Suggestive Frage zum Thema Olympia in Tirol?
Heute wurde der Wortlaut für die Volksbefragung am 15. Oktober präsentiert.
Der bereits jetzt millionenschwere Olympiazug in Innsbruck nimmt Fahrt auf. Heute wurde im Rahmen einer Pressekonferenz die Frage präsentiert, die von der Tiroler Bevölkerung am 15. Oktober beantwortet werden soll: „Soll das Land Tirol ein selbstbewusstes Angebot für nachhaltige, regional angepasste sowie wirtschaftlich und ökologisch vertretbare Olympische und Paralympische Winterspiele Innsbruck-Tirol 2026 legen?“
Für die Liste Fritz ist diese Frage manipulativ: „Es ist der Versuch von Platter und Co., die Tiroler Bürger mit einer wertenden Fragestellung für dumm zu verkaufen. Wir erheben gegen diese Vorgangsweise Einspruch! Mit Schlagworten wie selbstbewusst, nachhaltig, regional, wirtschaftlich und ökologisch versuchen Platter und Co. die Werbetrommel für Olympia zu rühren.“
Die Grünen begegnen der Bewerbung nach eigenen Angaben „mit konstruktiver Skepsis“ und lassen in einer Aussendung keine klare Richtung erkennen. Gebi Mair im Originaltext: „Im Bewusstsein über die Chancen, die olympische Spiele für Tirol bedeuten und über die Risiken, die damit einhergehen sehen wir die Bemühungen um reduzierte und nachhaltige Spiele ohne neue Infrastruktur ebenso wie die finanziellen Risiken und das Konfliktpotential mit einer Tourismusstrategie für einen nachhaltigen und ökologisch verträglichen Tourismus.“
SPÖ, FPÖ und Impuls Tirol haben sich bislang kaum zum Thema gemeldet. Umso lauter ertönt die Kritik der Liste Fritz. „Bis dato ist der Host City Vertrag, den Innsbruck unterschreiben muss, geheim. Bis dato sind die Millionenkosten für die Sicherheit nicht bekannt. Bis dato ist das Areal für das Olympische Dorf nicht gesichert. Nicht einmal alle erforderlichen Sportstätten sind vorhanden bzw. verhandelt“, ätzt die Opposition, die sogar eine eigene Website zum Thema eingerichtet hat.
„Nicht ein einziger kritischer, schon gar kein negativer Aspekt taucht in der ganzen Diskussion rund um Olympische Spiele in Innsbruck/Tirol auf“, kritisieren die Fritz-Abgeordneten Andrea Haselwanter-Schneider und Isabella Gruber in einer Aussendung. Für sie ist bereits die Bewerbung eine Geldverschwendung: „Die Tirolerinnen und Tiroler müssen wissen, dass 15 bis 20 Millionen Euro an Bewerbungskosten futsch sind, wenn Innsbruck/Tirol den Zuschlag für Olympia 2026 nicht bekommt.“
3 Postings
Eine seriöse Frage wäre in etwa: "Sind sie dafür, dass sich das Land Tirol für die olympischen Winterspiele 2026 bewirbt?"
Die jetzige Formulierung soll einem die Ja-Antwort in den Mund legen und ist eindeutig suggestiv. Vor allem fehlt jeglicher NACHWEIS dafür, wie es denn unsere Landesvorderen anstellen wollen, dass die Spiele regional angepasst, nachhaltig (für wen?) ökologisch und auch noch wirtschaftlich sein werden. Dass dieses Angebot "selbstbewusst" sein soll, muss eine Neuerfindung der PR-berater sein und setzt voraus, dass es auch "nicht-selbstbewusste" Angebote gibt. Ich finde diesen Wortlaut schlichtweg peinlich.
Die Aufgabe unserer Landesregierung, der Bürgermeisterin von Ibk und der Sportverantwortlichen sollte es ein, die Vor- UND Nachteile einer Olympiade zu argumentieren. Das scheint ihnen allerdings kein Anliegen zu sein.
Die Austragungsorte der verschiedenen Bewerbe sind auf ganz Tirol verteilt! Osttirol wird nur mit Obertilliach - und das nur als Trainingsort - ein wenig profitieren. Alle Mittel fließen nach Nordtirol, und wir hier in OT bleiben auf der Strecke. Einhergehend wird es, wie immer zu solchen Großveranstaltungen zu Preissteigerungen (Grundstücke, Wohnungen, Gastronomie etc.) kommen. Daher von mit ein klares "NEIN" für so viel Nachhaltigkeit!
Kann mich noch an die "nachhaltige" EM 2008 erinnern. Wir werden wieder mindestens 20 Mille in den Gulli kippen.
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