Der slowakische Vorname Ľubomír bedeutet „Liebe-Frieden“. So betitelte die Galeristin Christina Winkler die Ausstellung des gebürtigen Slowaken Ľubomír Hnatovič, dessen beeindruckende Werke bereits in der Weihnachtsausstellung der Galerie 9900 in der Alleestraße zu sehen waren.
Aber lieblich ist keines von seinen Bildern. Sie verstören und berühren, sie sind anziehend und schauderhaft zugleich. Den Künstler faszinieren Gegensätze, seine figurativen Kompositionen demonstrieren Lebenskraft und Agonie. In sich verschlungene Körper – oder sich gegenseitig verschlingende?
In seinen harmonischen Stillleben: Totenköpfe. Seine Vanitas-Stillleben erinnern, wie schon die der Künstler vor hunderten Jahren, an den Tod und die Vergänglichkeit des Lebens. „Vor allem die Stilllebenmalerei ist für mich Meditation,“ sagt der sympathische und gar nicht düstere Künstler bei der Vernissage am 27. Jänner.
Ľubomír Hnatovič wurde 1957 in der Slowakei geboren, erlernte den Beruf des Schlossers und kam in den Achtzigerjahren nach Österreich. Noch in seiner Heimat besuchte er kurz die „Akademia výtvarných umení“ in Bratislava und später, nach seiner Emigration in den Westen, die Zeichenklasse bei Prof. Oberhuber in der „Akademie für angewandte Kunst“ in Wien.
Doch von diesen beiden „Ausflügen“ in akademische Ausbildungsstätten abgesehen ist Ľubomír Autodidakt. Er hat sich seine Meister selbst gesucht. Große Maler wie Goya, Velázquez, Ribera und in jüngerer Zeit Francis Bacon haben etwas in seiner Seele angesprochen, was er allmählich zu seinem ganz persönlichen Stil jenseits aller Moden und marktstrategischen Überlegungen entwickelt hat.
Er schlug sich und seine Familie mit verschiedenen Jobs durch, renovierte Wohnungen, ja, ganze Schlösser. Seine diversen Arbeitgeber waren auch die ersten, die seine Bilder entdeckten und zu sammeln begannen. Heute lebt und arbeitet Ľubomír Hnatovič fast ausschließlich von seiner und für seine Kunst in Wien.
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Ľubomír – die Faszination der Gegensätze
Bis zum 10. März zeigt die Galerie 9900 Werke von Ľubomír Hnatovič.
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