Bernhard Wibmer hat eine waghalsige Leidenschaft, die reichlich Adrenalin verspricht. Heuer wurde der 22-Jährige sowohl Europameister als auch Staatsmeister im Cross Country. Mit uns spricht der junge Enduro-Fahrer aus Virgen über Erfolge, Ziele und natürlich Motorräder.
Hallo Bernhard, wie bist du eigentlich dazu gekommen, professionell Enduro zu fahren?
Ich fahre jetzt seit vier Jahren Rennen. Schon als ich klein war, bin ich auf unserer Alm mit dem Moped gefahren. Das hat mir immer schon getaugt.
Wie läuft dein Trainingsalltag ab?
Ich gehe drei Mal pro Woche laufen. Außerdem habe ich in unserem Wald eine kleine Trainingsstrecke gebaut, auf der ich so oft wie möglich fahre. Viel Zeit zum Trainieren bleibt ohnehin nicht, da während der Saison fast jedes Wochenende ein Rennen stattfindet.
Wie sieht so eine Saison aus?
Die Saison beginnt im Jänner mit den ersten Schneerennen und dauert bis November. Die meisten Wettkämpfe finden in Österreich statt, aber auch in Italien fahre ich häufig. Ein Rennen dauert ca. zwei Stunden und man erhält je nach Platzierung eine Anzahl von Punkten. Diese werden am Ende der Saison zusammengezählt und ergeben so den Sieger der jeweiligen Serie. Bei der Europameisterschaft gab es heuer sechs Rennen und da konnte ich in meiner Klasse, der Sport 1 Klasse (Anm. bis 26 Jahre), die meisten Punkte holen. Dieser Titel war mein bisher größter Erfolg.
Was ist dein nächstes großes Ziel?
Allzu große Ziele nehme ich mir nicht vor, aber ich werde natürlich versuchen, meinen Titel nächstes Jahr zu verteidigen. Eine Zielankunft beim Erzbergrodeo wäre natürlich auch etwas ganz Besonderes.
Was gefällt dir an deiner Sportart am besten?
Der Adrenalinkick vor dem Start.
Mit welchem Motorrad fährst du zurzeit?
Mit einer 2-Takt Husqvarna 300ccm mit Baujahr 2016. Ich kaufe mir jedes Jahr das neueste Modell, denn so habe ich immer das beste Material. Die alten Maschinen tausche ich dann bei meinem Sponsor Obereder Motors ein.
Was ist deine größte Stärke?
Ich weiß nicht warum, aber wenn es bei einem Rennen richtig extrem wird, kann ich immer meine beste Leistung bringen. Allerdings besteht natürlich immer ein gewisses Verletzungsrisiko, aber das ist in dem Sport einfach so. Gott sei Dank bin ich in meiner bisherigen Karriere von gröberen Verletzungen verschont geblieben.
Gibt es etwas, das du dir für die Osttiroler Motorradszene wünschst?
Ich würde mir eine Art Trainingsgelände wünschen. Es gibt halt doch viele Leute in Osttirol, die gerne Enduro fahren würden, aber es ist schwierig, privat geeignete Trainingsstrecken zu finden.
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