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Anna Vogl zeichnet, wie Osttirol spricht

Dolomitenstadt startet eine neue Serie die zugleich ein Rätsel ist: „Mund-Art“.

goggile

Ich weiß, liebe Osttiroler Leserinnen und Leser von dolomitenstadt.at, das Wort „Goggile“ ist ein wirklich einfaches Beispiel für den Osttiroler Dialekt und zudem eines, das auch in angrenzenden Regionen verwendet wird, um zu beschreiben, was die Henne hoffentlich tagtäglich legt. Deshalb haben wir dieses Dialektwort gewählt, um Ihnen zu zeigen, was wir künftig planen, nämlich eine kleine Serie, in der es um den Osttiroler Dialekt geht. Wir möchten wissen, wie gut Sie ihn kennen und Sie außerdem zum Mitmachen animieren. Einerseits gilt es, wöchentlich ein Wort zu erraten, andererseits hoffen wir auf viele Vorschläge für wenig bekannte Dialektbegriffe.

Osttirol ist ein Bezirk, der ungewöhnlich reich an klingenden, zischenden, nuschelnden, gutturalen Sprachpartikeln ist, ein Eldorado für Dialektforscher und -fans, die praktisch von Dorf zu Dorf unterschiedlichste Mutationen heimischer Verständigungskunst vorfinden. Während in den Niederungen des Lienzer Beckens schon eine Sprachverweichlichung hörbar wird, die manchen Lienzer phonetisch fast zum Oberkärntner macht, sprechen ältere Menschen in den hintersten Tälern des Oberlandes eine Fremdsprache für alle, die hier nicht aufgewachsen sind.

Gebirgig ist das Land und eng war der Bewegungsradius der Altvorderen. Heute noch hört man von Dorf zu Dorf typische Dialekt- und Betonungsvarianten, die dem Kenner sogar sagen, ob sein Ansprechpartner beispielsweise aus Hopfgarten oder St.Veit im Defereggental kommt. Diese babylonische Vielfalt an Dialektvarianten in einem so kleinen Bezirk lädt natürlich zum Raten ein. Und genau das haben wir mit einer neuen Serie auf dolomitenstadt.at vor.

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Anna Vogl hat schon ein paar Worte vorbereitet. In der kommenden Woche geht´s los. Und wir hoffen natürlich auf die Vorschläge dialektkundiger Leserinnen und Leser.

Nun ist „Dialektwörter erraten“ nichts Neues, weshalb wir uns gemeinsam mit Studentin Anna Vogl eine besonders charmante und kreative Variante dieses Spieles ausgedacht haben. Anna studiert an der „Grafischen“ in Wien und stammt aus Assling. Sie hat im Sommer 2015 ein Praktikum in unserer Redaktion absolviert und dabei wurde die Idee geboren, Dialektworte zu zeichnen!

Deshalb heißt unsere neue Serie nicht von ungefähr „Mund-Art“. Anna zeichnet jeweils das Wort und seine Bedeutung. Die sieht man natürlich erst, wenn man auf den Artikel klickt. Um nicht nur dem Auge, sondern auch dem Ohr ein sinnliches Vergnügen zu bieten, ergänzen wir die Zeichnungen um Audiodateien, auf denen Eingeborene je einen Satz mit dem Wort sagen, dessen Bedeutung unsere Leserinnen und Leser erraten müssen. Um bei unserem Beispiel zu bleiben:

Weil wir das ein Jahr lang Woche für Woche spielen möchten, fragen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser aus den Bergen, Becken und Tälern des Bezirkes, nach besonders ausgefallenen Dialektworten. Einzige Bedingung: sie müssen zumindest gelegentlich noch in der Alltagssprache Verwendung finden. 

Vorschläge senden Sie bitte an: redaktion@dolomitenstadt.at

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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