Die Pioniere des Mechatronikstudiums in Lienz werden auch zu Beginn des nächsten Wintersemesters noch im provisorischen Ausweichquartier in der Lienzer Wirtschaftskammer starten müssen. Das war die schlechte Nachricht bei der Firstfeier für das spektakuläre Gebäude des Campus Technik Lienz am 22. Juni in Lienz, überbracht von der Architektin Hemma Fasch und Bauleiter Michael Greiderer.
„Die Firstfeier ist ein Fest der Arbeiter“, betonte Greiderer vor der prominenten Gästeschar und freute sich, dass die Baustelle bisher unfallfrei geführt werde, trotz teilweise extremer Bedingungen und trotz des hohen Tempos seit Baubeginn Ende Februar. „Selbst für einen alten Hasen wie mich ist das eine besondere Herausforderung. Im Oktober sollten wir einen Baubescheid haben und starten. Weil Grundzusammenlegungen nicht geklärt waren, kam der Bescheid erst Mitte Februar. Das werden wir bis zum Herbst nicht mehr aufholen. Ganz wird sich das nicht ausgehen!"
Die gute Nachricht durfte Sabine Schindler, Rektorin der UMIT und zugleich Vizerektorin für Forschung an der Universität Innsbruck verkünden: es wird ab Herbst in Lienz ein sogenanntes Doktoratskolleg mit fünf Dissertanten geben. Drei waren schon bisher zugesagt, jetzt wird die Gruppe der angehenden Mechatronik-Doktoren nochmals aufgestockt und damit auch die Forschung in Osttirol intensiviert.
„Von Anfang April bis heute konnte der Rohbau nahezu fertiggestellt werden. Als nächster Schritt wird die Fassadenkonstruktion mit der Holzlamellenverkleidung umgesetzt“, erklärte die für den Hochbau zuständige Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und brachte Zahlen: „Der Neubau besteht aus einer 280 Tonnen schweren Stahlbaukonstruktion, in der rund 5.500 m² Hohldielendecken verlegt wurden. Diese Fläche entspricht etwa der Größe eines Fußballplatzes. Zudem wurden noch 2.000 m³ Beton und 220 Tonnen Bewehrung verarbeitet. Die zu montierenden Holzlamellen ergeben, wenn man sie aneinanderreiht, eine Länge von rund 20 Kilometern, also von Lienz bis Oberdrauburg.“
Parallel dazu wird mit dem Innenausbau und den Installationsarbeiten im Elektro- und Haustechnikbereich begonnen, bevor als letzter Schritt die Einrichtung folgt. Von den rund elf Millionen Euro wurden bis heute Aufträge im Wert von 9,15 Millionen ausgeschrieben und vergeben, die meisten an heimische Firmen. Nach einer Trockenbaufirma suchte man bisher vergeblich – „Ein Luxusproblem“, erklärte Zoller-Frischauf, „die Bauwirtschaft boomt.“
Neben den DirektorInnen der Schulen, Vertretern der Kammern und der Bezirkshauptmannschaft, vielen Chefs und Mitarbeitern der am Bau tätigen Firmen, Verantwortlichen und Mitarbeitern der beteiligten Universitäten, Medien und dem Landesschulinspektor waren auch SchülerInnen von HTL und Berufsschule vor Ort, die musizierten und die Gäste bewirteten. Die offiziellen Vertreter der „Universitätsstadt“ Lienz glänzten durch Abwesenheit. Weder die Bürgermeisterin noch ein Vizebürgermeister fand den Weg auf die symbolträchtige Baustelle. Karl Kashofer kam im Gefolge der Landesrätin und war einziger Gemeinderat vor Ort.
Infolink für interessierte Studienanfänger: www.campus-technik-lienz.at
Ein Posting
Wenn man statt im Oktober erst ab Februar auf Grund eines gültigen Bescheides zu bauen anfangen kann, kann so ein Bau nicht im Herbst fertig sein. Das dürfte den Verantwortlichen von Anfang an klar gewesen sein. Hexen kann niemand. Was soll das Gejammere?
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