Der Sommer ist in vollem Gange, die Sonne lacht vom Himmel. Das ist schön, wie aber schützt man die Haut am besten? Claudia Egger, Hautexpertin in der Franziskus Apotheke, erklärt uns den Lichtschutzfaktor und hat einige Tipps parat.
Wie hoch sollte der Lichtschutzfaktor sein?
Wenn jemand wenige Pigmentstoffe und daher eine helle Haut hat, ist der Eigenschutz der Haut gering und ein Sonnenbrand droht schon nach wenigen Minuten. So jemand braucht einen höheren Sonnenschutz, am besten Faktor 50.
Wie lange darf man damit in der Sonne liegen?
Der Faktor des Sonnenschutzpräparates wird multipliziert mit der Eigenschutzzeit. Das ergibt die Minutenanzahl, die man mit Sonnencreme und ohne Schaden in der Sonne sein kann. Wichtig zu wissen ist, dass sich diese Zeit nicht verlängert, wenn man nochmals Creme aufträgt. Und noch etwas: Sonneneinstrahlung ist auch im Schatten vorhanden, nur in geringerem Ausmaß.
Woher kennt man den eigenen Hautwert?
Es gibt bei uns in der Apotheke den sogenannten Melanintest. Das ist ein Messgerät mit einer Sonde, die auf die Haut aufgelegt wird. Dadurch wird der Hautwert gemessen und der Faktor empfohlen, den man verwenden sollte.
Und ohne Test?
Jemand mit einer dunkleren Haut hat sicher eine Eigenschutzzeit von 30, 40 oder gar 50 Minuten. Ein Sonnenschutzfaktor 25 oder 30 könnte da reichen, aber auch so jemand könnte mit dem Lichtschutzfaktor 50 länger in der Sonne bleiben.
Warum wird der Sonnenschutzfaktor immer höher?
Die Sonneneinstrahlung wird intensiver und die Haut durch Umwelteinflüsse empfindlicher. Der Körper speichert jeden Sonnenbrand ab und vergisst ihn nie mehr. Wenn ich jeden Sommer ein oder zwei Sonnenbrände habe, kann sich der Körper von dieser Zellschädigung nicht mehr selbst regenerieren. Zuerst spürt man es nicht, denn Hautkrebs oder massive Sonnenschäden treten erst Jahre später auf.
Sollte man bereits in der Tagescreme einen Sonnenschutzfaktor haben?
Es geht auch um die Hautalterung, Stichwort Anti-Aging. In diesem Sinne, ja, denn das Dekolleté ist äußerst empfindlich und reagiert sofort. Auch bei einer Sonnenallergie kann solch eine Creme hilfreich sein.
Der Sonnenschutzfaktor hilft gegen eine Sonnenallergie?
Ja, vor allem kombiniert mit einer fettarmen Creme und einem hohen Sonnenschutzfaktor, der dann auch bei etwa 50 liegen sollte. Man kann sich allerdings auch mit einem Carotinpräparat oder sogar mit einer Lichttherapie beim Arzt auf die Sonne vorbereiten.
Kann man im Laufe des Lebens empfindlicher werden?
Eindeutig. Durch Sonnenbrände, auch Medikamente können die Haut verändern.
Welche Pflege empfehlen Sie für den Alltag?
Eine gute Gesichtspflege würde ich im Sommer mit einem leichten Lichtschutzfaktor kombinieren, vielleicht einem 20er. Wenn ich mich in der Mittagspause in die Sonne setze, würde ich eine Sonnencreme einstecken.
Wird man dann noch braun?
Man wird sogar mit Faktor 50 braun, wenn die Pigmentierung es zulässt. Es dauert länger, dafür hält die Bräune länger an.
Darf man Wasser auf einen Sonnenbrand geben?
Es ist angenehm, sich nach dem Sonnenbad kühler zu duschen, danach sollte man unbedingt etwas Hautberuhigendes verwenden. Bei einer leichten Rötung genügt eine feuchtigkeitsspendende After-Sun-Lotion, bei starker Rötung beruhigt eine Verbrennungscreme oder ein Brandspray und wirkt zudem entzündungshemmend.
Wenn ich morgens eine Lichtschutzfaktorcreme auftrage, ist sie um 14 Uhr noch wirksam?
Man sollte die Creme nachtragen, besonders wenn man viel geschwitzt oder sich das Gesicht gewaschen hat. Nach der Heilung eines Sonnenbrandes ist die Haut ebenfalls besonders empfindlich. Da sollte man auch einen höheren Faktor verwenden.
Was empfehlen Sie für Kinder?
Da würde ich mich auf nichts einlassen und immer einen hohen Sonnenschutzfaktor verwenden. Man lässt Kinder ohnehin nie ohne Hut oder Bekleidung in der Sonne, doch auch an den Händchen und im Gesicht ist der Sonnenschutz wichtig.
Ist der Faktor der einzige Sonnenschutz?
Es gibt verschiedene Filtersysteme, zunächst die mechanischen Filter, da sind Mineralien im Präparat. Das verwendet man gerne bei Babys und Kleinkindern, aber auch bei Allergikern. Die Mineralien schützen an der Oberfläche der Haut, sodass diese nicht eindringt. Weiters gibt es die chemischen Filter, die wirken unter der Haut. Auch eine Kombination der beiden für ganz empfindliche Haut ist möglich.
Was kann man tun, wenn man gegen kosmetische Cremes allergisch ist?
Wir haben medizinische Produkte für die ganz empfindliche Haut, ohne Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe.
Und wie pflegen Sie selbst Ihre Haut?
Ich bin leider eine von jenen, die kaum etwas vertragen, aber wir haben hier eine sehr gute Serie, mit der ich mich wohl fühle, denn wenn es der Haut gut geht, fühlt man sich auch rundum wohl, die Haut ist ja unser größtes Organ.
Mehr Infos:
Franziskus Apotheke, Muchargasse 13, 9900 Lienz, Tel. +43 4852 62665-0
www.franziskusapotheke.at
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