Nationalpark-Rekordbudget von 3,7 Millionen Euro
Neue Ausstellung im Nationalparkhaus eröffnet. Alte Prager Hütte wird saniert.
Am Freitag ging in Matrei die 49. Sitzung des Nationalparkkuratoriums über die Bühne. Die Vorsitzende LH-Stv. Ingrid Felipe freute sich über einen positiven Jahresabschluss 2015. 2,3 Mio. Euro wurden im letzten Jahr ausgegeben, davon entfielen 23,5 Prozent auf den Erhalt der Kulturlandschaft, 20 Prozent auf den Rangerbetrieb, 18,5 Prozent auf die Öffentlichkeitsarbeit, sowie 16,5 Prozent auf den naturnahen Tourismus.
Für das kommende 25-Jahre-Jubiläum des Tiroler Anteils ist einiges geplant. Aus diesem Grund beschloss das Kuratorium ein Rekordbudget von 3,7 Mio. Euro für 2017, wie Direktor Hermann Stotter berichtete. Unter anderem soll damit, gemeinsam mit der Gemeinde Kals, eine Neugestaltung des Parkplatzes Lucknerhaus mitsamt Infocenter finanziert werden. Außerdem soll die stillgelegte Alte Prager Hütte saniert und in den Zustand restauriert werden, den sie nach der Erbauung durch Johann Stüdl im Jahr 1871 hatte. Dies soll mit Hilfe von Originalplänen und mit Unterstützung sowohl des Deutschen als auch des Österreichischen Alpenvereins gelingen. Die Hütte soll in Zukunft als Forschungsstützpunkt für den Nationalpark dienen.
Ein weiteres großes Projekt ist die Neuerrichtung der Dauerausstellung im Nationalparkhaus Matrei. Dazu wurde ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben, den die Firma Revital aus Nußdorf-Debant gewann. Interaktiv und spielerisch soll der Besucher den Nationalpark in der Ausstellung spüren und erleben können, so Felipe.
Seit Frühling diesen Jahres hat der Nationalpark mit Sandra Gutternig eine eigene Marketingleiterin. Sie soll laut Felipe verschiedene Gesamtpakete, die man bisher individuell organisieren musste, wie etwa den Iseltriathlon, erstellen und vermarkten. Vielfach sollen dabei aber weiterhin bereits bestehende Kanäle der Osttirol Werbung genutzt werden. Direktor Stotter erwartet sich von der neuen Mitarbeiterin, dass das touristische Potenzial der Region besser ausgeschöpft wird.
Im Rahmen der Kuratoriumssitzung wurde eine neue Sonderausstellung mit dem Titel „Big Five“ im Nationalparkhaus Matrei eröffnet. Dabei werden Steinbock, Gämse, Rothirsch, Steinadler und Bartgeier porträtiert. Die Idee der beiden Hauptverantwortlichen Martin Kurzthaler und Gunther Gressmann war es, dabei von der klassischen Lehrbuchvariante abzuweichen und mit neuen, manchmal auch kuriosen Geschichten zu begeistern. So erfährt man etwa, ob Gämsen wirklich durch Löcher seitlich der Ohren atmen und ob sie tatsächlich Eier legen.
Vor der Kuratoriumssitzung machten Ingrid Felipe und Hermann Stotter einen Abstecher nach St. Jakob im Defereggental und besichtigten gemeinsam mit Grundbesitzern und Bürgermeister Ingo Hafele den neu gestalteten Wassererlebnisweg St. Jakob, ebenfalls ein Nationalparkprojekt.
Fotos: Nationalpark/Peter Gruber
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