Die Osttiroler Maibäume ragen wieder in den Himmel
In vielen Gemeinden des Bezirkes wird jetzt gefeiert und "gepasst".
Rund 50 Mann bzw. hundert starke Arme und eine perfekte Koordination erfordert das Aufstellen eines Maibaumes nach der Methode „anno dazumal“, die der Brauchtumspflegeverein Nußdorf-Debant vor drei Jahren wiederbelebte. Und auch heuer wuchteten die starken Männer der Gemeinde am 30. April über mehrere Stunden mit Hebe- und Stützstangen den tonnenschweren Baum Stück für Stück in die Höhe. Philipp Brunner hat sie mit der Kamera beobachtet:
Rund um das kräfteraubende Spektakel wurde den ganzen Nachmittag über kräftig gefeiert, musikalisch untermalt von den „Dolomitenböhmern“, verstärkt durch das Vokalduo Verena Pichler und Albert Gasser. Ab dem Abend beginnt dann, wie in vielen anderen Gemeinden Osttirols, auch in Nußdorf-Debant das „Maibaumpassen“ mit einem zünftigen Fest, bei dem „Franky’s broken down Cowboys“ aufspielen.
Im Kalser Ortsteil Lesach wurde eine 34 Meter lange Fichte von Kindern festlich geschmückt und mit einem Kran in die Höhe gehievt. Auch dort wird gefeiert und „gepasst“, ebenso wie in Leisach, Virgen und anderen Osttiroler Gemeinden. Die Kalser erinnern sich noch gut an das Jahr 2012, als der längst versteigerte Baum von seinem Besitzer niemals abgeholt und schließlich von ein paar jungen Männern in einer nächtlichen Aktion umgeschnitten wurde. Leider fiel der Stamm auf die nahe Kirche und verletzte auch noch einen der „Täter“.
Während die Aktion in Lesach zumindest als Entsorgungsversuch Sinn hatte, sorgte 2014 in Assling blinde Zerstörungswut für großen Ärger. Einen Tag bevor die Freiwillige Feuerwehr einen wunderschönen Maibaum aufstellen wollte, wurde er von unbekannten Tätern angesägt und damit zerstört, was gegen alle Regeln des Maibaum-Rituals verstößt.
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