Die zweifache Akademikerin und Leiterin des Aufbauwerks der Jugend wirft nach wenigen Monaten das Handtuch. In einer kurzen Presseaussendung begründet Goller den Schritt so:
„Aus persönlichen Gründen ist es mir im Moment leider nicht möglich, die Aufgaben als politische Mandatarin meinen Ansprüchen entsprechend zu erfüllen. Deshalb verzichte ich nach Rücksprache mit meinem Klub sowohl auf das Amt der 2. Vizebürgermeisterin der Stadt Lienz, als auch auf mein Gemeinderatsmandat und werde heute die Verzichtserklärung bei der Stadtgemeinde Lienz einbringen. Ich wünsche dem VP-Klub Lienz alles Gute und werde der Partei und der Gruppierung selbstverständlich weiterhin eng verbunden bleiben.“
Hildegard Goller war nach der katastrophalen Wahlschlappe der ÖVP und dem fluchtartigen Rücktritt der bisherigen Führungsriege – Meinhard Pargger, Stephan Tagger und Christian Zanon – in die erste Reihe vorgerückt, gemeinsam mit Neomandatar Alexander Kröll, der die Leitung des Gemeinderatsteams übernahm.
Kröll bedauert das Ausscheiden von Goller: "Hildegard ist eine enge politische Vertraute und eine Frau, die niemals halbe Sachen machen würde. Sie hat wirklich triftige Gründe, die man respektieren muss." Auf die Frage, warum ausgerechnet Kurt Steiner auf den Vizebürgermeistersessel nachrückt, antwortet Kröll diplomatisch. Sowohl er als auch Christian Steininger wüssten um die Arbeitsintensität dieses Amtes und hätten derzeit keine Möglichkeit, sich diese Zeit zu reservieren. "Kurt hat sich aktiv zur Verfügung gestellt. Er hat unser aller Vertrauen, freut sich darauf und wird diese Position mit Herzblut einnehmen."
Der Kreis möglicher Kandidaten sei im übrigen klein, erklärt Kröll. Vizebürgermeister kann nur ein Mitglied des Gemeinderates werden, in den Steiner von der Ersatzbank nachrückt, weil Goller auf ihr Mandat verzichtet.
Einen Machtkampf zwischen den Hardlinern der alten Garde und den Vertretern eines neuen, eher sachorientierten Oppositionskurses der ÖVP will Kröll nicht bestätigen: "Es gibt die neuen Köpfe, etwa Eva Wilhelmer, die ein politischer Rohdiamant ist, und die Routiniers." Mit Kurt Steiner schicke man eben einen erfahrenen Mann – "und ein lebendes Lexikon" – in die vierköpfige Stadtregierung. Steiner sitzt dort künftig als einziger ÖVP-Vertreter neben Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, SP-Vizebürgermeister Siegfried Schatz und SP-Mandatar Willi Lackner.
9 Postings
Bravo ÖVP. Jetzt kommt Kurt Steiner - der Donald Trump von Lienz. Gefahr für Blanik? Ich lach mich gleich tot.
Na ja, der Mann aus dem Volk, aber etwas repräsentieren sollte er doch auch können, oder? Stelle man sich vor, als Bürgermeister der Stadt Lienz, doch ein bissi sehr peinlich, denn schliesslich ist er ja nun schon Vizebürgermeister, aua aua. Charisma, die dazugehörige Bildung ein solches Amt zu führen, wäre wohl neben anderen Fähigkeiten, wichtige Voraussetzung. Ein Dr. Hibler war der letzte in der ÖVP, der zumindest d i e s verkörperte. Aber anscheinend hat die Lienzer Volkspartei keinen anderen aus dem Hut zu ziehen, wenn das alles ist von der angekündigten Reform, könnte man sich vorstellen, dass die nächsten Wahlen noch blamabler ausgehen könnten. Um die amtierende Bürgermeisterin Blanik zu entmachten, müssen schon andere Kaliber her, gell StolzaufLienz. Sie ist gut, macht's gut, hat Intelligenz und Ausstrahlung, das muß man anerkennen- wohlgemerkt ich bin k e i n SPÖ-ler - denn hinter ihr sieht's auch finster aus.
Alles Gute Herr Steiner. Die Frau Blanik hat jetzt einen starken Vize. Das wird hart für Blanik und die SPÖ.
Wie war das vor 6 Monaten? Ein Neustart der ÖVP mit neuen Gesichtern.... und jetzt? Derselbe Sumpf wie unter dem M.P. geht wieder weiter... so ehrlich hat man´s mit der Erneuerung der Partei gemeint... armer Alexander Kröll, der die Krot offenbar schlucken musste
Welcher Sumpf? Die haben nix zu entscheiden. Kleinpartei in Opposition.
Jetzt kommt Kurt! Und der ist der einzige glaubwürdige Arbeiter und Buggler im ganzen Gemeinderat, ein Mann, der die klare Sprache des einfachen Volkes spricht. Auch seine ehrenamtliche Vereinsarbeit und seine Verbindungen in der Fraktion christlicher Gewerkschafter und der Arbeiterkammer Tirol sollte man nicht unterschätzen! Genau dort spielts sich ab zwischen SPÖ und ÖVP! Auch ein Erwin Zangerl hat die Roten schon das Fürchten gelernt. Daher glaube ich nicht, dass die sich über diese Entscheidung freuen ...
Glaubwürdigkeit ist keine Tugend der Politiker und Herrn Steiner mit Herrn Zangerl zu vergleichen ist doch irgendwie gewagt...
Gratuliere LIENZ!!! täusche ich mich oder war es nicht derselbe, der schon einen Verein so heruntergewirtschaftet hat, dass immer noch tiefe Gräben bestehen? wie wird das wohl mit der Gemeinde weitergehen?
Ja, sie täuschen sich.
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