Der Wolf gerät ins Schussfeld der Wahlkämpfer
Hermann Kuenz kontert auf Tierschutz-Vorstoß von SPÖ und WWF.
Der Wolf ist wieder da, ein gefährliches Raubtier für die einen, ein wilder und faszinierender Heimkehrer in seinen angestammten Lebensraum für die anderen. Im Stubaital wurde erst vor Kurzem ein Tier gesichtet, im Trentino soll ein gutes Dutzend Wölfe leben und fragt man Thomas Steiner, Schafzüchter, Nationalparkmitarbeiter und Experte in Sachen Herdenschutz, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Tiere auch in Osttirol auftauchen: „Der Wolf mit seiner ganzen Problematik kommt, davon bin ich überzeugt!" Was Steiner und andere Experten unternehmen, um zugleich das Raubtier und die heimischen Schafherden zu schützen, beleuchten wir in einer Hintergrundreportage im neuen DOLOMITENSTADT-Magazin, das im Osttiroler Zeitschriftenhandel aufliegt.
Weniger hinter- als vordergründig wird an der politischen Front gegen oder für den Wolf gekämpft. Während der Osttiroler Landtagsabgeordnete Hermann Kuenz Anfang Oktober sogar nach München pilgerte, zum Schulterschluss der Bauern gegen die blutrünstigen Bestien, pirscht die SPÖ durch grüne Reviere und stellt sich schützend vor die scheuen Einwanderer, mit denen mancher Jäger gerne kurzen Prozess machen würde.
Die Wahrnehmungsunterschiede in Sachen Wolf sind so ausgeprägt, dass ÖVP und SPÖ sogar den Inhalt eines gemeinsam und einstimmig beschlossenen Antrags des Umweltausschusses für den Dezember-Landtag völlig unterschiedlich interpretieren. SPÖ-Umweltsprecher Thomas Pupp sieht in dem Papier einen Erfolg seiner Partei zugunsten der Wölfe: „In enger Zusammenarbeit mit dem WWF lancierte die Tiroler SPÖ, dass die Diskussion mit den wichtigsten Stakeholdern wie der Tiroler Landwirtschaftskammer, Schafzuchtverbände, Almbauern, Tiroler Jägerverband, Landesumweltanwaltschaft, Tirol Werbung, Alpenverein und Naturfreunden geführt wird. Wolfsmanagementpläne sollten gemeinsam erarbeitet und aktualisiert werden. Darüber hinaus sollte ein tirolweites Kompetenznetz 'Herdenschutz' geschaffen werden, das bisherige Erfahrungen aus anderen Ländern berücksichtigt.”
Hermann Kuenz leitet den Umweltausschuss und schäumt: „Ich stelle als Vorsitzender ausdrücklich fest, dass weder Wolfsmanagementpläne, Herdenschutz, noch die Akzeptanz des Wolfes in der Bevölkerung und dessen Rückkehr Inhalt des Beschlusstextes sind. Durch unseren Abänderungsantrag wurde Pupps ursprüngliche Fassung der Realität angepasst. Dass er diese Tatsache nicht nur ignoriert, sondern auch Falschwahrheiten veröffentlicht, ist inakzeptabel.“ Man könne im übrigen auf gut gemeinte Ratschläge „aus städtischen Büroräumlichkeiten“ verzichten, schimpft der Bauernvertreter.
28 Postings
liebe demonstranten, mit nutz- und streicheltieren allen wird das ökogleichgewicht und damit unsere existenz nicht aufrecht zu erhalten sein. dass man sich gegen den wolf als rückkehrer in seine heimat wehrt kann ich aus bäuerlicher sicht noch verstehen, hier gibt es noch viel zu diskutieren. dass aber landwirte auf insekten und kleinstlebewesen der natur verzichten können, zeugt nicht nur von gier sondern eine portion dummheit. diese meinung vertrat kürzlich ein bäuerlicher politwichtigtuer aus dem talboden.
