Der Bürgerkrieg im Südsudan erreichte kürzlich den Süden des Landes und damit auch Mondikolok. Dort befindet sich das humanitäre Projekt des Lienzer Arztes Franz Krösslhuber – ein Krankenhaus, das vorwiegend durch Spenden aus Osttirol erbaut wurde. Nun wurde es vor Ort zu gefährlich und der Betrieb des Krankenhauses musste vorerst eingestellt werden. Die MitarbeiterInnen traten die Flucht nach Uganda an und erreichten das benachbarte Land unbeschadet. Auch die wertvollen medizinischen Geräte wurden in Sicherheit gebracht.
Noch ist unklar, wie es mit dem Krankenhaus weitergehen wird, Franz Krösslhuber gibt aber die Hoffnung nicht auf. Erfahrungsgemäß seien in der gerade herrschenden Trockenzeit militärische Bewegungen leichter möglich und die Konflikte hielten an. In der Regenzeit – die erste kleine Regenzeit findet im April/Mai statt, die Hauptregenzeit fällt in den Herbst – werde es schwieriger, sich zu bewegen. So hofft Franz Krösslhuber, dass sich die Konflikte in dieser Zeit wieder beruhigen und die Geflüchteten wieder zurückkehren können. Die Tendenz, nach den Konflikten in die Heimat zurückzukehren, sei gegeben, meint er und nennt das Friedensabkommen zwischen Nord- und Südsudan als Beispiel. Nach Abschluss des Comprehensive Peace Agreements kehrten viele Geflüchtete wieder zurück.
Gestern, am 14. Februar, besuchte Videoreporter Peter Werlberger Dr. Krösslhuber. Mit ihm sprach der Arzt über sein Projekt:
Bisher wurden für das Projekt 300.000 Euro an Spenden verbaut, zusätzlich erhielt das Team des Health Care Centers auch diverse medizinische Geräte als Sachspenden – zwar gebraucht, aber funktionstüchtig. Außerdem wurde weiteres Equipment um ca. 20.000 Euro angeschafft.
In den nächsten Jahren sollte das Health Care Center um ein Personalhaus, ein Gästehaus und einen Operationssaal erweitert werden. In ein bis zwei Jahren will Krösslhuber 150 bis 200 Patienten ambulant betreuen können, ein Mutter-Kind-Zentrum ist genau so angedacht wie Frühgeburten-Behandlung, die Behandlung von schwer kranken Müttern, Schwangeren und Kindern und die Ausbildung von Hebammen, die beispielsweise Kaiserschnitte erlernen sollen.
In noch fernerer Zukunft – in bis zu fünf Jahren – sieht Franz Krösslhuber die Gewinnung von Ärzteteams, die nicht akute Operationen, zum Beispiel Kiefergaumenspalten, Klumpfüße und ähnliches, durchführen können. Schlussendlich – so die Vision bzw. das Fernziel für Franz Krösslhuber – will er das Krankenhaus an die dortigen Angestellten übergeben, die dieses in seinem Sinne weiterführen sollen.
SPENDENKONTO:
Dolomitenbank Osttirol-Westkärnten, IBAN: AT55 4073 0000 0001 7523
Aktuelle Infos: www.mondikolok.com
Ein Posting
Ich habe den Film Mondikolok 2020 von Papsch-Musikar Alexander im Cinex gesehen, einfach riesen Respekt, was Dr. Krösselhuber mit Hilfe der 2 Jungarchitekten David Kraler und Christoph Lachberger und der finanziellen Untertützung der Osttiroler da auf die Beine gestellt hat. Wir dürfen hier bei uns echt nicht jammern, wir sind alle krankenversichert und haben innerhalb kürzester Zeit Zugang zuallen möglichen Gesundheitseinrichtungen. Im Sudan, so wurde gezeigt, dauert es oft Stunden bis Tage, bis die Leute ein Krankenhaus erreichen. Ich möchte Dr. Krösselhuber und seinen in- und ausländischen Teams meinen grössten Respekt übermitteln und gleichzeitig uns alle auffordern, dieses Projekt weiter finanziell zu unterstützen.
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