Die Vertreter der Betriebe waren voll des Lobes für die Mechatronik-HTL und auch den Studiengang, der letztes Jahr gestartet ist. Nicht wenige von ihnen stellen selbst immer wieder Absolventen der HTL ein und weil mechatronische Systeme immer komplexer werden, sei die Universität der logische nächste Schritt. Das „Zugpferd Mechatronik“ mache Osttirol also besonders attraktiv.
Vernetzung war das große Thema – die Betriebe mit den Ausbildungsstätten, der HTL mit der Uni und nicht zuletzt die Uni Lienz mit der Uni Innsbruck. „Wir alle müssen an einem Strang ziehen“, betonte Lobenwein, der den Wettbewerb der Betriebe untereinander zunehmend durch einen Wettbewerb der Regionen verdrängt sieht. Fadi Dohnal zeigte sich begeistert von der Symbiose, die sich zwischen HTL und Universität entwickelt. Mit den Doktorratsstellen, die es in Lienz ab nächstem Jahr geben soll, würden dann Ausbildung und Forschungskompetenz gleichermaßen forciert.
Peter Girstmair zeigte sich hinsichtlich der Zukunft für HTL und Uni Lienz sehr zuversichtlich. „Die HTL verzeichnet trotz sinkender Geburtenzahlen immer noch mehr Anmeldungen als wir Plätze vergeben können.“ Die Schüler – und auch immer mehr Schülerinnen, im Moment besuchen auch 19 Mädchen die HTL – seien im Moment nach Abschluss der HTL zwar eher geneigt, Osttirol erst einmal zu verlassen, das könne sich allerdings ändern, wenn das neue Gebäude fertig erbaut und der Studiengang damit attraktiver ist. „Auch die HTL kämpfte in ihren Anfangszeiten, bei der Uni wird das nicht anders sein“, meinte er.
Nach dem Gespräch gab es noch die Gelegenheit, die Projekte der HTLer zu begutachten. Ganze 29 Abschlussprojekte, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Betrieben aus ganz Österreich entstanden, präsentierten die Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr. Neben der Projektvorstellung und der Vorstellung der Firmen und Uni wurden zwei Projekte – jeweils ein Ingenieurprojekt von der HTL und ein Technikerprojekt von der Fachschule mit dem Best Project Award ausgezeichnet, den die Standortagentur Tirol sponserte.
Die Jurymitglieder (Michael Jäger, Fadi Dohnal und Andreas Dorer) einigten sich, nicht ohne zu betonen, wie schwierig die Auswahl bei so vielen durchwegs spannenden Projekten sei, auf das Notbremssystem für Leitungsfahrwagen, das Ingenieursprojekt von Annika Dollinger und Siniša Jović, und die Temperaturüberwachung der Achslager einer historischen E-Lok, Technikerprojekt von Natalie Egger und Andrian Hanser. Die beiden Teams überzeugten sowohl beim technischen Inhalt, der Umsetzung und der Präsentation und können sich über jeweils 200 Euro freuen.
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