Vor mittlerweile 25 Jahren, genau am 9. Oktober 1991, verabschiedete der Tiroler Landtag ein Gesetz, das den Bezirk Lienz bis heute prägen sollte: Das Tiroler Nationalparkgesetz. Es legte den Grundstein für den Tiroler Anteil des Nationalparks Hohe Tauern.
Anlässlich dieses Jubiläums wurde am Mittwoch, 16. November im Tiroler Landtag auf eine 25-jährige Erfolgsgeschichte zurückgeblickt. Nach der Begrüßung durch Landtagspräsident Herwig van Staa folgten einleitende Worte von Landeshauptmann Günther Platter, der auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurückblickte und sich bei den damaligen Akteuren bedankte. Im Hinblick auf die Zukunft betonte er einmal mehr seinen Wunsch, die touristische Vermarktung des Parks weiter zu forcieren.
Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten standen jene Zeitzeugen, die bei der Gründung des Tiroler Anteils am Nationalpark eine wesentliche Rolle spielten. Der damalige Landeshauptmann-Stv. Ferdinand Eberle wurde bereits 1973 auf die Vision eines Tiroler Nationalparks aufmerksam. Um für diese Idee genügend Zuspruch in Osttirol zu erhalten, hieß es eine Menge an Überzeugungsarbeit vor Ort zu leisten. Zahlreiche zähe Verhandlungen mit Osttiroler Gemeindevertretern gehörten zur Tagesordnung.
Eberles Mittel zum Erfolg war es, die beiden Extrempositionen, also sowohl die unnachgiebigen Gegner als auch die euphorischen Befürworter möglichst vom Verhandlungstisch fernzuhalten und so eine sachliche Diskussion zu führen. Im Interview mit dolomitenstadt.at verrät er uns mehr:
Ein weiterer Protagonist der ersten Stunde war der ehemalige Leiter für Alpine Raumordnung und Naturschutz im ÖAV, Peter Haßlacher. Da der Österreichische Alpenverein mit 280 km² der größte Grundeigentümer im potenziellen Nationalparkgebiet war, spielte Haßlacher in den Verhandlungen eine entscheidende Rolle. Uns gibt er Einblicke in die Organisation der Befürworter und spricht über die finanzielle Komponente in der Debatte:
Hofrat Gerhard Liebl, der damalige Leiter der Abteilung Umweltschutz im Land Tirol, war federführend in der Ausarbeitung des Nationalparkgesetzes. Die Vorlage dafür bildeten die bereits bestehenden Vorschriften für Kärnten und Salzburg. Die genaueren Abläufe erklärt er uns im Audiointerview:
Von Beginn an dabei war auch der derzeitige Nationalparkdirektor Hermann Stotter, der mit Stolz auf die letzten 25 Jahre zurückblickt. Wie soll es in den kommenden 25 Jahren weitergehen? Mit uns spricht Stotter über die nächsten Ziele und über die Einrichtung von sogenannten "Wildnisgebieten" im Nationalpark Hohe Tauern:
Im Zuge der Feierlichkeiten wurde auch ein neuer Bildband zum Nationalpark Hohe Tauern vorgestellt. Das knapp 180 Seiten starke Werk enthält zahlreiche imposante Fotografien, begleitet von Texten der Autorin Claudia Lagler.
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