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Beim Spatenstich für das ambitionierte Sanierungsvorhaben Burg Heinfels war der TVBO bereits als Co-Finanzier im Gespräch. Jetzt sperrt sich die Tourismusabteilung des Landes gegen eine Darlehensaufnahme. Foto: Brunner Images

Beim Spatenstich für das ambitionierte Sanierungsvorhaben Burg Heinfels war der TVBO bereits als Co-Finanzier im Gespräch. Jetzt sperrt sich die Tourismusabteilung des Landes gegen eine Darlehensaufnahme. Foto: Brunner Images

TVBO-Zuschuss zur Heinfels-Sanierung nicht genehmigt

Tourismusabteilung des Landes legt sich quer. Föger: "Das haben wir frühzeitig kommuniziert."

Die finanzielle Beteiligung an der Sanierung der Burg Heinfels war eines der besonders stolz präsentierten Projekte bei der Vollversammlung des TVB Osttirol am 13. Dezember in Lienz. Den eigenen Förderanteil an diesem insgesamt sechs Millionen teuren Vorhaben setzten die Touristiker mit 500.000 Euro an, die in Hunderttausender-Tranchen in den nächsten Jahren an die Betriebsgesellschaft unter Federführung von Burg Heinfels-Eigentümer Loacker hätten fließen sollen. Daraus wird vorerst nichts.

Der TVBO hat dieses Geld nämlich nicht auf der hohen Kante, sondern müsste ein Darlehen aufnehmen und braucht dafür eine Genehmigung der Aufsichtsbehörde, sprich der Tourismusabteilung des Landes. Deren Abteilungsleiter, Gerhard Föger, lässt im Gespräch mit dolomitenstadt.at keine Zweifel aufkommen, was er von der Investition hält: „Wir haben beim Thema Heinfels nicht erst in diesen Tagen, sondern schon viel früher Position bezogen und bereits vor der Vollversammlung klargestellt, dass wir Investitionen in ein Sanierungsvorhaben nicht genehmigen werden. Aufgabe des TVBO ist es viel eher, dieses Projekt später gut zu bewerben.“

Dies sei keine generelle Kreditsperre, wie heute in einem Boulevardmedium vermutet. Föger: „Ein genereller Investitionsstopp ist es nicht. Aber wenn man finanziell in den Seilen hängt, muss man sich auf die Kernaufgaben konzentrieren und nicht jedem Zuruf folgen. Es gibt eben nicht für alles automatisch einen Anteil des TVB. Wir haben Obertilliach mitgetragen und auch die Beschneiung auf dem Zettersfeld.“

"Die Finanzlage des TVB Osttirol ist atypisch", erklärt der Leiter der Tourismusabteilung des Landes, Gerhard Föger. Foto: Expa/Groder

Diese beiden Projekte sind es auch, die dem TVBO budgetär die Sanierungsshow verderben. Zwar hatte der Verband vor Jahren noch mehr Schulden, doch von wirklicher Entspannung könne keine Rede sein. „Die Gesundung müsste ambitionierter erfolgen. Wir sehen das unter dem Gesichtspunkt, dass die Finanzlage, verglichen mit den anderen Tiroler Verbänden, atypisch ist und das obwohl der TVBO von den Einnahmen her drittstärkster Verband in ganz Tirol ist“, erklärt der Leiter der Tourismusabteilung. Vor diesem Hintergrund sei auch die Mitfinanzierung des Schwimmbades in Lienz abgelehnt worden.

In Summe hat der TVBO für 2017 rund 350.000 Euro an neuen Darlehen beantragt. Ein Teil des Geldes sollte für die Ausfinanzierung des Tourismushauses in Lienz herhalten. Auch hier spricht Föger Klartext: „Ich nehme zur Kenntnis, dass der TVB Osttirol ein Büro errichtet und eröffnet hat, das nicht ausfinanziert ist. Bauen Sie erst ein Haus und fragen dann die Bank um ein Darlehen?“ Föger wünscht sich frühzeitige Kommunikation, um nachträglichen Ärger zu vermeiden. So sei etwa – im Gegensatz zu Pressemeldungen – ein Loipenprojekt in Prägraten nicht unbedingt von der Darlehenssperre betroffen: „Dieses Projekt habe ich noch gar nicht auf dem Tisch.“

Glück haben die Betreiber der Dolomitengolf-Anlage, die mit insgesamt einer Million Euro in den vergangenen Jahren sehr hoch gefördert wurde. Weil die Zusagen alt und die letzte Tranche bereits geflossen ist, geht deren Rechnung gerade noch einmal auf. „Heute wäre so eine Förderung für einen Golfplatz nicht mehr genehmigungsfähig“, unterstreicht Föger. Generell sei die Ablehnung der Darlehensaufnahme ein Warnschuss vor den Bug des TVBO. „Wir machen das nicht aus Jux und Tollerei, sondern auch im Sinne der zahlenden Mitglieder.“

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

10 Postings

anton2009
vor 8 Jahren

@aigner100; wenn man hier etwas kritisch hinterfragt, wird einem sofort ein Neidkomplex unterstellt! Dass Burgen kein gutes Geschäft sind beweisen Schloss Bruck und die Tammerburg in Lienz!

