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Lienzer Grüne haben noch Listenplätze frei

Spitzenkandidatin ist wieder Gerlinde Kieberl. Liste wird umgetauft.

Bis zur Gemeinderatswahl 2010 waren die Grünen mit zwei Mandaten im Lienzer Stadtparlament vertreten. Ihr beharrliches Eintreten für das Großkaufhaus M99 im Vorfeld der Wahl wurde zur innerparteilichen Zerreißprobe. Am Ende verloren Gerlinde Kieberl und Peter Wibmer ihre Mandate, nur 13 Stimmen fehlten, um zumindest einen Sitz zu halten.

Jetzt tritt Kieberl wieder als Spitzenkandidatin an, wie sie am 15. Jänner in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Osttiroler Grünen-Sprecher Thomas Haidenberger bekanntgab. Noch im Oktober hatte Kieberl gegenüber der TT ausgeschlossen, auf Platz 1 zu kandidieren: „Da war das für mich noch ganz weit weg.“ Mittlerweile sei ihr aber klar geworden, „es gehört wieder Farbe rein, in den Gemeinderat von Lienz“.

Zu sehen war von der "einreichfähigen Liste" bei der ersten Wahlkampf-Ansage der Grünen noch nicht viel. Neben Gerlinde Kieberl sind noch Plätze frei. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner
Zu sehen war von der "einreichfähigen Liste" bei der ersten Wahlkampf-Ansage der Grünen noch nicht viel. Neben Gerlinde Kieberl sind noch Plätze frei. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Um überhaupt kandidieren zu können, braucht man eine Liste mit mindestens vier Kandidaten und in Lienz rund 120 Unterstützungserklärungen von Wahlberechtigten. Eine „einreichfähige Liste“ habe man beisammen, erklären Haidenberger und Kieberl, doch außer dem ersten Platz sei dort noch nichts fix, im Gegenteil, wer mitmachen möchte, kann sich noch bis zum endgültig letzten Abgabedatum Anfang Februar als Mandatar oder Mandatarin bewerben. Ein Bekenntnis zu den Grünen sei dazu nicht unbedingt nötig, die Liste tritt nämlich unter dem Namen „Gut für Lienz – Grünes und unabhängiges Team“, abgekürzt GUT, zur Wahl an.

Weitere Namen wollte das grüne Duo nicht nennen, allerdings kristallisierten sich im Pressegespräch zumindest einige inhaltliche Schwerpunkte heraus. Die Abschaffung des Direktzuges Lienz-Innsbruck – wo die Osttiroler Grünen wohl oder übel die Linie der schwarzgrünen Landeskoalition vertreten müssen – hält Gerlinde Kieberl für kein Handicap. Sie werde kaum darauf angesprochen. Weit intensiver werde das Thema Flüchtlinge diskutiert. Hier ist die Einstellung der Osttiroler Grünen weitgehend konform mit den grünen Positionen auf Landes- und Bundesebene, also offen für eine Aufnahme und Integration von Kriegsflüchtlingen. Thomas Haidenberger und Gerlinde Kieberl halten Quoten von 1,5 Prozent der Bevölkerung für zumutbar und bewältigbar, auch in Osttirols Gemeinden.

Auch bei einem weiteren Streitthema der letzten Wochen bezogen Kieberl und Haidenberger Position: Für sie ist eine „Modellregion Osttirol“, also die flächendeckende Einführung einer gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen durchaus denkbar. Volksschullehrer Haidenberger und Jugendpädagogin Kieberl sehen mehr Vor- als Nachteile in diesem Bildungskonzept. Osttirol sei ja über weite Strecken schon Modellregion, erklärt Kieberl, schließlich besuchten schon heute viele Kinder aus den Hauptschulen erfolgreich Mittelschulen wie das BORG, die HTL und die HAK.

Warum es so schwer sei, für eine Grüne Liste geeignete Kandidaten und Kandidatinnen zu finden? Die Antwort auf diese Frage offenbart, dass die politischen Feindbilder trotz Koalition auf Landesebene die selben geblieben sind. Schuld ist aus der Sicht der Grünen die ÖVP: „Die Leute haben Angst um ihre berufliche Karriere.“

Gemeinderatswahlen 2016 Osttirol

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

9 Postings

Franz Brugger
vor 9 Jahren

Änderungen in und für Lienz:

Bei aller berechtigter Kritik eröffnet die Liste GUT doch Möglichkeiten. Gerade für Neueinsteiger kann das Wissen über Rechtsvorsschriften, Abläufe des Gemeinderates sehr nützlich und hilfreich sein, und das besteht bei den Grünen.

