Noch wirkt der Raum ein bisschen leer, durch die mit Pappe beklebten Fenster fällt wenig Licht herein und in den erst halb gefüllten Regalen stapeln sich Kartons. Doch man merkt, hier entsteht etwas. Wir befinden uns in der Lienzer Muchargasse 17, in den Räumlichkeiten des „Aladin“, dem ersten Geschäft in Lienz, in dem die Kunden alles bekommen, was sie für die orientalische Küche brauchen. Am 4. Juli luden Alexandra Urso-Tabernig und ihre Freundin Rula Shaban, die in dem Geschäft arbeiten wird, zu einem Pressetermin dorthin ein und stellten das Konzept vor.
Alexandra holt weit aus und erzählt von ihrer Spendenaktion im Oktober 2015, bei der sie sich mit drei Flüchtlingen aus Syrien anfreundete. Einer von ihnen, Mohammad, ist Rulas Mann, der inzwischen seinen positiven Asylbescheid erhalten hat und seine Frau so nachholen konnte. Aus diesen Freundschaften entstanden weitere, Alexandra lernte viele der Asylwerber persönlich kennen und versuchte zu helfen, wo immer es ihr möglich war. Auch wenn es nicht immer einfach war und sie manchen Gegenwind erntete.
Jetzt, fast zwei Jahre später, haben sich die Herausforderungen für die geflüchteten Menschen verändert. Manche haben, wie Mohammad, einen positiven Bescheid erhalten. Sie sind jetzt auf Wohnungs- und Arbeitssuche. „Und“, erzählt Alexandra, „mir ist aufgefallen, dass sie für ihre Lebensmitteleinkäufe sehr weite Strecken auf sich nehmen.“ Hier erkannte die Lienzerin, die gemeinsam mit ihrem Mann in der Weinphilo italienische Delikatessen anbietet, eine Marktlücke.
„Wir fingen an, über ein orientalisches Geschäft nachzudenken, diskutierten mit Freunden darüber und informierten uns über die gefragten Produkte“, erzählt sie. „Mittlerweile haben wir alles ausfindig gemacht.“ Aromatische Gewürze, Sesampaste, arabischen Kaffee und weitere Lebensmittel aus arabischen Ländern soll man hier also bekommen. In weiterer Folge sind auch Gemüse und Halal-Fleisch angedacht. Auch italienische Lebensmittel werden hier verkauft und ein spezielles Angebot für arabische Frauen soll es auch geben: Kleidung.
„Und der Name Aladin kommt auch nicht von ungefähr“, erzählt Alexandra weiter. Inspiriert vom Märchen Aladin und die Wunderlampe aus Tausendundeiner Nacht, sollen hier auch Wünsche erfüllt werden. „Ich stelle mir das so vor: Wir werden ein Buch der Wünsche gestalten, in das manche unserer Kunden, die gerade auf der Suche nach etwas sind, hineinschreiben können. Andere Kunden können diese Wünsche wiederum lesen und den Suchenden vielleicht weiterhelfen.“
Vor allem aber soll das Aladin eins werden: Ein erfolgreiches Geschäft, das auch einen Gewinn abwirft. Ab Montag, 10. Juli, wird es seine Pforten öffnen. Montag und Mittwoch von 15 bis 19 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9:30 bis 12:30 und von 15 bis 19:00 Uhr und Samstag von 9:30 bis 12:30 sind hier alle willkommen, die sich für arabische und italienische Lebensmittel interessieren.
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