Außerhalb der Tauerngemeinde dürfte selbst vielen Osttirolern nicht bekannt sein, dass die Matreier einst Salzburger waren, damals noch als Gericht „Windisch-Matrei“. So erklärt sich, warum der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Sonntag, 18. Juni, in der Marktgemeinde eine Gedenktafel für Anton Wallner enthüllte, das Salzburger Pendant zum Tiroler Andreas Hofer. Wie Hofer kämpfte auch Wallner – Seite an Seite mit dem Matreier Johann Panzl – gegen die Armee Napoleons und begründete so einen Freiheitskämpfermythos, an den jetzt am „Aichberger-Haus“ im Matreier Ortsteil Hintermarkt eine vom Land Salzburg und vom Landesverband der Salzburger Schützen gestiftete Gedenktafel aus weißem Untersberger Marmor erinnert.
Dem Thema entsprechend, hatte der Festakt zur Enthüllung dieser Tafel eine recht pathetische Note, das Programm war sehr traditionell, religiös und bunt angelegt, als vier Stunden dauernde Hommage an die Welt der Schützen und ihrer Freiheitskämpfer-Historie. Neben dem Salzburger Landeshauptmann – der stilgerecht in kurzen Lederhosen zum „landesüblichen Empfang“ erschien – und anderen Festrednern ergriffen auch die Salzburger Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf und der Tiroler Landtagspräsident Herwig van Staa das Wort.
Matrei in Osttirol hat nach Auskunft von Bürgermeister Andreas Köll die größte Schützenkompanie Tirols mit 220 Mitgliedern, die „in ihren einzigartigen, alten K&K-Aufmarschformen“ über die Ledererbrücke zur Enthüllung der Tafel am Hintermarkt schritt. Clemens Joast filmte das Ereignis mit und hat für Dolomitenstadt eine Kurzversion erstellt.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.
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