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Karin Feistenauer erzählt eine Bildgeschichte mit der japanischen Kamishibai-Holzbühne, dem kleinsten Theater der Welt. Foto: Dolomitenstadt/Hopfgartner

Karin Feistenauer erzählt eine Bildgeschichte mit der japanischen Kamishibai-Holzbühne, dem kleinsten Theater der Welt. Foto: Dolomitenstadt/Hopfgartner

Haben Sie schon einmal von „Kamishibai“ gehört?

Mir kam das Chinesisch vor. Doch dieses Erzähltheater kommt aus Japan.

Etwas frei übersetzt bedeutet „Kami“ Papier und „Shibai“ Theaterstück. Kamishibai ist folglich ein Erzähltheater im Kleinformat, ein wundersamer Märchenbilderschaukasten, dessen Charme Karin Feistenauer, Büchereimitarbeiterin aus Höchst in Vorarlberg, vor Kurzem einer Gruppe von Osttiroler KollegInnen, PädagogInnen und anderen Interessierten in der Bücherei Lienz näherbrachte.

Für Kamishibai braucht man eine handliche Holzbühne mit Toröffnung, in die rückseitig Bilder eingeschoben werden können. So wird visuelles Erzählen mit einer szenischen Abfolge möglich. Und man braucht Übung, bis man eine Gruppe von zehn bis 20 Menschen mühelos unterhalten kann. Die Inhalte der Bildkarten richten sich nach dem Alter der Zuschauer. Es gibt lustige und einfache Geschichten für die Allerkleinsten, aber auch nachdenkliche Botschaften in Bildform für Erwachsene.

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Mit Kamishibai kann man Märchen und Kindergeschichten genauso charmant erzählen, wie nachdenklich stimmende Inhalte für Erwachsene.

Zwei Tage lang wurde in der Stadtbücherei Lienz an mehreren Terminen Kamishibai geübt und genossen. Karin Feistenauer vermittelte mit viel Freude und Motivation diese traditionelle Erzählform, die in Japan zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand. Süßigkeitenverkäufer fuhren mit dem Fahrrad durch die Dörfer und Städte. Auf dem Gepäckträger war ein Holzrahmen befestigt, in den sie die Geschichtentafeln einlegten, um ihre Erzählungen lebendig vorzutragen.

An Charme und Aktualität hat Kamishibai auch heute nichts eingebüßt. Märchen, Geschichten, Bilder und einfache Symbole lassen Sprache lebendiger und leichter verständlich werden. Das Ansprechen mehrerer Sinne ist für den Betrachter kurzweilig, spannend, unterhaltsam und lädt auch zum Mitmachen und Mitleben ein, was die Workshop-TeilnehmerInnen auch ausprobierten. Man muss schließlich nicht Japanisch können, um diese Unterhaltungsform in den Alltag mitzunehmen. Einfach, aber richtig gut!

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