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Bei einer ersten Einsatzübung unter weitgehend realen Bedingungen am Inn bewährte sich das neue System. Fotos: Land Tirol/Entstrasser-Müller

Bei einer ersten Einsatzübung unter weitgehend realen Bedingungen am Inn bewährte sich das neue System. Fotos: Land Tirol/Entstrasser-Müller

Computer berechnet den Einsatzort für Wasserretter

Ein System das auf tiris-Daten beruht, soll ab Herbst auch in Osttirol eingesetzt werden.

In den vergangenen Monaten wurde die Osttiroler Wasserrettung mehrmals zu Einsätzen an Isel und Drau gerufen. Künftig könnte den Rettern eine auf Basis des Tiroler Raumordnungsinformationssystems tiris entwickelte Software bei einer wichtigen Fragestellung helfen: wo finden wir das Unfallopfer? Der Ort, von dem ein Notruf ausgeht, ist bei einem Fließgewässer meist nicht identisch mit dem Einsatzort.

Fällt jemand in einen Fluss, wird er mit einer bestimmten Geschwindigkeit abgetrieben. Das müssen die Retter bei der Suche einkalkulieren. Je nach Fluss und aktuellem Pegelstand ist die Fließgeschwindigkeit unterschiedlich. Genau diese Parameter kennt das neue System, das vor kurzem bei einer Übung am Inn getestet wurde. Basis für die Berechnungen sind die laufend aktualisierten Wasserstandinformationen des Landes Tirol.

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Auf dem Rechner lässt sich mit einem tiris-Programm schnell und je nach Wasserstand errechnen, wie weit eine Person im Wasser abgetrieben wurde.

Stürzt eine Person in einen Fluss, ermittelt das System innerhalb einer gewissen Bandbreite sowohl die aktuelle Position wie auch den weiteren Verlauf. „Mit diesen Informationen sind die Einsatzorganisationen in der Lage, den Rettungseinsatz zeiteffizient zu planen sowie Boot und Rettungskräfte punktgenau zu stationieren“, führt Thomas Geiler von der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz aus. Ab Herbst 2016 steht das System nicht nur für den Inn, sondern für insgesamt 13 Flüsse in Tirol zur Verfügung. In Osttirol werden Drau, Isel und Schwarzach integriert.

Bei der Übung am Inn wurde ein Schwimmer der Berufsfeuerwehr Innsbruck bei der Universitätsbrücke abgesetzt, die „verunglückte Person“ der Leitstelle gemeldet und die EDV-unterstützte Positionsbestimmung eingeleitet. Wie vom System berechnet, befand sich das „Unfallopfer“ bei einem Wasserstand von 3,60 Meter am Pegel Universität und einer Fließgeschwindigkeit von etwa 10 km/h nach etwas mehr als zehn Minuten im Bereich des Holzsteges zum Alpenzoo und wurde dort von den Einsatzkräften „gerettet“.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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