Das Gefühl, besser zu sein als die anderen
Zur aktuellen Diskussion um Lienz als Schulmodellregion. Leserbrief von David Ragger.
Noch steht gar nichts fest, doch allein die Möglichkeit, dass Osttirol als Modellregion für eine Gesamtschule dienen könnte, versetzt das BG/BRG Lienz in so große Aufregung, als wolle man die Schule ersatzlos schließen. Von Direktorin, Lehrerschaft und Elternvertretern kommen entrüstete Stellungnahmen, in denen sie ihre AHS-Unterstufe vehement verteidigen. Sogar die Schüler und Schülerinnen der heurigen achten Klasse haben in einem offenen Brief der Politik ihren Unmut über die geplante Reform kundgetan. Fragwürdig scheint, ob sich wirklich all diese Schülerinnen und Schüler mit dieser bildungspolitischen Frage auseinandergesetzt haben, und vor allem, ob sie dies mit unabhängigen Quellen oder entrüsteten Lehrern im Klassenzimmer getan haben.
Wirkliche Argumente für den Erhalt des Gymnasium und gegen eine gemeinsame Schule bis zum Alter von 14 Jahren hört man in diesen zahlreichen Wortmeldungen nicht viele, stattdessen werden schreckliche Konsequenzen prophezeit: „Ich kenne Eltern, die würden dann wegziehen“, sagt die Direktorin des Gymnasiums. Die Zahl jener Eltern würde sich – ebenso wie die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die sich die Mühe des Weges von Matrei nach Lienz machen, nur um keine NMS besuchen zu müssen – wohl in Grenzen halten. Ein Schaden für den Wirtschaftsstandort Osttirol wurde auch vielfach vorhergesagt: ein klarer Fall von Selbstüberschätzung. Maturanten und Fachkräfte gingen schon immer auch aus den Hauptschulen hervor. Und dass in dieser Debatte so getan wird, als läge das Niveau in Osttirols Mittelschulen auf einem inakzeptablen Tiefstand, ist keinesfalls gerechtfertigt. Viele Eltern können bestätigen, dass die Mittelschulen unseres Bezirks wirklich gute Arbeit leisten.
Was also ist der Grund, warum die gemeinsame Schule so vehement abgelehnt wird? Ich habe selbst acht Jahre am Gymnasium Lienz verbracht und vor einem halben Jahr dort maturiert. Und ich meine, den Grund zu kennen. Es ist das bei vielen dort vorhandene Gefühl, besser zu sein als andere. Man will sich deutlich abgrenzen von diesen Mittelschulen. Hier die Bildungselite, dort der Rest der Bevölkerung. Hier die fleißigen und intelligenten Schülerinnen und Schüler, dort die faulen und lernschwachen. Hier die studierten Professoren – dort die Lehrer, die „nur“ auf pädagogischen Hochschulen waren. (Als Ausbildung und Gehalt der Volks- und Mittelschullehrer und -innen dem der AHS-Lehrer und -innen gleichgesetzt wurden, war die Aufregung ähnlich groß wie jetzt.)
Man hört von vielen Lehrpersonen des Gymnasiums stolze Überzeugungen wie „hier lernt man, was der 'Mann von der Straße' nicht weiß.“ Aussagen wie „hier geht es zu wie in der Mittelschule“ gibt es, wenn sich die Klasse nicht benimmt. Mit „wir sind hier in einem Gymnasium“ wird Lernfleiß bei den Schülerinnen und Schülern eingefordert. Eltern, die überlegen, ihr Kind, das sich im Gymnasium nicht wohl fühlt, auf die Mittelschule zu geben, bekommen zu hören: „Was? So einen guten Schüler auf die Mittelschule?“ All dies zeugt von einem nicht gerechtfertigten Gefühl der Überheblichkeit gegenüber den Mittelschulen und eben dieses Gefühl würde natürlich einer Modellregion für die gemeinsame Schule zum Opfer fallen.
