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Wieder Debatte um Sanierung der Nordschule

Herrschen für Schüler und Lehrer tatsächlich „ausgezeichnete Verhältnisse“?

Der Lienzer ÖVP-Gemeinderat Stefan Schrott ist Insider in Sachen Nordschule, er unterrichtet in dem Schulgebäude, das Ende der sechziger Jahre eröffnet wurde: „In meiner Klasse kann man von sechs Fenstern nur mehr eines kippen, das mache ich mit dem Notschlüssel in der Pause.“ Schrott widersprach bei der Gemeinderatssitzung am 19. November vehement der Einschätzung von Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, die von „ausgezeichneten Verhältnissen in der Volksschule und der Neuen Mittelschule Nord“ sprach. Blanik erzählte, dass sich das Lehrerteam des Polytechnikums in einem Brief gegen eine Übersiedlung in den Campus Technik am Iselkai ausspreche: „Die wollen da oben bleiben“. „Die Nordschule als schöne Schule darzustellen, das finde ich hart,“ konterte Schrott.
Ende der Sechziger wurde dieses Gebäude eröffnet, 2008 gab es einen Architektenwettbewerb für die Sanierung, 2018 ist noch immer keine Lösung für die „Nordschule“ in Sicht. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Die Schule, errichtet in den sechziger Jahren, war im Zuge der Budgetdebatte plötzlich Thema. Für 2018 stehen 10.000 Euro im Voranschlag, deklariert als „Gemeinsames Schulgebäude Nord. Bauprojekt (Anlaufkosten)“. Angezogen wurde die Debatte von Sepp Blasisker, der sich einmal mehr für einen Neubau auf dem Areal der Raiffeisen Genossenschaft an der Nußdorferstraße aussprach. Der FP-Gemeinderat ist Landwirt und handelte sich prompt den Vorwurf ein, Bauerninteressen vor die Bedürfnisse der Stadt zu stellen. „Die Preisvorstellungen der RGO sind für die Stadt nicht leistbar“, unterstrich Bürgermeisterin Blanik.

Sie forciert eine Sanierung, die indirekt mit dem Campus-Neubau zusammenhängt. Einerseits erhalten durch die Absiedlung des Polytechnikums künftig weniger Schüler in der Nordschule mehr Platz. Andererseits entsteht ein neuer Parkplatz nahe dem städtischen Friedhof, auf dem 19 Stellplätze für die Nordschul-Lehrkräfte reserviert sind. Das Schulareal soll dann komplett autofrei werden, die Stellflächen könnten in schulische Freiräume umgewandelt werden.

Auch Stadtkämmerer Peter Blasisker schaltete sich in die Diskussion ein, widersprach seinem Bruder und hielt ein emotionales Plädoyer für eine Sanierung. Allein das RGO-Grundstück koste schon mehr als die halbe Sanierung, zudem müsse man einkalkulieren, dass die Kosten zu 55 Prozent von den übrigen Gemeinden des Schulsprengels und zu 45 Prozent von der Stadt Lienz gestemmt werden müssten. Derzeit berät ein sechsköpfiges Gremium über die Zukunft der Schule, in dem neben Bürgermeisterin Blanik und den Gemeinderäten Alexander Kröll (VP) und Willi Lackner (SP) auch die Bürgermeister Reinhold Kollnig (Thurn), Bernhard Zanon (Leisach) und Markus Einhauer (Tristach) sitzen.

Am Ende der Diskussion regte Volksschullehrer Stefan Schrott an, dass die Vertreter dieses Schulsprengel-Gremiums den Stand ihrer Beratungen in der nächsten Sitzung dem Lienzer Gemeinderat vortragen sollten. Bürgermeisterin Blanik reagierte gereizt auf diesen Wunsch, die Zeit sei zu knapp und sie könne die Aufklärung auch selbst leisten, außerdem solle sich Schrott erst einmal ins Thema einlesen, bevor er Fragen stelle. Nach einer kurzen Sitzungsunterbrechung zur internen Abstimmung räumte die ÖVP in ihrem Antrag der Bürgermeisterin mehr Zeit ein und forderte Informationen zur Nordschule „in einer der nächsten Sitzungen“. Der Antrag wurde angenommen.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

9 Postings

Eu Fän
vor 6 Jahren

Ich find statt ständig Parkplätze zu fordern sollen die Bewohner endlich den Regiobus Lienz nützen damit der Bus angenommenen wird sollte der Verkehrsverbund Tirol endlich den Fahrplan richtig Abstimmen auf den Regiobus Osttirol Verkehr das ist leider der Fall es ksnn nicht sein wenn ich mit dem Bus fahren will von der Pegetz mit dem 1.30 h brauche von der Pegetz zur Haltestelle Hochstein Schloss Bruck brauche weil ich hier am Bahnhof Lienz 45 Minuten brsuche solange ich nur die 6 Buslinien brauche ist der Regiobus Lienz gut abgestimmt aufeinander sobald aber der Regiobus Osttirol Verkehr dazu gebraucht ist der Bus Fahrplan eine Katastrophe .

