Obwohl der Gemeinderat von Lienz das Projekt ebenso befürwortete wie das Baubezirksamt, erklärt Bezirkshauptfrau Olga Reisner auf Anfrage von dolomitenstadt.at die Gründe für die Ablehnung: „Es gibt drei Aspekte: schützenswerte Naturgüter, eine bereits bestehende Parallelstrecke, die den Bedarf relativiert und die Sicherheit, weil dieser Radweg die stark befahrene Straße von der Zettersfeldkreuzung nach Tristach oberirdisch queren müsste“.
In Sachen Naturschutz berücksichtigte die Bezirkshauptmannschaft auch Bedenken der Umweltanwaltschaft, die im Uferbereich eine Versiegelung beträchtlicher Flächen ablehnte. Widerstand gab es auch aus der Bevölkerung, zumal nördlich des landwirtschaftlichen Feldes ein von Einheimischen viel genutzter, beleuchteter und im Winter geräumter Radweg führt, der zudem sicher die Straße nach Tristach überbrückt.
Die Argumente der Befürworter des Projektes sind vor allem finanzieller Natur. Hätte man den Radweg als Verbindung mit dem künftig beim Bahnhof situierten „Mobilitätszentrum“ und dem Drauradweg wie geplant gebaut, wären 120.000 Euro Förderung abrufbar gewesen. Kuriosität am Rande: Für die Sanierung des bestehenden Radweges steht dieses Geld laut Baubezirksamt nicht zur Verfügung, weil er entlang der Bürgeraustraße zum Teil über einen Gehsteig geführt wird.
6 Postings
Widersinnige Förderung: Für die Versiegelung von Naturflächen gäbe es Fördergeld, für die Sanierung des bestehenden Radweges (in dessen Rissen stellenweise schon Gras wächst!) keines! Sollte das Baubezirksamt nicht auf eine sinnvolle Änderung der Förderungsbedingungen drängen?
Wenigstens in der BH hat man noch einen gesunden Hausverstand. Bravo!
Toll, dass man sich auf die BH verlassen kann, denn der Gemeinderat ist ja wohl wirklich nicht mehr all zu ernst zu nehmen, winken sowieso alles durch, was von oben verordnet wird. Zum Glück eine Entscheidung für die Natur und den Hausverstand. Vielleicht grundsätzlich ein Zeichen in die richtige Richtung zurück zur Natur, und nicht alles verbauen lassen.
Bravo, Bravo, Bravo! Ich glaube wirklich niemand benötigt dieses beschauliche Stück als 4 Meter breite Asphaltstrecke. Über ein solches "Unding" muss man sich im Gemeinderat wirklich nicht den Kopf zerbrechen.
Die Vernunft hat doch gesiegt!!
Sehr gut! Bin froh über diese Entscheidung!
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