Seit Herbst 2013 studiert Helmut Niederwieser aus Assling an der Technischen Universität in Graz „Information and Computer Engineering“ – mit Erfolg. Der 24-Jährige absolviert bereits sein neuntes und somit vorletztes Semester am technischen Institut. Den Bachelor hat er bereits in der Tasche, nun gilt es für Helmut, den Diplom-Ingenieur einzuheimsen.
An seinem Studium schätzt der Osttiroler einerseits die Mischung aus Elektrotechnik und Informatik im Bachelorstudium und andererseits die vielseitige Auswahl bei den Themenschwerpunkten im Masterstudium. „Wir haben seit geraumer Zeit einen neuen Studienplan. Leider sind dadurch aber auch einige interessante Fächer in Vergessenheit geraten“, erklärt Helmut.
Für dieses Studium hat sich der 24-Jährige deshalb entschieden, weil er bereits in seinen Jugendjahren an einer technisch versierten Ausbildungsstätte – der HTL Lienz – maturiert hat und sich weiterhin mit der Technik beschäftigen wollte. Aufnahmeverfahren gibt es für Helmuts Studium keines. „Weil ohnehin mindestens ein Drittel kurz nach Studienbeginn wieder aufhört“, schmunzelt Helmut. Für ihn ist es aber genau das richtige Studium – das strahlt er aus.
„Warum ausgerechnet Graz als Studienort?“, will ich von Helmut wissen. Er begründet seine Wahl vor allem mit der geografischen „Nähe“ im Verhältnis zu jener der Bundeshauptstadt Wien. „Graz hat auch genau die richtige Größe für mich“, fügt der charismatische Asslinger an. Das Einleben an seinem damals neuen Wohnort sei ihm recht leicht gefallen, wie mir Helmut versichert. Er hat 2013 mit vier ehemaligen Schulkollegen aus Osttirol eine Wohngemeinschaft in der Murmetropole gebildet. „Das funktioniert super.“
Seine Freizeit in Graz nutzt er gerne für einen Opernbesuch oder er „kraxelt“ in einer Kletterhalle. Auch an seinen Fertigkeiten im Umgang mit der „Steirischen“ und der Harfe feilt der 24-Jährige gerne mit einigen Bekannten. Die Stadt selbst gefällt ihm auch sehr gut, trostlos sei allerdings der Nebel, der im Winter fast täglich im Grazer Becken hängt.
An seine berufliche Zukunft verschwendet Helmut aktuell noch nicht allzu viele Gedanken. „Mir schwebt noch nichts Konkretes vor. Natürlich gibt es ein paar Firmen, die reizvoll wären – allerdings bin ich der Meinung, es ist definitiv sinnvoller, nach dem Master-Abschluss die tatsächlich gegebenen Möglichkeiten zu sortieren und dann eine Entscheidung zu fällen“, so Helmut. Derzeit besucht Helmut mindestens ein Mal pro Monat seine Familie in Osttirol – auch weil ihm die Bergkulisse abgeht, wie er mir verrät.
Egal wohin es ihn nach dem Studium ziehen wird, für Helmut steht fest: „Ich interessiere mich für viele Regionen. Auf jeden Fall will ich aber nicht in den Flieger steigen müssen, um nach Osttirol zu kommen.“
In der Serie „Heimweh?“ porträtieren wir junge Menschen aus Osttirol, die außerhalb des Bezirkes studieren oder eine andere Ausbildung absolvieren.
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