es wird wohl erst einen Angriff auf eine Person brauchen bevor die Leute erkennen dass der Wolf zuletzt im Mittelalter bei uns zu Hause war. Vielleicht sollte die Pest auch wieder ausbrechen, die war ja auch mal bei uns heimisch.

Meine Frage an den WWF ist: wer soll all diese so tollen Maßnahmen für den Herdenschutz denn bezahlen? Das almen der Tiere ist zur Zeit nur durch den Gesundheitswert für die Tiere argumentierbar. Es zahlt sich bereits seit vielen Jahren nicht mehr aus, der Wolf könnte nun der Dolchstoß für viele Almen sein

 
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Wundawuzzi
vor 7 Jahren

Die Agrarreferenten der Länder sollten lieber einmal die Zahlen der jungen Lämmer und Schafe bekannt geben ,die jedes Jahr jämmerlich auf den Almen durch Unfälle oder Krankheiten verenden.Eine der Hauptursachen- mangelnde Aufsicht. Oft werden sie wochenlang völlig sich selbst überlassen.Man erinnere sich nur an die Schneekathastrophe vor ein paar Jahren. Nicht einmal offensichtlich an Moderhinke erkrankte Schafe werden einer Behandlung zugeführt. Mit dem großen Risiko die gesamte Steinwildpopulation anzustecken.Ja, ja man kann ja nicht zu jedem Schaf einen Hirten stellen! Aber der böse Wolf ist der Ruin der Schafbauern!

 
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chiller336
vor 7 Jahren

es is imma desselbe .... alles was dem menschen nicht passt wird einfach ausgerottet ...

 
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Wundawuzzi
vor 7 Jahren

Die Agrareferenten mögen einmal die Zahlen der verunglückten und von Krankheit geschwächten Lämmer und Schafe bekannt geben, die jährlich auf den Almen jämmerlich zu Grunde gehen.Nur weil sie sich selbst überlassen sind und sich tagelang niemand um sie kümmert. Von Schafen,die wochenlang an Moderhinke leiden , das Steinwild anstecken und nicht behandelt werden gar nicht zu reden.Bei einer besseren Herdenbetreuung wäre auch ein vereinzelt umherschweifender Wolf kein wirkliches Problem .

 
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