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Doskozil besuchte Gebirgsjäger in den Lienzer Dolomiten

Jägerbataillon 24 wird aufgestockt, aufgerüstet und trainiert für einen Afghanistaneinsatz.

Am 28. September wurde vom Hauptausschuss des Parlaments – nicht ohne Kritik der Opposition – der kommende Assistenzeinsatz des Bundesheeres zur Ausbildung von lokalen Einheiten in Afghanistan beschlossen. Für das Bundesheer ist dies nicht der erste Einsatz in diesem Krisengebiet, doch erstmals wird konkretes Wissen auch zur Kampfbereitschaft weitergegeben. Grund genug für Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil, nach Lienz zu kommen, denn es ist das hier stationierte Hochgebirgsbataillon 24, das diesen Einsatz übernimmt. Das Traumwetter und der Flug mit dem Black Hawk des Bundesheeres über das fast kitschig anmutende Gebirgspanorama auf der Karlsbader Hütter passten zum Anlass und ließen den ernsten Hintergrund fast vergessen.

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Herr der Lage – Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (Mitte) erhält von Oberst Bernd Rott, dem Kommandanten des Gebirgs-Jägerbataillons 24, eine Einführung in die Hochgebirgseinsatztechnik. Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik scheint beeindruckt. Fotos: Expa/Groder

Angefordert von der Deutschen Bundeswehr, werden drei Gebirgsjäger und ein Soldat der Jägerschule Saalfelden am 19. Oktober nach Afghanistan aufbrechen und voraussichtlich bis Mitte Dezember vor Ort die Ausbildung übernehmen. Während ein großer Teil der internationalen Truppen in und um Kabul agiert, begeben sich die Gebirgsjäger ihrem Namen entsprechend zum Einsatz in die Berge.

Die ersten Hürden für die Freiwilligen sind geschafft, allem voran die Ausrüstung mit einer hochmodernen und leichten schusssicheren Weste, einem ebenso leichten Helm (etwas mehr als ein Kilogramm gegenüber den sonst üblichen Vier-Kilogramm-Helmen) und einem gefleckten Tarnanzug, da in Afghanistan nur die einheimischen Soldaten einfarbige Uniformen tragen. Der regionale Militärkommandant Oberst Bernd Rott bedankte sich bei Verteidigungsminister Doskozil für die rasche Bereitstellung, denn er müsse in einer Woche den Familien der Abreisenden gegenübertreten und ihnen mit ruhigem Gewissen zusichern können, dass nicht nur das notwendige Können stimme, sondern auch die Ausrüstung die denkbar beste sei.

Auf der Karlsbader Hütte wurde dem Minister ein Ausschnitt aus dem Können des Hochgebirgsjägerbataillons 24 vorgeführt. Doskozil stellte fest, dass er nun zwar wisse, dass er selbst kein Gebirgsjäger werden wolle, er sehe jedoch die hohe Kompetenz, und genau dieses Alleinstellungsmerkmal sei es auch, das zur Einladung des Bundesheers durch befreundete internationale Truppen geführt habe. Der Minister zeigte sich froh, „dass wir dort einen kleinen Beitrag leisten können, wo es Krisen gibt“.

Eine Annäherung an die NATO sei der Assistenzeinsatz hingegen keinesfalls, betonte er, sondern eine von mehreren internationalen Kooperationen des Bundesheeres. Gerade die europäischen Kooperationen seien ihm wichtig, wie jene in Bosnien, wo man mit 500 österreichischen Soldaten unter NATO-Führung beteiligt ist. Eine weitere Kooperation mit Italien werde derzeit geplant. Ein operativer Teil sei aufgrund der österreichischen Neutralität nicht geplant, sondern es handle sich stets um Einsätze zur Ausbildung, und hier seien die Gebirgsjäger besonders geeignet.

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Quads sind praktische Verkehrsmittel in unebenem Gelände und deshalb auch bei den Gebirgsjägern im Einsatz.

Der Besuch hatte noch einen weiteren Grund: Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil übergab symbolisch den Schlüssel für die neu angeschafften Universalgeländefahrzeuge 0,25 Polaris Sportsman (auch Quads genannt). 38 Stück wurden in den letzten Wochen vom Bundesheer angeschafft, es könnte auf über 70 Quads aufgestockt werden, sagte der Minister. 16 Stück werden bei den Gebirgsjägern in Einsatz kommen, sechs davon sind bereits eingelangt. Die Fahrzeuge verfügen über 90 PS und bringen 120 Km/h auf die Straße oder als Raupenfahrzeug 45 Km/h. Sie verfügen über einen Heckantrieb, Infrarotlichter für den Nachteinsatz, Griff- und Sitzheizung für den Winter, Stauboxen, Trägersysteme für Waffen und Zuglasten bis 680 Kilogramm sind möglich, die Eigenbergung geht bis 1.200 Kilogramm.

Abschließend verkündeten Verteidigungsminister Doskozil und Bürgermeisterin Elisabeth Blanik noch gemeinsam eine Arbeitsplatzmaßnahme des Bundesheeres: Das Gebirgsjägerbataillon 24 soll bis ins Jahr 2020 fast verdoppelt werden (insgesamt werden dann 124 Gebirgsjäger in Lienz stationiert sein und weitere 124 in St. Johann). Oberst Rott meinte dazu, es brauche dafür „gestandene Männer und Frauen“ und er glaube, dass diese in Osttirol zu finden seien. Die Wirtschaftskammer und das Arbeitsmarktservice würden in die Werbemaßnahmen für die Rekrutierung involviert.

Daniela Ingruber stammt aus Lienz und arbeitet als Demokratie- und Kriegsforscherin am Institut für Strategieanalysen in Wien. 

4 Postings

Instinktivist
vor 8 Jahren

Ich nehme an, dass das Outfit bewusst gewählt wurde um von der Sinnlosigkeit der gesamten Veranstaltung abzulenken.

 
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ManD
vor 8 Jahren

Frau Blanik und Herr Doskozil, wenigsten die Schuhe hätten sie beide dem alpinen Gelände anpassen können oder wollten sie diese Kosten wenigstens dem Steuerzahler ersparen.

 
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Wasserratte
vor 8 Jahren

Mit diesen braunen Halbschuhen in den Dolomiten,na brawo ! ! !

 
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    nikolaus
    vor 8 Jahren

    … Mich störte mehr der Lärm der unnötigen Hubschrauberflüge, die den Herr- und „Damschaften“ geholfen haben, sich gegen gesunde Bewegung in den Bergen zu verteidigen …

     
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