Junge Maurer lernten alte Arbeitstechniken auf Burg Heinfels
Grenzüberschreitende Initiative mit Berufsschülern aus Osttirol und dem Belluno.
Im Rahmen des „Interreg V Projekts ITAT 2002 Türme und Burgen“ wurde auf Burg Heinfels vom 10. bis zum 12. Mai ein grenzübergreifender Workshop zum Thema „Historisches Mauerwerk: Restaurierung und Bau unter Verwendung der korrekten Materialien und Arbeitstechniken“ abgehalten. In einem Video wird das Projekt vorgestellt:
Ziel des Workshops war es, historisches Wissen wieder aufleben zu lassen und zu erhalten. Es sollte bei den jungen Maurern auch grundsätzliches Interesse an der Thematik geweckt werden, um frühzeitig die beruflichen Möglichkeiten dieses Arbeitsbereichs aufzuzeigen. Ein weiterer Aspekt lag im Vergleich regionaler Eigenheiten und Anforderungen, um voneinander zu lernen, aber auch um historische Verbindungen wieder aufleben zu lassen. Teilnehmer des Workshops waren zehn Schüler der TFBS Fachberufsschule Lienz und 20 Schüler der C.F.S. Scuola Edile aus Sedico/Belluno.
Am ersten Tag stand eine grundlegende theoretische Einführung auf dem Programm. Walter Hauser vom Bundesdenkmalamt Tirol und der denkmalpflegerische Architekt Wolfgang von Klebelsberg – auch Vorstand des Südtiroler Burgeninstituts – vermittelten Hintergrundwissen und gaben in einer kurzen Führung einen spannenden Einblick in die Geschichte der Burg Heinfels.
In drei Gruppen wurden die Schüler an die ersten Schritte des historischen Mauerbaus herangeführt, einer Aufgabe, der sich die drei Referenten Johannes Weißenbach (Kursleiter Ausbildungszentrum Mauerbach), Franz Brunner (Ruinenkonservator) und Angelo Antonioni (Tecnobase Ruinensicherung) mit viel Einsatz stellten.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der klassischen Mauerkunst. Jeder Schüler bekam die Möglichkeit, verschiedenste Herausforderungen zu meistern. Steine mussten ausgewählt und eventuell behauen werden. Der Nachbau verschiedener Epochen erforderte unterschiedliche Schichtungen. Die Zusammensetzung des Mörtels musste optimiert werden. Aber viel Fleiß und Begeisterung ließen die „Bauwerke“ schnell in die Höhe wachsen.
Am dritten und letzten Tag wurde das Erlernte weiter vertieft und verfeinert, um dann beim abschließenden Gruppenfoto stolz das Ergebnis der drei Tage präsentieren zu können.
Zwei weitere Workshops, im November 2017 in Feltre/Italien und im April 2018 in Heinfels sowie eine abschließende Publikation sind in Planung. Die Teilnehmer erhalten nach Absolvierung dieser fachspezifischen Ausbildung ein Zertifikat.
Video und Slideshow: Peter Leiter
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