 
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schnuffi
vor 7 Jahren

Es besteht ja bekanntlich Handlungsbedarf eine neue Krankenpflegeschule zu errichten. Rund um das Kranken haus sind viel zu wenige Parkplätze vorhanden. Warum verkauft man das ganze Areal nicht an das Krankenhaus? Wenn man mit Weitblick in die Zukunft schaut, wird man erkennen, das dort dringend Grundfläche benötigt wird. Wir haben ja unbedingt den Osttirodler, das neue Schwimmbad, neue Skilifte usw. usw. gebraucht. Für alles hat man Geld......Warum wird nicht endlich Kapital für unser aller Zukunft investiert? In unsere Kinder!!!

 
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bergfex
vor 7 Jahren

....2008 gab es einen Architektenwettbewerb für die Sanierung, 2018 ist noch immer keine Lösung für die „Nordschule“ in Sicht.......... Wer hat den Wettbewerb gewonnen ? Wie-viel hat er gekostet? Warum wurde nichts umgesetzt ?? Ach ja, Blanik wurde ja erst 2011 zur BM/Inn gekührt.

 
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soomanides
vor 7 Jahren

Ja, schlecht schließende Fenster kann man reparieren. Da fehlt es offensichtlich an Kommunikation mit der Stadtverwaltung. Dass die Gebäudebeschriftung auf der Westfassade - von "Volks- und H a u p t s c h u l e Lienz Nord" auf " Volks - und N e u e M i t t e l- s c h u l e" nach Jahren der Umbenennung noch nicht geschehen ist, ist eine Nachlässigkeit der Zuständigen. Wenn (man liest von 40 000.- Euro) für eine Reise ins Land der "un-begrenzten Möglichkeiten" lockergemacht werden können - Frau Bgm. Blanik - " i will eigentlich eh nit" - aber der Vize machts - dummerweise! - möglich, müssten ein paar Euro, trotz oft be-grenzter finanzieller Möglichkeiten für wichti-gere Vorhaben der Stadt - (Herr Stadt-Finanzkämmerer P. B. hommas Geld?) für die Farbe drinnen sein.

 
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amRande
vor 7 Jahren

Jede Schule ist so "schön" wie der engagierte Lehrkörper! Auch einem alten PC kann man eine neue, leistungsfähige Software unterjubeln. Also bitte, liebe "Schule an der Sonnseite", nicht jammern, sondern mit Freude, Herz und Hirn unterrichten! Und wenn ein Fenster nicht aufgeht, lässt sich das wahrscheinlich schnell und unbürokratisch reparieren. Die Kinder werden sich nach Jahr(zehnt)en nicht an das Gebäude, sondern vielmehr an die verständnisvollen und engagierten Lehrerinnen und Lehrer erinnern. Abgesehen davon: Solange die Bildungspolitik derart konfus und orientierungslos von einer Evaluation in die andere taumelt, lohnt es sich nicht, neue Schulen zu bauen. Wirksamer, und für die Kinder lohnender, ist das unbeirrte und vielfach unbedankte Wirken der großteils ausgezeichneten Pädagoginnen und Pädagogen!

 
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EsReichtJetztEndgueltig
vor 7 Jahren

Wieder mal eine Frage.

Was sind die Aufgaben der Stadt Lienz?

Lienzer Bergbahnen oder Volksschule?

Das ist nicht die Schuld von Frau Blanik, aber Sie hat die Macht, dies endlich zu beenden und eine entsprechende Sanierung/Neubau umzusetzen. Die Kinder/Lehrer/Eltern werden ihr sehr dankbar sein!

 
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Sepele
vor 7 Jahren

Blanik drückt sich wie immer vor ihrer Verantwortung. in der Verwaltung spielt Geld keine Rolle aber unsere Kinder sitzen in zugigen Klassenzimmern. Wer weiß, welche Gefahren dort noch so lauern (Schimmel, Asbest etc???)

 
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    bergfex
    vor 7 Jahren

    ..........Bürgermeisterin Blanik reagierte gereizt auf diesen Wunsch, die Zeit sei zu knapp und sie könne die Aufklärung auch selbst leisten, außerdem solle sich Schrott erst einmal ins Thema einlesen, bevor er Fragen stelle.............

    Genau so reagiert die freundliche BM/Inn, wenn sie auf den Punkt angesprochen wird. Also wie ein bockiges Kind.

     
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Kiew
vor 7 Jahren

Anstatt die vornehm ausgedrückt in die Jahre gekommene Nordschule zu sanieren sollt auf dem Areal des ehemaligen Bundeskonvikts ein Neubau entstehen. Davon hört man leider nichts mehr. Auch die Bundesgebäudeverwaltung will nicht auf leeren Grundstücken sitzen bleiben.

 
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