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Stadtkulturchefin Heidi Fast begrüßte das Theaterpublikum, bevor sich die kleine Bühne vor der Lienzer Stadtmauer öffnete. Fotos: Dolomitenstadt/Hopfgartner

Stadtkulturchefin Heidi Fast begrüßte das Theaterpublikum, bevor sich die kleine Bühne vor der Lienzer Stadtmauer öffnete. Fotos: Dolomitenstadt/Hopfgartner

Der Tenor: Feiner Theaterhumor vor der Stadtmauer

Das Ensemble von Schloss Porcia entzückte mit einer Komödie in „Wagenfassung“.

Wenn die Menschen nicht zum Theater kommen, kommt das Theater zu den Menschen. So geschehen am Freitagabend im Borg-Areal bei der alten Lienzer Stadtmauer. Mit einem originellen Theaterwagen reist ein Teil des Ensembles der Komödienspiele Schloss Porcia durch die Lande und machte auf Einladung der Stadtkultur auch Station in Lienz. Das Ensemble befindet sich seit geraumer Zeit auf Tour und machte im Mai sogar Halt in Wien. Derzeit ist der Theaterwagen in Kärnten unterwegs, der Abstecher nach Lienz war eine Premiere – und eine gute Idee. Da war sich das Theaterpublikum einig. Seit vielen Jahren sind die in Spittal/Drau stattfindenden Komödienspiele auch in unseren Breiten ein kultureller Begriff und so folgten Kulturinteressierte gerne dieser abendlichen Einladung zur alten Stadtmauer. Der Eintritt war frei und Stadtkulturchefin Heidi Fast analysierte bei der Brgrüßung augenzwinkernd mit Blick auf die freibleibenden Plätze: „Es sind nicht zu wenig Leute, sondern zu viele Bänke“. Dann folgte ein schwungvolles Unterhaltungsstück, geschrieben von Carl Sternheim mit viel Wortwitz, schwungvoll inszeniert von Angelica Ladurner und erfrischend vorgetragen von Florian Eisner, Isabelle Szendzielorz, Charlotte Krempel, Michael Köhler, Stefan Moser, Dominik Kaschke und Anja Wohlfahrt. „Der Tenor“, der dem Stück seinen Namen gibt, ist tragischerweise zum falschen Zeitpunkt verstorben. Und so hat ein Männergesangsquartett knapp vor dem Wettbewerb um den begehrten Lorbeerkranz des Landesfürsten ein veritables Problem. Der einzig mögliche Ersatz ist ein heruntergekommener Flegel zweifelhafter Herkunft, gesellschaftlich indiskutabel und somit eine Gefahr für die schöne, etwas naive Thekla. Und so wird die ganze Angelegenheit nicht nur musikalisch, sondern auch turbulent. Doch Musik und die Liebe kennen keine Grenzen und am Ende ist alles gut!
Das Publikum genoss nicht nur den Heidenspaß, sondern auch die ganz besondere Form des Theaterspiels an einem schönen Sommerabend vor der Kulisse der Stadtmauer. Wie von Zauberhand öffnete sich die Spielbühne des Wagens und bot einen Blick auf erstaunlich wenig Requisiten, mit denen ein lustiges Ensemble sich von der besten Seite zeigte und alle Erwartungen erfüllte. Also endete der Theaterabend mit viel Applaus und zufrieden lächelnden Menschen.

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