„Die große Dynamik des Arbeitsmarktes stellt das AMS aber immer wieder vor neue Aufgaben. Die Bedürfnisse und Erwartungen der Arbeitssuchenden und Unternehmen an das AMS sind vielfältig. Das Ziel ist, beste Unterstützung für alle zu bieten“, berichtet die Leiterin des AMS in Lienz, Doris Batkowski.
In Osttirol prägen die saisonalen Rhythmen von Baugewerbe und Tourismus besonders stark den Arbeitsmarkt. Ein Beispiel: Im Juli 2016 waren 1.371 Menschen in Osttirol arbeitslos (6,2 Prozent), im Jänner fast doppelt so viele, nämlich 2.560 (12,3 Prozent). Mehr als 15 Prozent der Männer im Bezirk sind im Jänner arbeitslos gemeldet, weil das Baugewerbe in dieser Zeit Pause macht. Die Frauenarbeitslosigkeit erreicht ihren Höhepunkt in den Monaten April und November, wo der Tourismus traditionelle Schließzeiten hat.
Dieses branchenbedingte „Stempeln“ prägt auch zwei andere Vergleichszahlen: 2016 meldeten sich in Osttirol 7.392 Menschen arbeitslos. Noch mehr, nämlich 7.906 Personen beendeten aber die Arbeitslosigkeit, davon 6.156 durch Arbeitsaufnahme. Der Rest verteilt sich auf Pensionierungen, Abmeldung wegen Wochengeldbezug oder sonstige Gründe. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit betrug im Vorjahr im Bezirk Lienz 99 Tage, in Tirol 82 Tage, in Österreich 126 Tage.
Vom AMS Lienz wurde im abgelaufenen Jahr rund 19,5 Millionen Euro an Arbeitslosengeld, Notstandshilfe bzw. Übergangsgeld ausgezahlt, um 600.000 Euro weniger als im Jahr zuvor. Zu dieser Summe kommen noch einmal rund fünf Millionen Euro für diverse Maßnahmen zur Arbeitsmarktförderung im Bezirk. Unter dem Titel „Beschäftigungsförderung“ flossen 2,9 Millionen Euro unter anderem in die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen in sozialökonomischen Betrieben, in das gemeindenahe Beschäftigungsprogramm in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und in Eingliederungsbeihilfen für Betriebe.
Fast zwei Millionen Euro wurden im Bereich „Qualifikation“ für Bildungsmaßnahmen, Kurs- und Kursnebenkosten, Fachkräftestipendien und die Förderung der Lehrlingsausbildung aufgewendet. Zusätzlich gab es 250.000 Euro Unterstützungen für Beratungs- und Betreuungseinrichtungen, das Unternehmensgründungsprogramm, Kinderbetreuungs- und Vorstellungsbeihilfen.
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