LLA-Schülerinnen pflegen den Landschaftspark in Aguntum
Das Grün zwischen den historischen Ruinen hat wichtige Funktionen.
Schritt für Schritt wird das Grabungsgelände von Aguntum – als einzige Römerstadt Tirols eines der bedeutendsten Zeugnisse römischer Kultur in den Alpen – als „archäologischer Landschaftspark“ gestaltet. Dabei gilt es, denkmalpflegerischen, insbesondere konservatorischen Aspekten ebenso gerecht zu werden, wie einer für die Besucher interessanten Präsentation der Ruinen, deren ehemalige Funktionen „lesbar“ bleiben sollen.
Die dafür notwendigen Maßnahmen wurden 2014 in einem gemeinsam von Fachleuten aller relevanten Disziplinen (Archäologie, Denkmalschutz, Restaurierung bzw. Konservierung, Architektur etc.) erstellten Leitbild festgeschrieben, das seither laufend umgesetzt wird. Dazu gehören auch geeignete Bepflanzungen, Geländemodellierungen und sonstige landschaftsgestaltenden Arbeiten im 30.000 Quadratmeter umfassenden Freigelände. Um dem erhöhten gärtnerischen Pflegeaufwand – und den beschränkten budgetären Möglichkeiten – gerecht zu werden, ging der Verein Curatorium pro Agunto mit der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Lienz eine Parkpflege-Kooperation ein.
Projektgruppen der LLA leisten landschaftsgärtnerische Arbeitseinsätze. Im Gegenzug erhalten sie Einblicke in das Leben in der ehemaligen Römerstadt und in die Erfordernisse der Denkmalpflege. Im Mai gab es einen ersten Einsatz durch elf junge Männer aus Nord- und Südtirol, die eine „Mobilitätswoche“ an der LLA Lienz verbrachten. Ende Juni waren nun neun Mädchen der 2. Klasse des Schulzweiges „Betriebs- und Haushaltsmanagement“ an der Reihe.
Museumsführer Hannes Rohracher machte die Schülerinnen mit den historischen Fakten der Römerstadt vertraut und erläuterte die wichtigsten Grabungsergebnisse und Funde, während Andrea Hassler vom Ingenieurbüro Revital im Grabungsgelände das Projekt „Archäologischer Landschaftspark“ und die bereits umgesetzten landschaftsgestaltenden Maßnahmen erläuterte. Es folgte dann ein Arbeitstag, bei dem die Mädchen die vor zwei Jahren angelegten Vegetationsstreifen und auch die Wege im Bereich von „Haus 1“ von dort nicht erwünschten Pflanzen befreiten.
Im Gelände wurde die Bepflanzung an Einschüttungen und Geländemodellierungen ergänzt, die zum Schutz des Originalmauerwerks angelegt wurden. Vereinsobmann Leo Gomig freut sich über die Kooperation und hofft auf eine Fortsetzung: „Wir sind der LLA Lienz sehr dankbar für die wertvolle Unterstützung bei unserem Bemühen, Aguntum für die Besucher noch attraktiver zu machen.“
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