Freiheitliche verschlafen einen Antrag – VP zieht mit
Sepp Blasiskers Profilierungsversuch als „Hochstein-Retter“ scheiterte im Ansatz.
Eigentlich ist der freiheitliche Langzeitmandatar Josef Blasisker bekannt für seine Bauernschläue und originelle politische Einlagen, die fade Gemeinderatssitzungen zumindest humoristisch aufwerten. Am 14. Juni misslang ein politischer Vorstoß aber eher kläglich. Medial im Boulevard vor Tagen angekündigt, fand ein Antrag der FPÖ zum Thema Hochstein nicht rechtzeitig den Weg in die Akten der Gemeinderäte, die deshalb im Trüben tappten und sich mit der Bewertung des FPÖ-Anliegens schwer taten.
Nur soviel wurde in der Diskussion klar: Blasisker will, dass der Hochstein an einen Investor verkauft wird, mit der Auflage, dass der den Ausbau und Winterbetrieb zusichert. Der Hut brenne, also forderte der freiheitliche Landwirt, dass seinem Antrag Dringlichkeit zugebilligt werde, Formalitäten hin oder her. „Ich dachte, der Seppi (FPÖ-Assistent Josef Oblasser) hat den Antrag abgegeben und bin erst heute draufgekommen, dass das nicht so ist“, entschuldigte sich Blasisker beim Gremium, ließ sich aber durch den Fauxpas nicht von seiner Mission abbringen.
Bürgermeisterin Blanik und SP-Vizebürgermeister Siegfried Schatz gaben zu bedenken, dass mehrere Arbeitsgruppen am Werk seien und demnächst erste Ergebnisse vorstellen wollen. Man vermutete blanken politischen Populismus, außerdem könne einem Anliegen mit weitgehend unbekanntem Wortlaut schwer Dringlichkeit zugebilligt werden. Die ÖVP blies ins selbe Horn: "Es wäre ein schöner Zug gewesen, uns vorher zu informieren." Blanik half den Freiheitlichen dann aber doch aus der Patsche, mit einem oft erprobten Mittel: „Ich mach jetzt zehn Minuten Rauchpause! Dann könnt´s euch in den Fraktionen absprechen.“ Gesagt getan.
Danach stimmte die ÖVP mit den Freiheitlichen, „weil wir guten Gedanken auch dann zustimmen, wenn sie von anderen kommen“, wie Vizebürgermeister Kurt Steiner postulierte. SPÖ, LSL und Grüne zogen aber nicht mit und so blieb dem Antrag ein Platz auf der Tagesordnung verwehrt. Über das emotionale Thema wurde dennoch ein Weilchen diskutiert, ohne neue Aspekte oder Fakten.
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