Mechatronikstudium findet Platz in der WKO
Bis es ein eigenes Gebäude gibt, stellt die Wirtschaftskammer ihre Räume zur Verfügung.
Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen für das im Herbstsemester 2016 startende Mechatronikstudium in Lienz auf Hochtouren. Langsam werden die ersten Ergebnisse auch sichtbar. So wird derzeit die Stelle für die Studienleitung international ausgeschrieben. Gesucht wird ein/e habilitierte/r Professor/in der Mechatronik, wobei Sabine Schindler, Rektorin der UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik und zugleich Vizerektorin für Forschung an der Universität Innsbruck, zusichert, dass die Professur für den Standort Lienz gilt und damit ein Grundstock an Personal vor Ort gebildet wird.
Auch Landeshauptmann Günther Platter legt Wert darauf, dass es sich bei dem Bachelor-Studium nicht um einen Fernkurs, sondern um ein "disloziertes Studium" der Universität Innsbruck und der UMIT handeln wird, übrigens das am weitesten dislozierte Studium Österreichs, wie er stolz hinzufügt. Dies bestätigte er am 4. Dezember bei einem Pressegespräch in der Bezirksstelle der Wirtschaftskammer, wobei der Ort für das Gespräch kein Zufall war, stellt doch die WKO ihre Räumlichkeiten für die Vorlesungen des Studiums zur Verfügung, damit der Studienbeginn im Herbst 2016 durchführbar ist. Ein Jahr lang wird das Studium hier beheimatet sein, ehe es in ein neues Gebäude neben der HTL Lienz ziehen wird.
Für dieses neue Gebäude läuft bis Feber 2016 der Architektenwettbewerb. "Schon im Herbst 2017 wird der am Linken Iselweg neu errichtete Campus Mechatronik Lienz bezugsfertig sein", verspricht Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg. Das Land stellt dafür 6,5 Millionen Euro zur Verfügung. Ebenso wichtig ist der Akkreditierungsprozess, der aktuell läuft. Die diesbezüglichen Einreichungsdokumente umfassen 632 Seiten, wie Sabine Schindler berichtet. Da das Studium bereits in Hall und Innsbruck läuft, rechnet man mit einer positiven Bewertung, sodass der Umsetzung in Lienz nichts mehr im Wege steht.
Die Kurse werden zum Teil direkt in Lienz unterrichtet, doch ein großer Teil des Studiums wird über e-Learning funktionieren. Dafür werden derzeit an der Universität Innsbruck und an der UMIT in Hall sieben Vorlesungssäle technisch so ausgestattet, dass eine Übertragung der Vorlesungen ohne Qualitätsverlust möglich ist. Die in Lienz Studierenden werden dann nicht nur passiv zuhören, sondern auch mit den Kollegen und Vortragenden über Bildschirm in Diskussion treten können.
Inskribieren kann man ab kommendem Sommer, wobei es nicht unbedingt notwendig ist, dafür nach Innsbruck zu fahren, zumal man Inskribtionstage in Lienz einrichten wird. Aktuell rechnet man mit 25 bis 30 Studierenden pro Jahr. Das Land Tirol fördert das sechssemestrige Bachelorstudium mit rund 1,5 Millionen Euro jährlich.
Holger König, Geschäftsführer der Liebherr-Hausgeräte Lienz GmbH zeigt sich erfreut über die Entwicklung, zumal die Firma hochqualifiziertes Personal braucht, wie er betont. Derzeit hat Liebherr 48 Mechatronikstellen, wobei man dies noch ausbauen möchte.
Michael Aichner, Obmann der WKO-Bezirksstelle Lienz, betrachtet das nun fixe Studium in Lienz als ein Weihnachtsgeschenk und freut sich über die zu erwartenden positiven Folgen. HTL-Direktor Peter Girstmair wiederum zeigt sich stolz darauf, dass man ab Herbst in Lienz die gesamte mögliche Palette an Ausbildungen in der Mechatronik in Lienz lernen/studieren kann, von der Schule bis hin zum Bachelor.
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