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Offizieller Spatenstich für „Campus Technik Lienz“

Begleitet von viel Lob und guten Wünschen entsteht ein einmaliges Mechatronik-Ausbildungszentrum.

Unterkellert ist der neue Technik Campus Lienz nahe der HTL am Iselkai bereits, insofern war der „Spatenstich“ am 23. Februar eher symbolisch. Symbolkraft hatte wohl auch der breite Aufmarsch an universitärer, politischer und wirtschaftlicher Prominenz, die unisono in allen Reden unterstrich, was bereits vielfach geschrieben wurde: Lienz ist nun also auch Universitätsstadt und hat als solche ein paar Besonderheiten, die man anderswo nicht leicht findet. So erhält der neue "Campus Technik Lienz" nicht nur eine beeindruckende Gebäudehülle für das Mechatronik-Studium, sondern ist eine erstaunlich vielschichtige Bildungseinrichtung, in der man Lehrabschluss, Matura, Meisterprüfung, Bachelor und Doktorat im Fachgebiet Mechatronik absolvieren kann: „Das ist österreichweit einmalig“, erklärte Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, die gemeinsam mit Bildungslandesrat Bernhard Tilg von der Regierungsseite her zuständig ist. Das Land Tirol ist auch der zentrale Spieler am Platz. Von den insgesamt elf Millionen Euro, die der Campus Technik Lienz kostet, kommen neun Millionen aus der Landeskasse, eine gute Million steuert der Bund bei, eine halbe Million die Gemeinden des Bezirkes und 200.000 die Stadt Lienz, die zudem noch ein zwei Millionen teures Polytechnikum am Standort errichten wird.
Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, Landesrat Berhard Tilg und die Rektorin der UMIT, Sabine Schindler, informierten vor dem Spatenstich über den Projektstand. Fotos: Dolomitenstadt/Pirkner
Fast alle Festredner hoben hervor, dass die  Hochbauabteilung des Landes unter Gerhard Wastian derzeit einen Herkulesjob abliefert, den man kaum für möglich gehalten hätte. So wie es aussieht, wird tatsächlich zu Semesterbeginn im Herbst 2017 auch der Campus seine Tore öffnen. Derzeit studieren die Osttiroler Mechatronik-Pioniere noch im Ausweichquartier in der Wirtschaftskammer. Ihre Zahl – momentan sind es acht – muss man relativieren, in ganz Tirol studieren nicht mehr als gut 80 junge Menschen dieses technisch anspruchsvolle Fach. Bis zu 30 Neuanfänger könnte die Lienzer Außenstelle der Leopold Franzens Universität und der UMIT am Ende des Tages vor Ort pro Jahr aufnehmen.
Bereits in sieben Monaten soll die Baustelle am Iselkai so aussehen! Visualisierung: Lukas Jungmann
Nicht nur UMIT-Rektorin Sabine Schindler sondern auch der Vizerektor der Leopold Franzens Universität, Bernhard Fügenschuh, betonten immer wieder die Qualität des Studiums in Lienz, die jener an den Hauptstandorten in nichts nachstehe. Ebenfalls bereits im Herbst soll auch die HTL in Teilen auf das neue Areal übersiedeln, sie platzt seit geraumer Zeit aus allen Nähten und freut sich schon auf die neuen Möglichkeiten. „Wir brauchen nur die Brücke, dann sind wir schon drüben“, erklärte Direktor Peter Girstmair in Anspielung auf die Architektur des rund hundert Meter langen, aufgestelzten Gebäudekörpers, der mittels Brücken an die bestehenden Schulen andockt und nach einem gewonnenen Wettbewerb vom Architektenduo Fasch & Fuchs entworfen wurde. Susanne Tasch, Direktorin der Fachberufsschule spannte den historischen Bogen: Vor 125 Jahren begann die technische Berufsausbildung in Lienz. Zum runden Jubiläum erhält sie jetzt akademische Weihen. Das Blechbläser-Quartett der HTL intonierte als Begleitmusik jedenfalls schon einmal das Gaudeamus Igitur.
Beim symbolischen Schaufeln von links: LFU-Vizerektor Bernhard Fügenschuh, Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, UMIT-Rektorin Sabine Schindler, Landesrat Bernhard Tilg, Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, Berufsschuldirektorin Susanna Tasch und das Architektenduo Hemma Fasch und Jakob Fuchs. Foto: Stadt Lienz/Lenzer
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Senf
vor 8 Jahren

super, lienz wird also auch universitätsstadt, das fachspezifikum ist zukunftsorientiert. gratulation allen beteiligten für die weitsichtigen schritte in der überörtlichen raumordnung! nichts ist selbstverständich, ein ruf an die ewiggestrigen und zauderer, freut euch einfach mit.

 
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