An diesem Zukunftsprogramm und dem damit verbundenen Millionenregen im Iselgebiet wird mittlerweile zwar schon fleißig gebastelt, aber sowohl auf wirtschaftlicher Ebene als auch im ökologischen Bereich kommt offenbar zunehmend Iselsand ins Getriebe der Politik. Noch vor der Sommerpause des Landtags kam es dort zu einem Hickhack um die Verwendung zugesagter Fördergelder. Noch ernster dürfte allerdings die Klärung der Grundfrage diskutiert werden: Ist die Nominierung überhaupt ausreichend? Schon im März des Jahres signalisierte EU-Umwelt-Generaldirektor Franz Vassen, dass die Zonierung entlang der Isel nicht ausreichend sei.
Und am 3. August schlägt der österreichische Umweltdachverband per Aussendung erneut in diese Kerbe. „Der aktuelle Ausweisungsvorschlag des Landes Tirol nimmt justament Teile jener Fließgewässer vom Natura 2000-Schutz aus, an denen Wasserkraftanlagen geplant sind“, sagt Franz Maier, Präsident des Dachverbandes. „Wir haben die Situation eingehend analysiert und diesen Missstand in einer offiziellen Stellungnahme der Kommission gemeldet.“
Einmal mehr geht es um den Matreier Tauernbach, der überhaupt nicht ausgewiesen ist, sowie den Kalserbach und die Schwarzach, die nur mit sehr kurzen Abschnitten Teil des zukünftigen Schutzgebiets werden sollen. Das stößt dem Dachverband sauer auf. Um die wertvollen Lebensräume der Ufer-Tamariske zu sichern, müsse das gesamte Flussökosystem in seiner ursprünglichen Charakteristik bewahrt werden. „Wir sagen daher klar Nein zu einem Ausweisungsvorschlag, der ein Stückwerk ist, der Realität und allen fachlichen Grundsätzen widerspricht und bloß unwirtschaftlichen Kraftwerksprojekten Tür und Tor öffnen will,“ erklärt Maier.
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