Nur mal zum Nachdenken: So könnte Biowerbung 2020 ausschauen. Schweinderl: Du Bauer host schon ghört, da Wolf isch do. Bauer: ja Schweindern, aba es isch nit nur oaner sonder es sein schon mehr. Gestern hobn se beim Nachbarbauern auf der Alm 4 Schafln grissn. Schweinderl: oh mei. Du Bauer stimmt des das die Wölfe am liebstn Bio Schafln und Bio Lampln, Bio Kalbln und Bio Schweindln fressn. Bauer: ja naturlich Schweinderl, die Wölfe wissn schon a wos guet is und hobn gern a natürliches Fleisch. Außerdem sein unsere Biotiere 2/3 vom Jahr auf der Weide oder auf der Alm, des ich für die Wölfe quasi wie a Buffet. Schweinderl: Du Bauer kann man gegen die Wölfe nix machn. Bauer: Na Schweinderl, die Wölfe sein streng geschützt. Wir können nur versuchen unsere Tier zu schützen, aber das ist nicht so einfach. Die ganze Zeit im Stall bleiben können sie nit, do were es ja nicht mehr Bio, außerdem sollen sie ja die guetn Grasln auf die Weiden und Almen fressen, damir diese gepflegt werden und erhalten bleiben. An Zaun machen gegen die Wölfe - des müsst schon a 2 Meter hoher Maschendrahtzaun sein mit einem halben Meter dicken Betonfundament das die nit durchkommen, sowas kann man a nit überall machen schon gar nit auf die Almen. A Hirte hilft auch nix wenn er nit schießen darf, was soll er denn machen gegen die Wölfe, sie anschreien? Die Herdenschutzprogramme mit Herdenschutzhunden haben in den Nachbarländern auch nit richtig funktioniert und sein für unsere kleinen Betriebe a nit finanzierbar ( und im Kalser Dorfertal sein von de Hunde noch dazu die Wanderer gebissen worden) Man kann auch nicht auf jeder Alm eine oder mehrere Ställe bauen um die Tiere wenigstens in der Nacht in den Stall zu bringen, des funktioniert nicht auf die Schafalmen von 2000 m aufwärts und keiner Zufahrt. Und wenn der Wolf in der Nacht nix findet zum fressen kommt es sicher am Tag, der merkt recht schnell das im eh nix passiert. Also Schweinderl I befürcht unsere Schafln, Lampln, Kalbln, Fohlen und Schweindln auf der Weide sein den Wölfen ziehmlich ausgeliefert. Schweinderl: Du Bauer warum isch denn der Wolf so gut geschützt. Bauer: weil die NGOs und die Tierschutzorganisationen wollen das sich der Wolf wieder in ganz Europa ansiedelt. Schweinderl: unsere armen Schafln, Lampln, Kalbln und Schwe (Schluk) du Bauer und wenn die Wölfe mir begegnen und wolln mi fressen, isch des donn a in Ordnung. Bauer: ja natürlich - die Leut wollen das anscheinend so längere Pause Schweinderl: du Bauer I versteh das nit, warum wollen die Tierschützer das wir von den Wölfen gfressen werden??????
... Bauer: "Sonscht fressn di halt die Leut! Für di gibt's so oder so koa Happyend!"
Was mit gefallen würde von unseren Bauern ein nein zu Glyphosat,ausserdem seit wann friesst da Wolf Äpfel Hr. Kuenz
friesst???
schon mal auf den Gedanken gekommen das Hr. Kuenz als Politiker alle Bauern vertritt, nicht nur sich selber?
Liebe Landschaftsgestalter und „Lebensraumerhalter“
Nicht der Wolf ist das Problem sondern eure extensive Landwirtschaft und eure Lernresistenz welche die Mülltrennung und Umweltgifte betreffen.
Man braucht nur durch die Auen gehen und ein wenig genauer schauen, dann findet man Unmengen an Plastikmüll von euren Heu und Siloballen, nicht zu vergessen die blauen Plastikschnüre die quer Feld ein zu finden sind. Oder der alte Stacheldraht welcher im Gebüsch dahin rostet.
