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„Ich freue mich, mit neuen Ideen zurückzukehren“

Yasemin Yürekli aus Lienz arbeitet zur Zeit als Au-Pair in den Vereinigten Staaten.

Getrieben von ihrem großen Traum, einmal die Vereinigten Staaten von Amerika zu bereisen, entschied sich Yasemin Yürekli für ein Au-Pair-Jahr im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Seit mittlerweile knapp neun Monaten arbeitet sie bei einer Familie mit zwei Kindern in Greenwich, im US-Bundesstaat Connecticut. Nebenbei besucht die 23-jährige Lienzerin das örtliche College, wo sie die Fächer Schauspiel und Business Management sowie einen Englischkurs zur Vorbereitung auf den TOEFL-Sprachtest absolviert. Besonders begeistert ist sie dabei vom Schauspielkurs. „Da ich eine Tänzerin bin und die Bühne liebe, konnte ich natürlich nicht ein Jahr ohne Bühne leben, deshalb suchte ich mir das Schauspiel aus“, erklärt Yasemin ihre Studienwahl.

Ihre Hauptbeschäftigung ist dennoch die Arbeit mit den beiden Kindern ihrer Gastfamilie, was sich für Yasemin allerdings gar nicht wie arbeiten anfühlt. „Das Gefühl, wenn sie dich von ganzem Herzen anlachen ist das Perfekteste überhaupt. Die Liebe der Kinder spüre ich sehr, was mich sehr glücklich macht“, schwärmt die 23-Jährige. Den Kindern bietet sie einen vielfältigen Mix aus Lernen, Spielen, Musizieren und Sport. Besonders begeistern konnte Yasemin ihre Gastfamilie dadurch, dass sie gelernte Skilehrerin ist. Es folgten gemeinsame Skiurlaube mit den Kindern nach Salt Lake City und Vancouver. „Ich fühlte mich wie zuhause in Osttirol“, schildert die Lienzerin.

Yasemin Yürekli, gezeichnet von Linda Steiner.

In ihrer Freizeit reist Yasemin gern quer durch das Land, da sie so viel wie möglich von den USA erkunden möchte. Oft zieht es sie dabei auch nach New York City, das nur einen Katzensprung – 50 Autominuten – entfernt liegt.

Mittlerweile hat sich Yasemin in ihrem neuen Zuhause gut eingelebt, doch zu Beginn fiel ihr der Abschied von Osttirol nicht allzu leicht. „Natürlich ist es mir am schwersten gefallen, mich von meiner Familie zu trennen. Was noch sehr schwer für mich war, war die schöne Natur zurückzulassen, unsere schönen Berge, die frische Luft, das gute Wasser und vor allem das leckere Essen“, erinnert sich die Lienzerin. Für das nach wie vor gelegentlich aufkommende Heimweh hat die junge Lienzerin allerdings eine einfache Lösung. „Dank der heutzutage gut entwickelten Technologien kann ich meine Familie anrufen, wann immer ich will. Manchmal rufe ich sie an, wenn sie draußen sind, dann zeigen sie mir die schönen Berge und lindern mir so das Heimweh ein wenig“, erklärt Yasemin.

Wenn die 23-Jährige das Wort Osttirol hört, denkt sie vor allem an ihre Heimatstadt Lienz. „Die einzigartigen und wunderschönen Lienzer Dolomiten kommen mir als erstes in den Sinn. Vor allem wenn man am Zettersfeld ganz oben steht und gegenüber die Lienzer Dolomiten sieht, ein Traum! Natürlich denke ich auch an andere Sachen, wie die Drau, die Isel, die Festln im Sommer, unsere kleine Innenstadt, den Dolomitenmann und meine Freunde.“ Eine wichtige Assoziation mit Osttirol ist für Yasemin auch der Badmintonsport, den sie seit ihrem achten Lebensjahr im SV Nußdorf/Debant betreibt.

Bis Ende August diesen Jahres läuft Yasemins Au-Pair-Jahr noch, danach will die junge Lienzerin einen Monat lang durch die Staaten reisen. Wohin ihre Lebensreise danach führt, ist noch unklar. Die Entscheidung fällt schwer, denn ihre Gastfamilie hat ihr angeboten, noch länger zu bleiben und am College weiterzustudieren. Eine Rückkehr in die Heimat hat die 23-jährige Lienzerin aber auf alle Fälle geplant. Nur der genaue Zeitpunkt steht, wie so oft, noch in den Sternen. „Ich hatte eine sehr schöne Kindheit und Jugend in Osttirol. Ich war mit meinen Freunden sehr aktiv in der Natur unterwegs. Früher oder später will ich das alles auch ganz bestimmt wieder erleben und sehen. Auf jeden Fall freue ich mich, mit neuen Ideen für meine Heimat zurückzukehren“, meint Yasemin vorausblickend.


In der Serie „Heimweh?“ porträtieren wir junge Menschen aus Osttirol, die außerhalb des Bezirkes studieren oder eine andere Ausbildung absolvieren. Du studierst oder machst eine andere Ausbildung außerhalb Osttirols? Wir porträtieren dich! Schicke uns ein paar Zeilen über dich an redaktion@dolomitenstadt.at und eine(r) unserer jungen Redakteure bzw. Redakteurinnen wird sich melden.

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