Die gemeinsame Schule versucht, Schülerinnen und Schülern aus allen sozialen Schichten die gleichen Chancen auf (höhere) Bildung zu geben. Sie wirkt sich positiv auf die Integration und die Beziehungen zwischen den sozialen Schichten aus. Die universitäre Ausbildung der AHS-Lehrerschaft, auf die man im Gymnasium stolz ist, würde allen Kindern des Bezirkes zugute kommen und nicht nur einer kleinen Auswahl. So eine gemeinsame Schule ist natürlich nur möglich, wenn es nur einen einzigen Schultyp gibt, wie es schon jetzt bei der Volksschule der Fall ist. Das bedeutet, man darf diesem Schultyp nicht ausweichen können, wie das bei Modellregionen in anderen Bezirken Tirols der Fall wäre. Das ist der Grund, warum sich gerade Osttirol so gut für eine Gesamtschulregion eignet.
Es gibt viele Argumente, die für eine gemeinsame Schule sprechen, und es gibt auch viele dagegen. Natürlich ist es das Recht aller Osttirolerinnen und Osttiroler, sich auf Basis dieser Argumente gegen die Reform zu wehren. Allerdings sollte man davon absehen, dies mit Ängsten und Drohungen zu machen. Denn auch wenn die Unterstufe des Gymnasiums zur Neuen Mittelschule gemacht wird, wird man den Schulbetrieb fortsetzen können. Und weiterhin den Grundstein für gut ausgebildete Fachkräfte im Bezirk legen. Und ja, auch weiterhin versuchen, besser zu sein als die anderen. Aber nicht allein durch die Bezeichnung für die Schule, sondern damit, worum es in unserem Bildungssystem eigentlich wirklich gehen sollte: Mit guter pädagogischer Arbeit.
Mit freundlichen Grüßen,
David Ragger
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Wenn man die kollektiven Werte nicht für sich selbst zu schätzen gelernt hat, ist es einfach mittels eines trivialen Mediums wie diesem Blog eine nicht repräsentative Darstellungsmaschinerie in Gang zu setzen. Werte wie Loyalität, Respekt und Wertschätzung gegenüber einem Angebot an Bildung und den Personen die dieses vermitteln, ist gemeint. Ich bin jedenfalls dankbar dafür, dass in unserem Bezirk generell und im Besonderen am Gymnasium eine überdurchschnittlich gute Ausbildung geleistet wird! Dieses Urteil erlaube ich mir, obwohl ich „nur“ Hauptschüler war und ich einerseits im Vergleich aus meiner eigenen Schulzeit, die mich auch über Jahre außerhalb unseres Bezirks und Bundeslandes geführt hat, sprechen kann. Bei meiner Entscheidung nach meinem Studium nach Lienz überhaupt zurückzukehren, waren die ausschlaggebenden Kriterien die gesunde Lebensqualität für meine Familie und die bestmögliche Schulbildung meiner Kinder. Zum anderen weiß ich um die Zufriedenheit meiner Kinder die mittlerweile das Gym besuchen, deren Schulkolleg|inn|en und wiederum deren Eltern. Erschreckend finde ich viele der untenstehenden Kommentare, wo gepostet wird, obwohl die „Autoren“ selbst offensichtlich leider gar keine Ahnung vom Gym haben. Für mich spiegelt sich darin nur die typische Kleinkariertheit wieder, mit der sich so mancher Wichtigtuer doch nur selbst ins intellektuelle Abseits stellt. Schade! Man hätte es gar nicht notwendig das Gym so anzufeinden, denn wie erwähnt: auch die anderen osttiroler Schulen sind sehr gut. Der Vorwurf, die Gym-Professoren seien überheblich (@peak), richtet sich doch selbst. Dass die Professoren von sich und die Schüler|innen von „ihrer“ Schule überzeugt sind, das muss ja so sein, gerade wenn die Qualität stimmt. Dass man das nach außen hin auch kundtut, ist gerechtfertigt. Der gute Ruf dieser Schule ist über unseren Bezirk hinaus bekannt und kommt nicht zufällig, sondern wurde hart erarbeitet. Schulprojekte stellen dies in höchstem Masse immer wieder unter Beweis. Vielmehr an Überheblichkeit grenzt doch wie David Ragger suggeriert, dass wer sich gegen eine Reform stellt, diese nicht begriffen habe. Wer sich zu einem so „mutigem (?)