Über den Künstler
Herbert Danler wurde am 24. November 1928 in Fulpmes im Stubaital geboren. 1949 absolvierte er die Matura an der Bundesoberrealschule am Adolf-Pichler-Platz in Innsbruck. Von 1949–1952 besuchte er die Meisterschule für das Malerhandwerk in Baden bei Wien. 1952 begann er das Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien (bei den Professoren Franz Elsner und Herbert Boeckl). Danler belegte die Studienfächer Bildnerische Erziehung und Werkerziehung sowie das Lehramtsstudium Geschichte an der Universität Wien. Von 1957–1984 war er als Kunsterzieher am BRG und Musisch-Pädagogischen Bundesrealgymnasium Landeck tätig. 1958 heiratete er Theresia Huber aus Schwaz, mit der er in der insgesamt sechs Kinder hatte.
1975 folgte eine künstlerische Intensivierung der Ölmaltechnik. Im Laufe seines Lebens erhielt er mehrere Auszeichnungen, u.a. 1984 die Verleihung des Kulturehrenzeichens der Stadt Landeck 1984 ging er in Pension, danach war Danler als freischaffender Künstler tätig. 1999 bekam er das Ehrenzeichen des Landes Tirol verliehen.Herbert Danler verstarb am 9. Juli 2011 in Telfes im Stubai.
Zu seinem Werk (Text: Susanne Loewit)
Der Künstler hatte zahlreiche Lieblingsmotive, die ihn nicht losließen und die er wiederholt malte. Die Ruine Hochgalsaun im Südtiroler Vinschgau zählte dazu. Die Architektonik der Formen, das Gefüge der horizontalen und vertikalen Bauelemente, die Landschaft des mediterran anmutenden Vinschgauer Sonnenbergs faszinierten ihn. Das Südliche hat kräftige Farben beim Maler entfesselt. Die in Blautönen hervortretende Silhouette von Ruine und Gestein wird von einem leuchtenden Gelb verstärkt – das Motiv erscheint wie ein Kürzel des sich Erinnerns an diesen magischen Ort.
„Herbert Danler ist der Porträtist des Vinschgaues, des Nordtiroler Oberlandes, auch des Stubaitals und des Wipptals. Er hat bedeutende Bilder in Spanien und im Süden Italiens gemalt. (...) Danlers Architekturen sind bewohnt und beseelt, seine Bauten haben Augen und Ohren, sie können wie Masken der griechischen Tragödie sein.“ (Volkmar Hauser im Katalog Herbert Danler, 1981)
In Herbert Danlers Bildern spielen Farben eine große Rolle, aber auch der Wille zu einer Reduktion und Abstrahierung der Formen. Architektur und Landschaft kristallisieren sich als die zentralen Themen/Inhalte seines Schaffens heraus. Auf der Suche nach einer geglückten Synthese von Architektur und Landschaft begegnen ihm vorwiegend Hofarchitekturen im alpinen, aber auch im mediterranen Raum.
Die Verbindung von Landschaft und archaischer Architektur war für ihn Manifestation einer gewachsenen und faszinierenden Kultur, der er auf den Grund gehen wollte. In seinen gemalten Architekturen kommen sowohl archaische Schönheit und Kraft als auch existentielle Erfahrungen eines schmerzhaften Verlustes zum Ausdruck.
Es geht um wesentliche menschliche/persönliche Erfahrungen und um das Unveränderliche der menschlichen Existenz, geprägt vom Bewusstsein über das Kommen und Ge- hen der Generationen, deren reale, geistige und kulturelle Hinterlassenschaften als Re- likte eines kollektiven sich Erinnerns. Jeder Fortschritt ist zweischneidig, weil auch stets von einem Verlust begleitet, dem Verlust alter Werte, alter Traditionen verbunden mit neuen Ideologien und einer Veränderung der Sozialstrukturen.
Als bildender Künstler ist Herbert Danler im Visuellen verwurzelt. Diese duale Proble- matik um Schönheit/Kultur und Verlust/Entwurzelung ist von starker Präsenz und hat ihn nie losgelassen, er gibt ihr intuitiv-instinktiv Ausdruck in seinen Bildern.
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