Laserzlauf: Armin Höfl gewinnt den Klassiker
Acht Kilometer rauf, acht Kilometer runter und das in weniger als eineinhalb Stunden.
Selbst in Zeiten, in denen die Skitouren-Events wie die Schwammerln aus dem Boden sprießen und auf manchen Hängen mehr Leute aufwärts als abwärts unterwegs sind, hat der Osttiroler Laserzlauf nichts von seinem Kultstatus verloren. Dieses Rennen ist die Mutter aller authentischen Geländebewerbe auf Skiern und nur empfehlenswert, wenn man Strom in den Oberschenkeln, gute Nerven und eine perfekte Technik mitbringt. Im Original führt der Hardcore-Bewerb von Lavant auf das Laserztörl und dann über die Karlsbaderhütte hinunter zum Kreithof. Doch diese Strecke wurde zuletzt 2011 gelaufen und gefahren, seither machten Wetterkapriolen den Originalkurs entweder unmöglich oder zu gefährlich.
Ein emotionales Auf und Ab erlebten die Veranstalter der Lienzer Alpenraute auch in den Tagen vor dem diesjährigen Bewerb. Zwei Wochen vor dem Startschuss sah alles perfekt und nach einem Originalrennen aus, dann schlugen das Wetter und die Stimmung um. Eine Absage stand im Raum. Schließlich stand nach Schneefall und starken Verwehungen fest – es muss eine Ausweichstrecke gelaufen werden. Eine alte Idee des ehemaligen Nationalkaderläufers Wolfgang Klocker war Basis für die alternative Streckenwahl – und mehr als bloß Ersatz.
Gut 1.400 Höhenmeter aufwärts und abwärts durch teilweise anspruchsvollstes Gelände und mit zwei Tragepassagen – das ist kein Sonntagsspaziergang auf Fellen, sondern alpiner Spitzensport, zu dem sich 151 Männer und Frauen anmeldeten.
116 nahmen die Tortur tatsächlich in Angriff, 113 schafften es bis ins Ziel. Dabei war niemand schneller als Armin Höfl, der nach 1:27:39 die Ziellinie überfuhr. Zuvor war er vom Kreithof bis Hahnbichl mit zwei Tragepassagen 4,3 Kilometer aufgestiegen, dann zur Wechselzone Bremstall hinuntergebolzt, von dort noch einmal 3,7 Kilometer zur Karlsbaderhütte hochgelaufen und dann acht Kilometer bis zum Ausgangspunkt am Kreithof abgefahren. Gesamtleistung nach kaum eineinhalb Stunden: acht Kilometer Aufstieg, 8,8 Kilometer Abfahrt!
Stefan Steiner wurde Zweiter, was erst 30 Meter vor dem Ziel im Endspurt gegen Tadei Pivk geklärt war. Am Ende lagen nach der ganzen Tortur nur 1,4 Sekunden zwischen den Plätzen zwei bis vier! Das Damenrennen gewann Johanna Erhart mit einem strahlenden Siegerlächeln vor Veronika Mayerhofer.
Deutlich abgeschlagen wurde die Italienerin Dimitra Theocharis Dritte. Die Klasse Masters entschied Franz Pfattner vor Franz Grassl und Manfred Dorfmann für sich. Hermann Webhofer gelang in der Hobbyklasse der Sprung auf das höchste Stockerl, vor Christian Tomaselli und Michael Haugeneder. Fazit von Alpenraute-Obmann Markus Huber: „Ein sehr intensiver Laserzlauf ging unfallfrei über die Bühne. Das macht Lust auf den 33. Laserzlauf 2019.“
Laserzlauf_2018_Ergebnisliste
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