“ Posting getrieben sieht, sollte aber die Scheuklappen ablegen und die Thematik von allen Seiten beleuchten. Ja auch ich bin der Meinung, dass es notwendig ist das Schulsystem in Österreich zu reformieren. Es sollte aber bedacht werden, dass es hauptsächlich das urbane Umfeld ist, wo Probleme zu lösen sind, die in unserem geographischen Randbezirk ja gar nicht relevant sind. Das bestehende System ist nicht nur durch die große Zuwanderung nichtdeutschkundiger Schüler in seinem Fundament ins Wanken geraten. Besonders auch die veränderten sozialen Strukturen in der modernen Gesellschaft erfordern generell eine Modernisierung im Schulwesen. Von diesen negativen Entwicklungen sind wir aber nicht wirklich betroffen. Warum also gerade Osttirol als Versuchskaninchen? Nicht GEGEN eine Schule, sondern FÜR das Gymnasium lautet die Devise. Lassen wir uns doch nicht das nehmen was ausgezeichnet funktioniert! Wer ins Gymnasium will, sollte diese Möglichkeit auch weiter haben. Ein großer Teil der osttiroler Bevölkerung sieht diese Form der Ausbildung als die richtige für ihr späteres Berufsleben bzw. das ihrer Kinder! GEMEINSAM für die freie Wahl zu kämpfen ist weit mutiger als durch kontraproduktive Selbstversuche gegeneinander aufzuwiegeln, wenn gleich dies sicher nicht von dir beabsichtigt war, lieber David.
@berka: Jetzt habe ich mir doch selbst einmal diesen OECD-Bericht (http://www.oecd.org/berlin/themen/pisa-internationaleschulleistungsstudiederoecd.htm) angeschaut, der da dauernd zitiert wird und dabei festgestellt, dass das gar nicht stimmt, dass die österreichischen SchülerInnen so schlecht sind. In Mathematik liegt A deutlich vor den klassischen Gsamtschulländern wie GB, Frankreich oder Dänemark. Im Lesen liegt A tatsächlich mit Italien gleichauf hinter GB und F, in den Naturwissenschaften liegen wir knapp hinter GB, aber vor F und DK. Deutschland und die Schweiz allerdings, beides Länder mit differenziertem Schulsystem, liegen in allen drei Bereichen weit vor den zitierten Gesamtschulländern. Also an der Gesamtschule kann's ja wohl nicht liegen, ob ein Schulsystem erfolgreich ist oder nicht.
@liefax: Dass die Unterrichtsverpflichtung im neuen Lehrerdienstrecht so undifferenziert auf die neuen Lehrerinnen und Lehrer verteilt wurde, finde ich ebenfalls nicht in Ordnung, weiß man doch, dass es zwischen den Fächern erhebliche Unterschiede gibt. Hier hätte es meiner Meinung nach zuerst eine Untersuchung gebraucht, die eben diese Unterschiede erhebt, auf Basis derer man dann unterschiedlichen Lehrerinnen und Lehrern unterschiedlich hohe Unterrichtsverpflichtungen zuteilt. Ich meinte in meinem Leserbrief aber etwas anderes. Ich habe mit vielen Lehrerinnen und Lehrern des Gymnasiums auch über diese Dienstrechtreform gesprochen und habe dabei den Eindruck gewonnen, dass die Empörung zu einem großen Teil auch darin begründet war, dass durch das neue Dienstrecht der Unterschied zwischen AHS- und Pflichtschullehrerinnen und -lehrern in Ausbildung und Bezahlung weitgehend abgeschafft wird.