Eigentlich sollten die Bienen und Vögel mit einem Kuenz Schild da stehen.
Ob die obige Demonstration wirklich zu einer konstruktiven Lösung für Landwirtschaft und Naturschutz beiträgt, ist fraglich. Aber die willkürlichen Angriffe auf die Bauern können auch nicht die Antwort sein. Ein Kompromiss muss her.
Bezüglich Unmengen an Plastikmüll kann jeder vor der eigenen Türe kehren, beispielsweise beim täglichen Einkauf. Landwirte kaufen weniger in Plastik verpackten Lebensmittel, weil sie sie selbst produzieren. Bitte denken Sie daran beim nächsten Einkauf.
Die extensive Landwirtschaft ist ein Problem? Bitte um Erklärung. Oder meinen Sie doch die intensive Landwirtschaft, die im Bezirk sehrwohl zu finden ist, aber in so geringem Ausmaß wie sonst nirgendwo in ganz Österreich. Übrigens noch ein fachlicher Tipp: Heuballen werden nicht in "Plastik verpackt".
Warum haben unsere Vorfahren den Wolf wohl vertrieben!
würde gerne einmal den wolf fragen, ob er den mensch akzeptiert.
Da sind wieder einmal alle gescheit, die nicht Landwirtschaft betreiben. Auf der einen Seite sollen wir Bauern kein Tier mehr anhängen und möglichst lange im Freien sprich auf der Weide und Alm halten. Auf der anderen Seite müssen 75 bis 80 % einem Zuerwerb nachgehen, da sich die Landwirtschaft zuwenig rechnet, aber wir sollen jeden Tag die Tiere auf der Alm einpferchen, Herdenschutzhunde und Hirten bezahlen, und wenn doch ein Tier gerissen wird, müssen wir erst nachweisen das es ein Wolf oder Bär war. Dazu muß noch genug vorhanden sein, und wenn es festgestellt wird bekommt der Bauer von der Versicherung einen Schlachtpreis. Der ersetz ihm aber nicht ein Zuchttier, oder das fehlende Tier im nächsten Jahr, da der Ersatz mit der Ablösesumme nicht gedeckt ist. Vielleicht sollten die vielen klugen Köpfe einmal etwas Landwirtschaft schnuppern, es gibt da zum Beispiel die Möglichkeit freiwillig am Bauernhof mitzuarbeiten. Ich denke nach 14 Tagen am Bergbauernhof relativiert sich die Ansicht was der Bauer noch alles tun und in Kauf nehmen soll.
Das Foto erinnert an die Zeit vor 200-300 Jahren, schaurig - finde ich...
zur Erinnerung vor 200 bis 300 Jahren haben hier noch über 90 % der Bevölkerung von der Landwirtschaft gelebt, die hatten damals noch alle etwas zu verlieren!!! Heute versorgen noch 3 bis 4 % die ganze Bevölkerung mit Lebensmitteln und erhalten darüber hinaus unsere Kulturlandschaft, die das Leben hier lebenswert macht und einer der Hauptgründe ist warum die Gäste bei uns Urlaub machen
Der Wolf kommt so oder so. Der fragt weder beim WWF noch bei Politikern an.
...und das ist gut so.
