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Michael Mühlmann vertritt Österreich im Herbst 2017 bei der Berufsweltmeisterschaft in Abu Dhabi. Er geht als einziger Österreicher in der Kategorie Carpentry (Holzbau/Zimmerer) an den Start. Fotos: Michael Reitberger
Michael Mühlmann – Weltklasse-Zimmerer aus Osttirol
Der 20-jährige Villgrater vertritt Österreich im Herbst 2017 bei der WM in Abu Dhabi.
„Ich wollte immer gerne etwas mit Holz machen, aber dabei nicht den ganzen Tag in der Werkstatt stehen. Deshalb habe ich mich für den Zimmererberuf und gegen die Tischlerei entschieden“. So erklärt Michael Mühlmann, warum er einen Beruf gewählt hat, in dem der 20-jährige Villgrater zu den Besten der Welt zählt. Mühlmann arbeitet bei Holzbau Lusser in Heinfels und absolvierte 2014 die Gesellenprüfung. Im selben Jahr qualifizierte er sich über landesweite Vorausscheidungen für den Bundeslehrlingswettbewerb. Dort war dann niemand besser als er – Michael holte den ersten Platz.
Ein Jahr später bei der Staatsmeisterschaft stand Mühlmann als Dritter auf dem Stockerl. Dieses Ergebnis bescherte ihm einen Platz im Nationalteam für Holzbau. Nur den besten drei Teilnehmern der im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindenden Staatsmeisterschaften wird diese Ehre zuteil. Eine Teilnahme an den Meisterschaften ist nur einmal möglich, das Nationalteam formiert sich also alle zwei Jahre neu aus jungen Nachwuchszimmerern.
Zusammen mit seinen zwei anderen Teamkollegen ging es dann im Oktober 2016 zur Europameisterschaft ins schweizerische Basel. Das österreichische Nationalteam sicherte sich mit dem dritten Gesamtrang einen Podiumsplatz. In der Einzelwertung belegte der junge Osttiroler den sechsten Platz – bester Österreicher. Kleines Detail am Rande: Bei der Fertigung seines Modells benötigte er keinen einzigen Nachschnitt. Dieses besondere Kunststück gelang lediglich zwei weiteren Teilnehmern.
Als Lohn für die ausgezeichnete Leistung auf europäischer Ebene darf sich der Osttiroler jetzt mit der Weltelite der Holzbauer messen. Im Oktober dieses Jahres startet Mühlmann bei der Berufsweltmeisterschaft in Abu Dhabi! Dort kämpfen rund 1200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 70 Nationen in 50 Berufen um den Weltmeistertitel. Mühlmann geht als einziger Österreicher in der Kategorie Carpentry (Holzbau/Zimmerer) an den Start.
Der Bewerb an sich ist immens herausfordernd für die Teilnehmer. Mühlmann kennt das von der Europameisterschaft. Die Wettkampfzeit ist auf 21 Stunden limitiert, die gesamte Konkurrenz auf 3-4 Tage aufgeteilt. „Wir bekamen einen Plan als Vorgabe. In der Folge mussten wir dann jedes einzelne Holzstück für unser Modell im Maßstab 1:1 aufzeichnen. Der Holzaufriss war als Nächstes dran und darauf wiederum folgte die Holzausarbeitung. Der letzte Schritt bestand darin, das Ganze zusammenzubauen,“ erzählt Mühlmann rückblickend.
Bewertet werden die Arbeitsschritte einzeln, am meisten Punkte fallen dem finalen Gesamteindruck zu. Verschnitt oder die Verwendung eines neuen Holzes wird mit teilweise erheblichem Punkteabzug bewertet. Die Schnittarbeiten mussten bei der EM alle von Hand erledigt werden, bei der Weltmeisterschaft werden allerdings technische Hilfsmittel bereitgestellt.
Seine Chancen bei den Welttitelkämpfen seien schwierig einzuschätzen. Ein einfacher Fehler zu Beginn und alle Möglichkeiten auf eine gute Platzierung sind dahin, erinnert er sich an das Missgeschick seines Kollegen bei der Europameisterschaft. Ein Planungsfehler erwies sich hier als folgenschwer. „Meistens wird man sich des Fehlers erst am Ende bewusst, wenn nichts mehr zusammenpasst.“
Am 18. September wird die österreichische WM-Delegation mit Osttiroler Beteiligung in Wien feierlich verabschiedet. Dolomitenstadt wird natürlich dabei sein!
Bis dahin stehen noch einige Trainingseinheiten auf Michael Mühlmanns Plan. Bereits Ende Jänner wird bei einer Übungseinheit in Linz wieder fleißig an den Fähigkeiten gefeilt. In der Vorbereitung finden Aufgaben unterschiedlichsten Schwierigkeitsgrades praktische Anwendung, um im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten bestmöglich präpariert zu sein. In einem abschließenden Kurs werden auch noch die Englischkenntnisse geschult, im Hinblick auf die Fremdsprachen-Barriere im Mittleren Osten.
Mit dem Kapitel Abu Dhabi 2017 ist dann Michael Mühlmanns Zeit im Nationalteam vorbei. Bezüglich seiner Zukunft ist sich der Villgrater noch nicht sicher. Er will auf jeden Fall beim Zimmern bleiben, ob er irgendwann eine Meisterprüfung anstreben wird, steht noch in den Sternen.
Wir wünschen alles Gute bei den kommenden Aufgaben.
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2 Postings
TOI TOI TOI !!!
Wünsche dem Michael alles Gute.
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