Hohe Fachkompetenz ist natürlich wichtig (ebenso wie die pädagogische), da aber in Zukunft von allen Lehrerinnen und Lehrern ein Masterabschluss verlangt wird (der zumindest teilweise auf einer Universität erlangt werden muss), wenn sie über eine befristete Anstellung hinauskommen wollen, glaube ich doch, dass diese Fachkompetenz auch in Zukunft gegeben sein wird.
Und ja, der Lehrberuf interessiert mich nach wie vor. Ich arbeite gerade mit Kindern und glaube, dass auch die Arbeit als Lehrer spannend und erfüllend sein kann. Momentan (stehe ja nach der Matura jetzt vor einer Berufswahl) interessieren mich aber andere Tätigkeiten noch mehr.
@smile: Ja, natürlich finde ich das Gymnasium genauso gut wie die Mittelschulen. Allerdings wird ja bei einer Einführung der Gesamtschule nur der Schultyp Gymnasium, nicht unser Gymnasium in Lienz abgeschafft. Bin der festen Überzeugung, dass das Lehrpersonal dort alles, was jetzt an guter Arbeit in der Schule geleistet wird, auch leisten können wird, wenn NMS an der Tür steht.
Alles Gymnasien bis zur Beendigung der Schulpflicht:
Leider ist wiedermal etwas werbetechnisch und politisch komplett falsch gelaufen....statt die einen zu degradieren sollte man die anderen aufstufen: Sowohl NMS als auch Gymnasien bilden die Schüler/innen ausgezeichnet aus. Die NMS könnten jederzeit umgetauft werden zu Gymnasien - die "Durchmischung" am Land von begabten und weniger begabten Schüler/innen ist sowohl im Gym als auch in den NMS ähnlich und der Druck, der teilweise in den Volksschulen auf die Kinder vonwegen der bevorstehehnden Schulwahl ausgeübt wird könnte dadurch erheblich vermindert werden.
Lieber Sonnenkönig Ludwig XIV,
Dabei gebe ich Ihnen voll recht. - wer keinen Draht zu denSchülern hat, kann diese auch nicht begeistern und ihnen auch nicht gut Wissen vermitteln. Nur es ist auch umgekehrt nicht optimal ...wenn Lehrer zwar eine Beziehung zu Schülern herstellen können, sie aber nicht mit dem nötigem Fachwissen ausgestattet sind......Fußballspielen lerne ich am besten von jemandem, der es auch selber gut kann..gutes Fachwissen ist nie von Nachteil...
Sg. Herr Ragger,
Finde es gut, dass Sie die NMS so verteidigen - sie sind wirklich gut, aber auch die Gymnasien sind gut sonst wären sicher nicht fast alle Mitglieder ihrer Familie dort zur Schule gegangen oder?
Werter David!
"Als Ausbildung und Gehalt der Volks- und Mittelschullehrer und -innen dem der AHS-Lehrer und -innen gleichgesetzt wurden, war die Aufregung ähnlich groß wie jetzt."
... diese Feststellung ist so nicht zutreffend!
Dass mit dem neuen Lehrerdienstrecht die Ausbildung aller LehrerInnen gleichgeschaltet wurde war nicht Grund der Aufregung, sondern dass die Unterrichtsverpflichtung der neuen LehrerInnen auf einen Schlag um bis zu 20% erhöht wurde und dass alle Fächer, egal ob Korrekturfach oder nicht, gleich geschaltet wurden. Die Vorgabe, dass man nach der neuen Lehrerausbildungsrichtlinie nach Bachelorabschluss voll unterrichtet und so nebenbei von Lienz aus berufsbegleitend den Master auf der Uni machen soll, um seine Anstellungserfordernisse für die Oberstufe zu erlangen, kann nur von jemandem stammen, der nie unterrichtet und/oder nie studiert hat. Die Aufregung entstand aus dem geballten Schwachsinn im Gesetz zum neuen Lehrerdienstrecht und zur neuen Lehrerausbildung.
