Die Grün-Mandatarin Gerlinde Kieberl wollte das so nicht auf sich beruhen lassen und gab zu bedenken, dass beispielsweise beim Schwimmbad mit PR-Wirbel eine neue E-Tankstelle eingerichtet würde und auch sonst immer wieder die Vorteile von E-Mobilität in der Sonnenstadt angepriesen werden: „Da wäre das doch ein Signal, wenn auch die Stadt umsteigen würde.“ Unerwartet Schützenhilfe bekam Kieberl von der ÖVP.
Gemeinderat Karl Kashofer zog ein Offert für ein Elektroauto um rund 20.000 Euro aus der Tasche, konkret ein E-Car von Renault und gab zu bedenken, dass der Bund ab 2017 auch die Anschaffung kommunaler Elektroautos mit rund 3.000 Euro fördere, außerdem seien 200 Euro Steuerersparnis einzurechnen: „Dann ist das schon zu überlegen.“ Finanzkämmerer Peter Blasisker konterte, dass er das Renault-Offert kenne, bei diesem Auto aber die Batterie nicht mit an Bord sei: „Den Akku muss man mieten, dadurch steigen die Kosten dann doch wieder.“
Offenbar waren durch die Diskussion aber ausreichend Zweifel gesät, um die Entscheidung bis zur Gemeinderatssitzung am 20. Dezember zu vertagen. Wir fragen unsere Leser, was sie der Stadt Lienz in diesem Fall empfehlen würden.
10 Postings
Über den Verwendungszweck dieses Dienstautos wurde nichts berichtet! Warum nimmt man nicht die von Blanik angepriesenen ÖFFIS in Anspruch? Da könnte man als Vorbild dienen und eine Diskussion ob Benzin od. Elektro wäre hinfällig!
Liebe Leute!
Ich fände es richtig, wenn die Stadtgemeinde Lienz ein Elektroauto kaufen würde, mit einer Akkuladung kommt man außer beim Tessler 150 Kilometer weit, das ist die Entfernung Lienz – Klagenfurt in einer Richtung. Dann muss das Fahrzeug geladen werden. Beim Tessler kommt man bereits 600 Kilometer weit das wollte ich nur sagen. Aus Umweltschutzgründen ein Elektroauto kaufen! Ciao Austria 2
Vielleicht sollte GR Kashofer der Ordnung halber angeben (und entsprechend mit einrechnen), dass beim Renault eine monatliche Leasingrate für die Batterie zu zahlen ist!
aber: die laufenden Betriebskosten eines Stromers ist wesentlich günstiger (ungleich höhere Energieeffizienz, geringere Wartungskosten ...) - ganz abgesehen von der Vorbildwirkung!
diese frage sollt sich heutzutage gar nimma stellen .... mit gutem beispiel vorangehen ist angebracht
Die Stadt Lienz soll mit gutem Vorbild vorraus gehen und nur mit Elektroautos fahren. Denn das ist die Zukunft, überhaupt in der Stadt.
die frage wird wohl sein, wo das fahrzeug eingesetzt wird, wer damit fährt und wie lange man es behalten will. ich halte die unehrlichen preisvergleiche für entbehrlich und für leeres politgeplänkel. ein e-auto für den reinen personenverkehr kostet an die 30.000 euro, die leistungsfähigkeit liegt bei 200 km (vorausgesetzt man verzichtet auf die heizung) und fällt nach 4 bis 5 jahren auf rund 50 %. danach ist ein neuer batteriesatz fällig. das ist fakt! und um eine garage wird man wohl nicht umher kommen, vor allem im winter. ich könnte mir vorstellen, alternativ weitere arbeitsgeräte mit e-antrieb z. bsp. für den bauhof anzuschaffen. baumschnitt, reinigung, kehrmaschinen, kleintransporter, e-fahrräder für botendinenste, parkraumbewirtschaftung ... am umweltfreundlichsten wären wohl koordinierte termine und dienstfahrten, aber das interessiert leider die wenigsten. ein teures e-auto als politprestige anzuschaffen ist lächerlich! . das private e-autoangebot von lienz finde ich gut, eventuell wäre es noch mit hotel- und marktkooperationen ausbaufähig - modellregionen für den erfahrungsaustausch gibt es ja zur genüge (www.werfenweng.eu oder www.emobility-graz.at).
Es braucht niemanden zu wundern, dass die Elektromobilität einen schlechten Ruf hat, wenn ständig mit falschen Fakten argumentiert wird. Garantie beim Renault Zoe: 8 Jahre oder max. 160.000 km bzw. max. 66% Kapazität auf die Batterie bei Kaufvariante. Bei der Mietvariante wird die Batterie getauscht, wenn die Kapazität unter 75% fällt. Bei anderen Herstellern ist es genauso. Ich selber fahre seit 1,5 Jahren ein E-Auto, im Sommer wie im Winter - natürlich ist dieses alltagstauglich, und wäre für den von der Stadt benötigten Einsatz perfekt geeignet. Mich wundert nur, dass man darüber überhaupt diskutieren muss.
lieber martin, nach 1 ½ jahren praxis mit dem e-auto ist die welt sicher noch in ordnung, nach fünf/sechs wintern schaut sie anders aus. aber egal. niemand redet die e-mobilität schlecht, ich habe in meinem posting versucht, fakten für eine kaufentscheidung aufzuzeigen. ich bin seit jahren neben dem benziner mit dem e-auto unterwegs und ich versichere, dass sich hier ganz neue aspekte ergeben. eine verbrauchsökonomische fahrweise (gleiten statt hetzen) keine willkürlichen, sondern überlegte fahrziele, fahrtermine und penible zeiteinteilung unter berücksichtigung der verfügbarkeit des autos, denn „nachtanken“ dauert nicht 10 minuten sondern mehrere stunden! und wenn sich dann noch als leiser verkehrsteilnehmer dem höheren risiko gegenüber fussgehern, oder wildtieren in der dämmerung/nachts bewusst ist, dann macht das e-auto richtig spass. wer in der stadt wohnt, dort arbeiten kann, gute öffentliche verkehrsanbindungen in größere zentren vorfindet, der ist mit dem e-auto auf jeden fall gut beraten. als dienstfahrzeug würde ich eher absehen, außer es wird als zweit- oder nutzfahrzeug maximal eingesetzt (sozialsprengel, hausbesorgungen, botengänge, städtische infrastruktur …). aber dieser zweck war stand ja nicht zur debatte!
aber hallo! Kieberl widerspricht Blanik.... das sind ja ganz neue Töne! Ist sie doch nicht immer der Steigbügelhalter der Frau Bürgermeister. Werden die Grünen erwachsen? E-Car ist ja nicht nur öko sondern entspricht der Zeit!
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