Dialekträtsel: Was ist denn eine Trafkendl?
Kleiner Tipp: Sie war im heurigen "Sommer" schon viel im Einsatz!
Im heutigen Dialekträtsel geht es um einen Gegenstand, den jedes Haus, oder auch jede Alm braucht. Sie ist aus Holz oder Metall und war im heurigen „Sommer“ schon viel im Einsatz.
Die meisten Osttiroler wissen wohl was eine „Trafkendl“ ist, nennen doch vom Iseltal bis ins Defereggental, in Kals und im Lienzer Talboden alle ihre Regenrinne so. Im Oberland hingegen ist es ein „Trafringl“ (z.B. in Strassen) oder ein „Trafrindl“ (Innervillgraten).
Wie setzt sich das Wort aber zusammen? In Thurn ist ein Kendl eine Rinne, genau wie im Defereggental, im Oberland wird die Rinne aber Rindl genannt, was viel näher am althochdeutschen rinna – ganz einfach für rinnen – liegt. Das Wort ist übrigens schon seit dem 8. Jhdt. belegt.
Aber wo kommt jetzt diese Kendl her? Es gibt immer etwas, das vielleicht passt. Der Begriff "Kendl" leitet sich wahrscheinlich vom mittelhochdeutschen Wort "kanel" / "kandl" ab, für eine Röhre oder hölzerne Rinne zur Bewässerung, also einer Bezeichnung in der heutigen Bedeutung von Kanal (Wasserlauf). Rätsel gelöst!
Wie spricht man Trafkendl richtig aus?
Hier finden Sie alle bisher gezeichneten und vertonten Beispiele unserer Mund-Art! Alle Zeichnungen stammen von Anna Vogl. Die Osttirolerin studiert an der Grafischen in Wien.
2 Postings
Das ist eine Dachrinne!!
des is wieder eher anfoch gg ... hochdeutsch regenrinne
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