Mein Respekt und nicht die unterstellte Geringschätzung gilt den Kollegen und Kolleginnen an den Volksschulen und NMS für ihre schwierige Aufgabe mit extrem heterogenen Gruppen. Ich gönne ihnen das gleiche Gehalt wie den AHS- und BHS-Lehrern von Herzen. Ihre pädagogischen Qualitäten sind dabei wohl das wichtigste Werkzeug, um als Lehrer in diesem Umfeld ein Berufsleben lang zu bestehen.
Bitte gönn aber auf der anderen Seite uns LehrerInnen im Gymnasium (Unterstufe und Oberstufe) und in den BHS die universitäre Fachausbildung. Sie ist ebenso unverzichtbar für uns, um unseren Schülern ihre Fragen kompetent beantworten zu können. Ich bin fest davon überzeugt, dass nur hohe Fachkompetenz und persönliche Begeisterung für ein Fach den Schüleransprüchen in unserer Situation gerecht werden.
Leider wurden in den neuen Ausbildungsrichtlinien alle Lehrer, ungeachtet ihrer unterschiedlichen Einsatzgebiete, vereinheitlicht und jetzt will man noch alle Schultypen zu einer "Einheitsschule" verschmelzen, damit die Sache wieder zusammenpasst. Laut den zuständigen politischen Entscheidungsträgern darf das neue Schulsystem natürlich keine Mehrkosten verursachen.
Wenn also in Zukunft alle Schüler bunt gemischt in den Gesamtschulklassen sitzen und zwei Lehrer gleichzeitig die heterogene Lerngesellschaft bearbeiten, dann geht das kostenneutral nicht! Streichen wir den zweiten Lehrer - oder noch einfacher - wir machen wieder ein neues Dienstrecht, in dem die Lehrer um ein Drittel mehr arbeiten oder um ein Drittel weniger verdienen.
"Die Besten der Besten als Lehrer in die Schulen unsere Kinder" meint die Unterrichtsministerin! Du warst ein brillianter Schüler David. Es würde mich interessieren, ob du in der gegebenen Situation daran interessiert bist den Beruf des Lehrers zu ergreifen?
LG
Lieber David ! Danke für diesen guten Leserbrief! Wir sollten uns Länder wie Finnland zum Vorbild nehmen wo das Credo gilt ,dass man es sich nicht leisten kann Kinder aus dem Bildungssystem zu verlieren ,sondern alle nach ihren Bedürfnissen zu fördern - zu gerndahoam: eurofighter und hypo alpe adria können wir uns in diesem Land ja offenbar auch leisten soviel zu den Ressourcen...- für echte Reformen muss nicht nur ein überkommenes Elitedenken sondern auch die Wiederstandshaltung der Lehrerschaft aufgegeben werden. Ich verstehe nicht, dass man hier nicht eine Chance erkennt , sondern andere Schulen schlecht macht ! Wieder zu gerndahoam : ich bin selbst Akademiker und weiß aus der Praxis ,welche "Flaschen" einen akademischen Titel führen ! Ein Titel sagt nichts aus über pädagogisches Talent ,Einfühlungsvermögen oder die Bereitschaft Kinder positiv zu motivieren . Wir haben selbst Kinder im Gymnasium Lienz und wissen aus leidvoller Erfahrung welche "pädagogischen Talente " dort zum Teil tätig sind . Es besteht kein Grund die Pädagogen der NMS schlecht zu machen ! Diese Diskussion sollte nicht nur in Osttirol sondern in ganz Österreich von reaktionären , parteipolitischen Altlasten befreit werden - im Sinne unserer Kinder ! Übrigens liegen im OECD Vergleich durchwegs Länder mit Gesamtschulen vor Österreich ....
Sehr geehrter Herr Ragger!
