Daniel Kleinlercher ist 22 Jahre alt und kommt ursprünglich aus St. Jakob in Defereggen. Er studiert berufsbegleitend Wirtschaft und Management am Managementcenter in Innsbruck.
Was kann man sich unter einem berufsbegleitenden Studium vorstellen?
Das heißt, ich habe immer am Freitag und Samstag Unterricht und an den restlichen Tagen arbeite ich Teilzeit als Verwaltungsassistent.
Wie lange dauert dein Studium?
Sechs Semester, also drei Jahre bis zum Bachelor.
Strebst du auch den Master-Abschluss an?
Nach meinem Bachelor-Abschluss werde ich sicher irgendwo arbeiten, vielleicht auch im Ausland, um einfach noch mehr Berufserfahrungen zu sammeln. Danach kann ich immer noch schauen, wohin es mich treibt. Master wäre schon das Ziel, aber ich weiß noch nicht genau, ob ich das dann auch wirklich machen werde.
Wie würdest du dein Studium in drei Worten beschreiben?
Praxisnahe, interessant, zeitintensiv und das vor allem, wenn man berufsbegleitend studiert.
Daniel hat vor seinem Studium eine Lehre als Büro- und Einzelhandelskaufmann beendet. Um studieren zu können, musste er zuerst die Studienberechtigungsprüfung absolvieren. „Das war schon stressig, neben dem Arbeiten, aber es ist sich alles irgendwie ausgegangen. Es ist vergleichbar mit der Matura, man hat die gleichen schriftlichen Fächer, wie Mathematik, Deutsch und Englisch und dann noch einen Fachbereich.“ Zusätzlich gab es noch für sein Studium einen Aufnahmetest, dabei gab es sowohl eine schriftliche Prüfung als auch ein Interview.
Was gefällt dir an deinem Studium besonders?
Im Gegenteil zum Vollzeitjob habe ich doch noch ein bisschen Spielraum in meiner Alltagsgestaltung. Ich kann zum Beispiel zwei Tage arbeiten und nehme mir dann zwei Tage frei, das kann ich mir selber einteilen. Ich muss nur auf 20 Stunden pro Woche kommen.
Wieso hast du dich für Innsbruck entschieden?
Es sind ein paar Schulkollegen von früher auch in Innsbruck. Außerdem ist die Landschaft hier fast genauso wie in Osttirol. Ich bin gerne in den Bergen, da wäre mir Graz zu flach und Wien ja sowieso.
Wie war der Abschied von Osttirol?
Das ist mir relativ leicht gefallen. Ich bin schon mit zwölf Jahren nach Spittal gezogen, um dort meinen Hauptschulabschluss zu machen. Somit fiel mir das nicht mehr allzu schwer.
Hast du schon Vorstellungen, wie dein beruflicher Weg nach deinem Studium aussehen wird?
Es ist schwierig, das jetzt schon zu sagen. Je älter man wird, desto eher weiß man auch, was man wirklich machen will. Wir werden dann erst später sehen, wohin es mich treibt.
Hast du noch einen starken Bezug zu Osttirol?
Ja natürlich, aber leider fehlt mir die Zeit, um regelmäßig nach Hause zu fahren. Ich war das letzte Mal zu Weihnachten daheim. Mir fehlt einfach die Zeit und es wäre mir zu stressig. Da nütze ich die Zeit, die ich zum Heimfahren benötigen würde, lieber hier in Innsbruck. Außerdem, wenn ich zu oft den Wohnort wechsle, kann ich mich nicht so sehr in der neuen Stadt einleben und ich fühle mich nicht so wohl.
Kannst du dir vorstellen, wieder nach Osttirol zurück zu kommen?
Ja, Osttirol gefällt mir schon sehr. Vor allem weil dort der passende Ort ist, um eine Familie aufzubauen und außerdem ist die Gemeinschaft in Osttirol einzigartig. Aber jetzt will ich noch Erfahrungen außerhalb des Bezirkes sammeln, später kann ich mir gut vorstellen, in Osttirol alt zu werden.
In der Serie „Heimweh?“ porträtieren wir junge Menschen aus Osttirol, die außerhalb des Bezirkes studieren oder eine andere Ausbildung absolvieren. Du studierst oder machst eine andere Ausbildung außerhalb Osttirols? Wir porträtieren dich! Schicke uns ein paar Zeilen über dich an redaktion@dolomitenstadt.at und eine(r) unserer jungen Redakteure bzw. Redakteurinnen wird sich melden.
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