Lesen Sie hier nach, was am Abend des 18. Dezember im Lienzer Stadtsaal über die Bühne ging. Gespielt wurde das Stück: „TVBO-Wahl 2017 in Osttirol“. Für beste Unterhaltung war gesorgt, auch wenn am Ende nicht „Da capo!“ gerufen wurde.
#tvbo-wahl-2017
Liebe Leserinnen und Leser, allen, die bis nach Mitternacht mit uns ausgeharrt haben, wünschen wir hier aus dem Stadtsaal Lienz, der sich schnell leert, noch eine gute Nacht. Es war ein spannender Abend und wir freuen uns schon auf anregende Diskussionen in unseren Foren. Bis demnächst! Ihr, Gerhard Pirkner.
Der lange Abend endet mit einem Pfeifkonzert und Buh-Rufen. Noch beim Verlassen des Saales wird intensiv diskutiert. Damit ist in den nächsten Tagen für Wirbel gesorgt. Nicht einen einzigen Vertreter der anderen Gruppierungen in den Vorstand oder auch an die Spitze des Aufsichtsrates zu setzen wird als offene Machtdemonstration der Gruppe rund um Franz Theurl empfunden. Der trägt es vermutlich mit Gelassenheit. Ziel erreicht. Macht erhalten.
Nach der Wahl macht plötzlich ein Gerücht die Runde, zuerst formuliert es Heinz Schultz. Christoph Schett, Reisebürounternehmer aus Villgraten, habe heute in Sillian gewählt und dennoch in Lienz noch eine Stimmkarte bekommen. Mehrere Unternehmer im Saal bestätigen diese Wahrnehmung. Eine Anfechtung der Wahl steht plötzlich im Raum. Franz Theurl spricht von Irrtum.
Die Wahl des Vorstandes und des AR-Vorsitzes war durchaus interessant, sagt Gerhard Föger bei der Verkündung des Sitzungsergebnisses. Was er dann verkündet, klingt für alle, die in Opposition zur Bezirksliste standen wie blanker Hohn: „Neuer Obmann ist der alte Obmann“. Pfiffe im Saal, laute Buh-Rufe! Schiebung! Der Zorn entlädt sich. Doch es kommt noch dicker: Erster Obmann-Stellvertreter wird Thomas Winkler, auch er wird im Saal ausgebuht. 2. Obmann-Stellvertreter ist künftig Werner Frömel, dessen Rolle sogar noch aufgewertet wird.“
In den Aufsichtsrat rücken für diese gewählten Vorstandsmitglieder nach: Hansjörg Mattersberger, Anna Geiger-Vergeiner und Franz Schneider. Der AR-Vorsitz geht an Karl Jurak, sein Stellvertreter ist Hansjörg Mattersberger. Damit gehen praktisch alle relevanten Posten an die Bezirksliste Theurls.
Haidenhof-Wirt Michael Wildauer greift sich das Mikrofon und drückt aus, was im Saal viele denken: „Den Vorstand nicht zu teilen, sondern die ganze Macht zu ergreifen, spaltet den Tourismus in Osttirol noch mehr als bisher in zwei Lager.“
Dann spricht Martin Gratz: „Wir haben 225 Stimmen mehr als die Mitbewerber. Dann waren zwei Bürgermeister ausreichend, um die Wahlarithmetik und dieses Ergebnis umzudrehen.“
Heinz Schultz bedankt sich: ”15 zu 11 haben wir bekommen, 16 zu 10 hätte drei Mandate bedeutet. In jeder Stimmgruppe war die Mehrheit bei unserer Gruppe. Und dennoch hat Franz Theurl alles durchgefärbt. Alles wurde acht zu sechs abgestimmt. Geheim. Wir haben sechs Stimmen. Dass es dem Bezirk nicht gut tut, dass jedes Mandat in Lienz ist, ist bedenklich. Tourimus passiert in den Seitentälern. Franz du hast alles durchgeboxt, aber ob das gut ist, stelle ich in Frage.“
Die Kollegen von der Kleinen Zeitung haben es bereits geahnt, jetzt ist es fix: Franz Theurl ist der alte und neue Obmann des TVB Osttirol. Soeben kehren die Aufsichtsräte in den Saal zurück.