Ich finde es sehr mutig, dass Sie unter Ihrem wahren Namen Ihre Gedanken veröffentlichen. Das getraut sich in diesem Forum eh niemand und dadurch ist es natürlich leicht Dinge zu schreiben, für die sich niemand verantworten muss, mich eingeschlossen. Vielleicht kommt dies sogar von der Ausbildung, die Sie am Gymnasium genossen haben, dann war es keine verlorene Zeit. Und sie haben Ihren Text auch ohne Schreibfehler abgeliefert, das ist leider auch nur noch selten zu sehen, wenn man hier die ganzen Kommentare mal genauer durchliest. Gerade deshalb bin ich doppelt überrascht, dass gerade Sie sich eher gegen die Horrorszenarien aller betroffenen Gymprofessoren samt Direktorin und Schüler aussprechen. Das zeigt Empahtie, Weitsicht und Intelligenz, die Sie noch mal weit bringen wird und die man Ihnen am Gymnasium nicht durch Elitedenken und Arroganz abgelernt hat.
Ich kann mich noch sehr gut an die alten Oberstudienräte aus den 1970/80ern erinnern. Diese Professoren waren selbst mal Kriegskinder und wir jungen Schüler mussten diese gewisse Kälte bzw. Härte, die sie in ihrem Leben mitbekommen haben, damals z..T. miterleben. Zum Glück gibt es das heute nicht mehr, denn die sind natürlich alle schon in Pension und können die Kids nicht mehr unnötig traktieren. Und trotzdem scheint es auch heute noch viele Fehler am Ausbildungsweg des Gymnasiums zu geben, sonst hätten Sie wohl nicht geschrieben. Und genau dies sollte gerade Frau Strobl mit Anhang zu denken zu geben, dass ein ehem. Maturant die Stimme für eine offene Diskussion ohne Polarisierung erhebt, wie man es eigentlich von einer erfolgreichen Schulleiterin erwarten würde.
Meine Meinung zu diesem ganzen Thema ist eigentlich ganz einfach. Am liebsten und leichtesten lernt der Mensch, wenn das vermittelte Wissen mit Freude, Euphorie und Einfühlungsvermögen übergeben wird. Denn dann macht Lernen Spass und es bleibt das vermittelte Wissen auch hängen und geht nicht durch totales Desinteresse wieder verloren. Und dabei ist es völlig egal, welche Schule das ist, auf die Lehrer kommt es an, dass auch sie die Freude an ihrem Beruf nie verlieren und somit ihr Wissen erfolgreich weitergeben können.
Also ihr Verantwortlichen, nehmt euch die Worte von Herrn Ragger zu Herzen und startet eine offene Diskussion. Denn zu verbessern gibt es sehr viel in unserem Schulsystem. Und da ist auch das Gymnasium Lienz nicht davon ausgenommen, auch wenn man dies dort offensichtlich glaubt!
@Ludwig: Kann Ihnen zu 100% zustimmen. Ihren Worten ist kein einziger Satz hinzuzufügen.
@Aspasia: Ein bisschen mehr Optimismus bitte ;)
David Ragger ist zu seinem Text nur zu gratulieren, ich hoffe Frau Strobl sieht das auch so und bedankt sich persönlich bei ihm für seinen Leserbrief. Kommt ja nicht aller Tage vor, dass ihre Absolventen den Weg in ein solches Medium finden. Als "Nestbeschmutzer" sollte man den jungen Herren aber nicht betrachten, sondern als jemanden der manche Personen vllt. ein bisschen zum Nachdenken bringt.
Kurze Antwort an Leserbriefschreiben "peak"
Meine Vermutung, warum sich Lehrer und Direktoren der Neuen Mittelschulen nicht zu Wort melden und sich nicht wie Sie meinen, "gegen das Schlechtreden ihrer Schulen durch Dir. Strobl" wehren? Ich denke, die lassen sich auf Diskussionen auf solchem Niveau gar nicht ein. Schulen gegeneinander über die Medien auszuspielen und sich gegenseitig die Bildungskompetenz abzustreiten, ist doch sinnlos. Schulen und Lehrer sollten zusammenarbeiten, um die ohnehin immer schwieriger werdenenden Bildungsaufgaben zu bewältigen. Die Entscheidungen über wichtige bildungspolitische Entscheidungen und Weichenstellungen sollten nicht auf Emotion und Aktionismus basieren. Die zuständigen und verantwortlichen Politiker (nicht diverse Lokalpolitiker) und Bildungsfachleute sollten endlich den Mut haben, klare Entscheidungen zu treffen.
