Sicherheitsempfang des Landes in Innsbruck
Vernetzung ist das Stichwort, das mehr Sicherheit für Tirols BürgerInnen gewährleisten soll.
Am 18. Jänner fand ein Sicherheitsempfang des Landes zum Thema Vernetzung statt. Rund 500 Mitglieder zahlreicher Organisationen kamen zu diesem Treffen in Innsbruck. Menschen auf der Flucht waren auch hier eines der Topthemen. LH Günther Platter dankte allen Beteiligten für die humanitäre Versorgung und für die Hilfe für Asylwerber. Zugleich wies er das Gros der Verantwortung dem Bund zu und sagte: "Der Bund muss sämtliche Maßnahmen treffen, um für alle Szenarien – auch für den Fall einer Verlagerung der Flüchtlingsströme über den Brenner – vorbereitet zu sein."
LHStv. Josef Geisler wies auf die vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten hin, die die Bevölkerung Tirols für die Sicherheit der Menschen leistet, etwa bei der Feuerwehr, der Berg- oder Wasserrettung oder anderen Organisationen. Er fügte hinzu, dass das Land rund 50 Millionen Euro für Rettungs- und Warndienste sowie für das Feuerwehrwesen, den Zivil- und Katastrophenschutz aufwendet.
Dass auch die Aufstockung der Mittel immer wieder notwendig wird, versteht sich von selbst. So wird es heuer eine Mittelaufstockung für die Bergrettung geben. Weitere 50 Millionen Euro investiert Tirol in den Schutzwald, die Wildbach- und Lawinenverbauung sowie in den Hochwasserschutz. Geisler wies aber auch darauf hin, dass es in einem Gebirgsland wie Tirol keine hundertprozentige Sicherheit geben könne und jede/r Einzelne auch Eigenverantwortung trage.
LH Platter kündigte im Rahmen des Empfangs die Anschaffung eines Landeshubschraubers für den Zivil- und Katastrophenschutz an, wie dies bereits im Herbst beschlossen worden ist. Dieser Hubschrauber soll speziell für den hochalpinen Raum und die Bekämpfung von Waldbränden ausgerüstet sein. Geplant sind zudem Erkundungsflüge des Lawinenwarndienstes oder der Wildbach- und Lawinenverbauung. Außerhalb dieses Aufgabenspektrums wird der Hubschrauber für polizeiliche Aufgaben eingesetzt werden.
Ebenfalls besprochen wurde die Notwendigkeit von Schulungen, vor allem, weil bei Katastrophen oder Krisen neben den diversen Einsatzorganisationen auch die BürgermeisterInnen und GemeindevertreterInnen eine wesentliche Aufgabe haben. Sie werden nun verstärkt geschult, und zwar direkt vor Ort, in den Bezirken.
Einige Fakten
Das Bundesheer hat aktuell 3.000 bereitgestellte SoldatInnen in Tirol. Für die Katastrophenhilfe werden ca. 30.000 Mannstunden geleistet, für das Thema Flucht und Asyl um die 130.000 Stunden. Generalmajor Herbert Bauer, Militärkommandant von Tirol, sagte beim Empfang: "Das Bundesheer leistet Schutz und Hilfe, wenn andere nicht mehr können. Wir sichern den Luftraum, stellen Lufttransport für Sicherheitskräfte oder setzen Soldaten für Objekt- und Grenzschutz sowie zur Bewältigung des Flüchtlingsstroms ein."
Die Landespolizei Tirol hat 2.000 PolizistInnen zur Verfügung. Laut Statistik ist die Kriminalität in Tirol rückgängig und die Aufkläungsrate liegt derzeit bei über 50 Prozent. Im Verkehr gibt es eine traurige und eine erfreuliche Zahl für das letzte Jahr, so wurden mehr Menschen bei Unfällen getötet (insgesamt 54), aber weniger verletzt (4.450 Personen). Helmut Tomac, Landespolizeidirektor von Tirol, stellte fest: "Die in Tirol tätigen Polizistinnen und Polizisten haben die überaus großen Herausforderungen in Zusammenhang mit den Flüchtlingsbewegungen vorbildlich gemeistert und dafür gesorgt, dass die Kriminalität, die Verkehrssicherheit und die übrigen Aufgabenfelder der Polizeiarbeit dennoch kein Defizit erleiden. All das wäre ohne die beispielgebende Zusammenarbeit zwischen den Gebietskörperschaften, den Sicherheitseinrichtungen sowie den Hilfs- und Rettungsorganisationen nicht in dieser Qualität möglich gewesen."
Die Landesfeuerwehr besteht in Tirol aus 359 Feuerwehren mit 32.619 Mitgliedern. Im letzten Jahr wurden 12.245 Einsätze gefahren. Peter Hölzl, Landesfeuerwehrkommandant von Tirol betonte: "Dass wir uns persönlich kennen, unser Wissen teilen, uns gegenseitig akzeptieren und unterstützen – das macht die Organisationen stark und das bietet in weiterer Folge der Bevölkerung Sicherheit."
Der Retttungsdienst, bestehend aus dem Roten Kreuz, Samariterbund, Malteser Hospitaldienst und Johanniter Unfall Hilfe sowie dem Österreichischen Rettungsdienst, betreute 2015 an die 300.000 Menschen. Das Rote Kreuz hat aktuell 8.098 MitarbeiterInnen, davon sind 6.975 ehrenamtlich tätig, 573 angestellt und 550 als Zivildiener engagiert. Heinz Wolf, Landesrettungskommandant Tirol, stellte fest: "Ich bin sehr stolz, dass es uns neben der Bewältigung des täglichen Rettungsdienstes immer wieder gelingt, bei Großereignissen auch unsere Spezialkräfte zusätzlich sofort in Einsatz zu bringen."
Die Wasserrettung Tirol hat 15 Einsatzstellen mit 2.500 Mitgliedern. 685 davon sind Jugendliche und es gibt 400 aktive RetterInnen. Bei der Bergrettung wiederum gibt es 4.400 ehrenamtliche Mitglieder in 92 Ortsstellen. Im Jahr 2015 gab es 2.110 Einsätze mit 25.818 Stunden Einsatzzeit. Beide Organisationen, vertreten durch Hermann Spiegl (Landesleiter der Bergrettung Tirol) und Markus Kostner (Landesleiter der Wasserrettung Tirol), hoben hervor, wie wesentlich die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen ist.
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