Das Integrationspaket ist derzeit in Begutachtung, am 1. Juli sollen sechs Regelungen in Kraft treten, darunter das „Neutralitätsgebot“. Aktuell gibt es keine einzige Polizistin, Richterin oder Staatsanwältin, die ein besonders sichtbares religiöses Symbol wie ein Kopftuch im Job trägt. Vorbeugend wird es allerdings trotzdem ein Gesetz geben. Das Arbeiten in diesen Berufen ist Frauen dann grundsätzlich nur ohne religiöse Kopfbedeckung gestattet.
Wofür steht das Kopftuch eigentlich? Ist es ein religiöses Zeichen, ein politisches Statement oder lediglich ein modisches Accessoire? Wird die Diskussion darüber benutzt, um diskriminierende Vorurteile, insbesondere gegen Ausländer – hier der sexuell ungezügelte Mann, dort die mittels Haarfülle Lust versprechende Frau – am Laufen zu halten?
Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Österreichischen Frauenorden, spricht sich klar gegen ein Kopftuchverbot aus. Für sie gibt es Wichtigeres: „Es ist wichtig, dass Menschenliebe und Wertschätzung in dieser Beziehung im Alltag gelebt wird“. Die Diskussion zum Kopftuchverbot läuft aus ihrer Sicht nicht nach dem Prinzip der christlichen Werte, sondern auf die Fragen hinaus: Wie viel Angst hast du? Wie kann ich dich beschützen vor dem du dich fürchtest, obwohl du im Grunde gar nicht weißt, wovor du dich fürchtest?“
Nach einem kurzen Impulsreferat von Sr. Beatrix Mayrhofer erwartet das Publikum am 2. März um 19.30 Uhr im Bildungshaus Osttirol in Lienz eine facettenreiche „Kopftuchdiskussion“.
_Am Podium:
Haneen Alsaleh/Lehrling im Tirolerhof in Dölsach:
Eine exklusive Hintergrundstory über Haneen gibt es im Dolomitenstadt-Magazin, einfach hier klicken!
Josef Pretis, Direktor HAK/HAS Lienz
David Kofler, mobile Jugendarbeit Lienz
_Moderation: Stefan Schrott, Pädagoge, Obmann des Vereins zur Förderung der offenen Jugendarbeit in Lienz.
Bildungshaus Osttirol, Kärntner Straße 43, Lienz, Tel. 04852 65133
www.bildungshaus.info
Sr. Beatrix Mayrhofer: „Bin gegen ein Kopftuchverbot“
Was stört Österreich am Kopftuch? Referat mit Podiumsdiskussion am 2. März im Bildungshaus Osttirol.