ja kommen tut er tatsächlich, die Frage ist ob man das will und ob man etwas dafür oder dagegen unternimmt. Wenn man sich fragt warum er kommt, dann ist das ganz einfach nachzuvollzieren. Der Wolf ist schon lange nicht mehr vom Aussterben bedroht. Nein er vermehrt sich sogar recht schnell. Da er in den Naturschutzgebieten in Italien, am Balkan und in Spanien inzwischen zu wenig Platz hat wandert er logischer Weise weiter und sucht neue Reviere. Jetzt wird polarisiert, die einen wollen Ihn umbedingt, und die Landwirtschaft sieht natürlich die Probleme die auf sie zukommt. Mir wäre es wichtig das man versucht das Szenario zuende zu denken. Was passiert wenn wir hier bei uns Rudelbildungen haben, die Wölfe wie in anderen Gebieten die Scheu vor dem Menschen verlieren, die Schäden immer größer werden und plötzlich keiner mehr dafür bezahlen möchte oder kann (siehe Frankreich) . Die Almen nicht mehr mit Vieh bestoßen werden, weil kein Bauer möchte das die Tiere bei deren Geburt er schon dabei war, die er großgezogen hat von einem großen Beutegreifer zerfetzt werden. Wenn die Gäste ausbleiben weil es für die wenigsten menschen cool ist beim Wandern einen Wolf zu begegnen. Aber es wird wohl so kommen wie es meistens kommt - zuerst die Probleme riesen groß werden lassen, dann hat das wie immer keiner gewollt, dann muß doch etwas unternommen werden, nur das es dann viel schwieriger wird und viel mehr kostet. Wie heist es so schon beim Zauberlehrling - die Geister die ich rief, die werd ich nicht mehr los!!
ja genau ... i hab oba no koan bauern gsegn, der geplärrt hat, wenn er seine kiah dem metzger um guats geld vakaft hat ... was soll des theater? es klingt imma durch, dass es NUR um die kohle geht ... um was auch sonst. dank agrarförderungen der eu muass sich heut koana mehr den kopf zerbrechn .... vielleicht nur darum, wohin er des ganze geld investiert - ob in große traktorn oder riesengroße ställe .... also seima wieda bei da kohle .... was jetzt??
also mich hat niemand gefragt ob ich den wolf in unserer natur akzeptiere. also was meint der kuenz? und wenn ich gefragt würde, so wäre meine zustimmung fix. nix als panikmache finde ich. jeder riss ist durch versicherungen gedeckt.... oder verdient der bauer gar mehr durch den verkauf als durch den ersatz? und als kleiner gedankenanstoß: vielleicht sollte man auch wieder schafhirten zum einsatz bringen ... damit wären arbeitsplätze gesichert und vor allem befänden sich die tiere nicht monatelang alleine irgendwo im gebirge
Ich verstehe, dassman in der Stadt keine Angst hat. Aber wenn man die Berichte aus den Nachbarländer sieht, ist es wirklich nicht notwendig, dass sich der Wolf wieder ansiedelt.
so ein Schmarren. Es ist das Gebiet des Wolfes, in dem wir leben-nicht umgekehrt.
Jäger und Bauern und deren Lobbyisten gegen die Natur ist ja nichts Neues. Schließlich verschwanden so vor 200 Jahren viele Tierarten aus unser Landschaft. Nur leben wir aber heute im 21. Jahrhundert und diese eingennützige Einstellung ist mit dem modernen Naturschutz nicht vereinbar. Die Einteilung in Nutztiere und Schädlinge zeugt nur von der Unkenntnis ökologischer Zusammenhänge. In unser Facebookgruppe "Schützt die Wölfe wünschen wir uns Landwirte die mit und nicht gegen die Natur wirtschaften.
Bravo
Angsthasen könnten leichte Beute für Wolf werden. Lächerlich in anderen Regionen Europas, die dichter besiedelt sind als Osttirol breitet sich der Wolf auch aus, und das ohne größere Probleme.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/maronia-touristin-in-griechenland-von-woelfen-getoetet-1.3687037
Da freuen sich unsere Gäste sicher drauf...
Wieviele werden von Autos getötet?
meine Rede
@ Kiew udn hoerzuOT nette Ansichten habt Ihr, das solltet Ihr mal der Familie der getöteten Frau sagen. Manchmal frage ich mich schon wo unsere Gesellschaft hin geht.
die Frage ist was verstehst du unter größeren Problemen? Wenn man die Berichte der Bauern aus Italien, der Schweiz, Frankreich und seid letztem Jahr auch Südtirol hört dann haben die massive Probleme, nur für jamanden den es nicht betrifft werden sie wohl nicht so groß sein.
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