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Am Kleinkraftwerk in Assling von links: Erwin Lukasser, LHStv Josef Geisler, LHStvin Ingrid Felipe und Rupert Ebenbichler von Wasser Tirol. Foto: Land Tirol/Entstrasser-Müller
 

Am Kleinkraftwerk in Assling von links: Erwin Lukasser, LHStv Josef Geisler, LHStvin Ingrid Felipe und Rupert Ebenbichler von Wasser Tirol. Foto: Land Tirol/Entstrasser-Müller
 

Assling: Strom für 550 Haushalte aus Kleinwasserkraft

Die Anlage von Erwin Lukasser am Kristeinbach wurde erfolgreich revitalisiert.

Ein Ziel, das sich Tirol bis 2050 gesetzt hat, ist in der „e5-Gemeinde“ Assling fast erreicht. Abgesehen von der Mobilität ist Assling bereits jetzt energieautonom und produziert mehr saubere Energie, als in der Gemeinde benötigt wird. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet das revitalisierte Kleinwasserkraftwerk von Erwin Lukasser am Kristeinbach. Die Anlage ist seit Frühjahr 2014 in Betrieb. Ursprünglich deckte Lukasser mit seinem Kraftwerk lediglich den Strombedarf seiner Landwirtschaft. Als der Betrieb 1989 erweitert wurde, wurde auch das Kraftwerk neu gebaut. 25 Jahre später gab es wieder Handlungsbedarf. "Ich wollte das Kraftwerk optimieren und habe 2011 die Beratungsförderung des Landes in Anspruch genommen“, erzählt Lukasser. Mit geringfügigen Änderungen der bestehenden Anlage seien drohende Verluste verhindert und die Stromproduktion sogar um rund sieben Prozent gesteigert worden, obwohl in Summe eine höhere Pflichtwasserabgabe vorgeschrieben wurde. Auch eine Fischaufstiegshilfe wurde errichtet. Mit der jetzt erzeugten Strommenge könnten rein rechnerisch mehr als drei Viertel aller Haushalte in Assling versorgt werden. „Zwei Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt das Kraftwerk am Kristeinbach. Damit leistet Erwin Lukasser einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zur Erreichung der Energieziele des Landes“, rechnete der zuständige Landesrat Josef Geisler bei einem Medientermin am 20. Mai vor. Rund 850 Kleinwasserkraftwerke gibt es laut Geisler in Tirol, 136 davon in Osttirol. Ein Viertel des in Tirol erzeugten Stroms stamme aus Kleinwasserkraft. Geisler: „Die Kleinwasserkraftwerke sind in Summe ein wichtiger Energielieferant und gleichzeitig auch ein Tiroler Kulturgut.“ Naturschutzlandesrätin Ingrid Felipe nennt als Ziel, „die Kleinwasserkraftwerke möglichst zu erhalten und naturverträglich zu optimieren“. Deshalb habe man auch in der letztjährigen Novelle des Naturschutzgesetzes den Erhalt der Kleinwasserkraft berücksichtigt. „Besonderes Augenmerk gilt dabei weiterhin gewässerökologischen  Aspekten“, betont Felipe. Lukassers Projekt zeige, dass bei bestehenden Anlagen eine wasserwirtschaftliche Nutzung im Einklang mit der Ökologie sehr wohl möglich sei. 120 Kraftwerksbetreiber nahmen seit 2011 die Beratungsförderung des Landes in Anspruch. Für 53 Anlagen wurden Optimierungskonzepte ausgearbeitet, ohne die im Zuge einer neuerlichen Bewilligung für die Kleinwasserkraftanlagen „im Schnitt Einbußen von rund zehn Prozent“, drohen, erläuterte Rupert Ebenbichler von der Wasser Tirol, die die Beratungsförderung für das Land durchführt. Anhand der bisherigen Ergebnisse habe sich gezeigt, dass die Energieerzeugung um durchschnittlich 30 Prozent erhöht werden könne, wenn entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden. Die Umsetzung von Revitalisierungsprojekten dauere oft mehrere Jahre. Gründe dafür sind eine Fülle an Auflagen und Regelungen sowie die Kosten für Gutachten und Planungen. Grundsätzlich hätten jedoch alle Kraftwerksbetreiber Interesse, ihre Anlagen zu erhalten und auch auszubauen.

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