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Werbung um Ja zu Olympia kostet 400.000 Euro

Kommunikation ohne Ausschreibung vergeben. Auch SPÖ ist für Tirol-Olympiade.

Noch ist nicht entschieden, ob sich Tirol und Innsbruck um die Austragung der Winterolympiade 2026 bewerben. Die Ausrichtung der Veranstaltung würde rund eine Milliarde Euro kosten, allein die Bewerbung darum dürfte sich mit 15-20 Millionen Euro zu Buche schlagen. Deshalb wird am 15. Oktober das Volk befragt, ob Tirol ins Rennen gehen soll. Welchen Ausgang sich die politischen Initiatoren des Landes und der Stadt Innsbruck erhoffen, zeigt eine als suggestiv kritisierte Fragestellung und eine klar auf eine JA-Antwort zielende, breit angelegte „Informationsoffensive“. Fachliches Fundament ist eine Machbarkeitsstudie, die eine Durchführung de facto empfiehlt und 300.000 Euro gekostet hat. Hier die Zusammenfassung dieser Studie zum Download. Weitere 300.000 Euro sollen nun in eine Ja-Kampagne vor der Volksabstimmung fließen, umgesetzt von zwei bekannten Nordtiroler Agenturen „P8 Marketing“ von Georg Hofherr und “Pro.media.kommunikation“. Sie erhalten „unter 100.000 Euro“ Honorar für ihre Dienste. Die Unterschreitung dieser Marke ermöglichte eine gesetzeskonforme direkte Vergabe ohne Ausschreibung.
Nicht nur das Logo für die Bewerbung wurde ohne Ausschreibung "frei vergeben". Foto: Expa/Jakob Gruber
Die Liste Fritz stört nicht nur die fehlende Ausschreibung – immerhin ging es auch um das Olympialogo und eine Website – sondern auch, dass die Aufträge an die Agenturen bereits erteilt wurden, bevor die Machbarkeitsstudie vorlag. „Obwohl die Machbarkeitsstudie ja völlig unvoreingenommen zuerst die Machbarkeit von Olympia untersuchen sollte, wussten Platter und Co. offenbar schon rund drei Monate früher, dass man eine Kommunikationsagentur für die Olympia-Werbung brauchen würde. Ein weiterer Beweis, für wie dumm sie die Bürger in Innsbruck und Tirol halten“, ärgern sich die Fritz-Abgeordneten. Zwischenzeitlich hat sich auch die Tiroler SPÖ zum Thema geäußert. Der Landesparteivorstand habe sich klar für eine Bewerbung ausgesprochen, erklärt die Tiroler Parteivorsitzende und Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik gestern gegenüber der Tageszeitung Der Standard.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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