Wenn gewährleistet ist, dass sich die schlußendlich in den GR gewählten Leute dieser Liste bei Entscheidungen die Listenkandidaten einschließen, könnte da was entstehen. Da bedarf es aber sicher noch verbindlicher Worte von Frau Kieberl, weil gerade sie in der Entscheidung Kaufhaus Lienz da einmal geschwächelt hat.

Wenn man bei andere Listen denselben harten Maßstab in der Beurteilung vergangener Taten anlegt steigen die Grünen nicht so schlecht aus: man erinnere an Hochstein Ausbau, Osttirodler, Zersiedlungsprojekte, Nordschulzustand, Bundeskonvikt,etc.

 
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skepsis
vor 9 Jahren

Ob es die Grünen wieder schaffen einzuziehen? Umweltprobleme gäbe es genug zu lösen, auch bei uns, wenn man sieht, wie sorglos mit ökologisch wertvollstem Grund und Boden umgegangen und dieser einfach verbaut wird. Oder wie sich die Autos durch Lienz quälen, das kann doch nicht so weitergehen....

 
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anton2009
vor 9 Jahren

@Ernstl; Tote Fische können nicht schwimmen! Ihr letzter Satz ist abgekupfert und ist von Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach! Beim nächsten Mal bitte ich höflich um eine Quellenangabe Ihrer geistigen Ergüsse! Danke!

 
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walker
vor 9 Jahren

Man kann jemanden über den grünen Klee loben, ein rotes Tuch für jemanden sein, sich schwarz ärgern oder sein blaues Wunder erleben. Der Weg der Anpassung soll ein Erfolgsrezept sein, um gut durchs Leben zu kommen: Nicht zu sehr auffallen, nach oben ducken, nach unten treten.. immer mit dem Strom schwimmen. Aber mit dem Strom schwimmen nur tote Fische. Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.

 
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Bessawissa
vor 9 Jahren

Wer so (zu) spät kommt, den bestraft die Wählerin bzw. der Wähler! Um erfolgreich und akzeptiert zu sein, muss man "rechtzeitig darauf schauen, dass man etwas hat, wenn man es braucht". Weiterer Kommentar überflüssig.

 
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Insider
vor 9 Jahren

Es ist ja wirklich kein Wunder, dass so eine Liste bzw. so ein Verein keine Mitglieder aufweisen kann. Es wird wieder an allen Ecken versucht, die Schuld für alles Mögliche den anderen in die Schuhe zu schieben... Haben denn die Grünen wirklich niemanden anderen als die gute Frau Kieberl, die eh schon im Oktober versprochen hat nicht mehr zu kandidieren? Außerdem sieht man schon bei diesem Artikel mit nur ein paar Zeilen, dass (obwohl Volksschullehrer und Jugendpädgogin!) die beiden nicht den geringsten Schimmer haben, wovon sie da eigentilch reden: Diskutiert wird nämlich erstens über eine Schule der 6- bis 14-Jährigen und zweitens besuchen in jeder Region (egal ob Modellregion oder nicht) viele Abgänger von Hauptschulen weiterführende Schulen und drittens sind die Schulen BORG, HTL und HAK keine mittleren sondern höhere Schulen. Bei diesem Verein hätte ich auch Angst um eine berufliche Karriere :-)

 
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Macki
vor 9 Jahren

Leider wieder typisch Grüne üble Anpatzerei! Bitte wessen Karriere sollen Angestellte wie Parrger und Kashofer oder Kleinwirtschaftler wie Tagger und Zanon denn aktiv negativ beeinflussen? Oder wollen alle Kindern von Kieberl und Co. Gemeindebedienstete werden? Na servas!

Vereine geben ja auch immer den anderen Vereinen die Schuld, wenn sie keine Mitglieder mehr finden... Auweh.

 
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chiller336
vor 9 Jahren

die grünen solln in wald gehn und bäume streicheln - die braucht niemand

 
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Hot doc
vor 9 Jahren

Glaubt Frau Kieberl, dass alle Grünwähler vergesslich sind ? Sie hat durch Ihre Zustimmung zum M 99 oder Kaufhaus Lienz schon einmal die Grünen an die Wand gefahren.

 
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