 
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wasserwerk
vor 8 Jahren

Es stellt sich hier die Frage, was eigentlich die Kernkompetenzen des TVBO sein sollten. Ist der TVBO ein Förderverein für alles Mögliche bzw. Unmögliche oder hat er als Ziel, potentielle Kunden auf Osttirol "gluschtig" zu machen. Dies bedeutet nicht nur einen höheren Budgetanteil für Werbung in jeder Form - zugleich Einsparungen bei der Verwaltung und oben erwähnten Förderungen - sondern auch eine Bündelung und Koordination der verschiedenen Interessen der touristischen Wirtschaft Osttirols. Wäre schön, wenn das Kirchturmdenken in den Hintergrund geraten würde. Es wird beim Konjunktiv bleiben.

 
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anton2009
vor 8 Jahren

@beobachter52; Da hat sich eher Franz T. zu weit hinausgelehnt! Er verspricht Geld, das er (bzw. der TVB) nicht hat. Gott sei Dank gibt es die Aufsicht des Landes die dem lockeren Umgang mit Geld Einhalt gebietet! Was die Burg Heinfels betrifft, so hat sich die Industriellenfamilie Loacker einen Traum erfüllt, den sie sich offensichtlich nicht leisten kann (will!). Man gründet einen Verein und hält die Hand auf, damit öffentliche Gelder fließen.

 
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    aigner100
    vor 8 Jahren

    Geld versprechen das man nicht hat ist die eine Sache, aber Tolle Projekte wie das Schloss Heinfels, wem oder was sollte man dann in Zukunft noch fördern. Ich bin mir sicher, dass dies ein einzigartiges Publikummagnet für ganz Osttirol wird , garant dafür dass es was wirklich gescheites wird ist die Firma Loacker. Neidkommentare sollte man sich da sparen , schließlich ist Loacker einer der größten Arbeitgeber in Osttirol, und sorgt mit der Öffnung des Schlosses für die Allgemeinheit , -auch für stärkere Umsätze in der Region.

     
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      Senf
      vor 8 Jahren

      neidkommentar??? schloss weissenstein grüßt!

       
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aigner100
vor 8 Jahren

Die Aussage von Herrn Föger stimmt mich sehr nachdenklich, wer baut ein Haus und fragt nachher um Kredit an. Nun haben wir Mitglieder doch gehofft dass 3 Banker an der Führungsspitze des TVB wenigstens die Finanzen im Griff haben oder zumindest wissen wie Geschäftsabläufe funktionieren sollten. Aufmerksame Mitglieder zeigen schon seit längerer Zeit immer wieder auf, dass Fördergelder versprochen werden, Betriebe, Vereine damit natürlich rechnen , investieren und dann auf den Schulden sitzen bleiben. In der Hoffnung schlussendlich doch noch wenigstens einen Teil des versprochenen Geldes zu bekommen ist man lieber still und hofft auf ein Christkindl. Dass die Hauptaufgabe vom TVB die Werbung sein sollte und für alle Betriebe , ob klein oder groß das Wichtigste ist und wäre , das weiß jeder der selbst einen Betrieb führt. Gäste kommen nur nach Osttirol wenn die Region gut vermarktet und beworben wird. Der Aufwind im Jahr 2016 mit 8% plus bei den Nächtigungen , zeugt von der ausgezeichneten Arbeit des Teams der ehemaligen Osttirol Werbung mit dFrau Mag. Haselsteiner an der Spitze. Deshalb fordern wir Touristiker auch dass dieses Erfolgsteam weiterhin ausreichend Budget zur Verfügung hat um unabhängig die Erfolgsarbeit weiterführen zu können. Wie schon unser Landeshauptmann bei seinem letzten Besuch in Osttirol sagte: Never change a winning team! In diesem Sinne wünsche ich mir engmaschige Kontrollen der TVBFührung von der Tourismusabteilung in Innsbruck

 
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bergfex
vor 8 Jahren

........Bericht in der TT ......

Vor allem spricht die finanzielle Lage des TVB Osttirol sehr stark gegen die 500.000 Euro für Heinfels. „Die Bankverbindlichkeiten des TVB sind enorm, an die neun Millionen“, sagt Föger. Auch die Fremdkapital-Belastung sei im Vergleich zu anderen Tiroler Verbänden sehr hoch. „Und die Betriebsmittel-Rücklage ist gleich null.“

Und nun, @beobachter52.... ????

 
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    aigner100
    vor 8 Jahren

    Wenn man kein Geld hat darf man oder kann man keines versprechen. Da ist der Haken nicht der der Ansucht ist der Schuldige

     
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beobachter52
vor 8 Jahren

Der Hr. Föger als Landesbeamter lehnt sich ganz schön weit hinaus: Lehnt Beschlüsse der Osttiroler einfach ab oder genehmigt sie. Anscheinend der uneingeschränkte Herrscher im Tiroler Touriusmus! Wozu wir noch einen zuständigen Landesrat brauchen ...? Ob er allerdings bei den großen Verbänden (Zillertal, Kitzbühel, Ötztal, Arlberg ....) auch so vorgeht, das bezweifle ich stark!

 
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    Senf
    vor 8 Jahren

    sind diese verbände auch so hoch verschuldet?

     
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