Lieber David Ragger!
Kurz nach der Matura hätte ich wahrscheinlich auch so einen idealistischen Beitrag geschrieben. Doch die Realität sieht anders aus. Kommt eine Gesamtschule, werden daneben Privatschulen wie Pilze aus dem Boden sprießen. Vermutlich auch in Osttirol. Vernünftige Eltern lassen es sich sehr viel Geld kosten, dass ihre Sprößlinge eine gute Bildung bekommen. Was aber wieder die benachteiligt, die eben von zuhause her mit nicht so viel Geld ausgestattet sind. Siehe International School Kufstein, monatliches Schulgeld pro Schüler 585 €. Und schauen Sie sich bitte einmal das Antragsformular für das Sozialstipendium an: Da wird von den Eltern ein Motivationsschreiben gefordert und der Schüler muss überdurchschnittliche schulische Leistungen erbringen - alles sehr amerikanisch - schon am Motivationsschreiben scheitern weniger gebildete Eltern. Außerdem gibt es einen Aufnahmetest - dreimal darf man raten, welche Kinder da höhere Chancen haben: Die der wohlhabenden mit Möglichkeit eine spezielle Vorbereitung von einem Nachhilfelehrer davor zu bezahlen oder das Arbeiterkind, das vielleicht intelligent ist, aber nicht so viel Support von Zuhause hat und wo es vielleicht noch beim Englisch krankt, weil es nicht von klein auf darin speziell gefördert wurde, wie es wohl schlaue, gebildetete Eltern tun werden. Dass es nur diese Gesamtschule und daneben keine Privatschule geben wird, das wird es in Österreich nicht spielen. Eine "Traumschule", in die wirklich alle gehen und dort individuell nach ihrem Leistungsvermögen gefördert werden, hätte ich auch gerne. Doch die Gesamtschule, die die SPÖ und ihre so genannten Experten derzeit vorantreiben, ist eine, die nicht fördert, sondern nach unten nivelliert. Vom Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarf bis zum Hochbegabten alle gleichzeitig und individuell zu unterrichten, das ist ein Ding der Unmöglichkeit. In Wahrheit wird das nur vorangetrieben, weil es billiger ist, als viele parallele, differenzierte Schulstrukturen nebeneinander. Vielleicht werden Sie es dann in einigen Jahren auch anders sehen, wenn Ihre Kinder mal in die Schule gehen und Sie dann jeden Monat tief in die Tasche greifen muss ... Ich hoffe, es wird Ihnen nicht so ergehen und Ihre sehr idealistische Sicht bewahrheitet sich.
Der Leserbrief von Herrn Ragger unterscheidet sich wohltuend von vielen anderen Wortmeldungen. Man sieht, dass sich junge Leute Gedanken zur Bildung machen, die sich von der Polemik manch anderer Wortspenden positiv abhebt. Zur Rolle der Ausbildung der Lehrer möche ich kurz zu den diversen Aussagen etwas hinzufügen. Der "gute" Lehrer ist die wichtigste Voraussetzung für das Gelingen von Schule und viele davon gibt es an jeder Schulart. Dass eine hohe fachliche Qualität aller Lehrer wichtig ist, das ist unbestritten. Doch die reine Wissensvermittlung trifft die Bildungsaufgabe nicht wirklich -Bildung ist viel komplexer. Es nützt die höchste Intelligenz und das beste Fachwissen eines Lehrers wenig, wenn er nicht aufgrund seiner Persönlichkeit eine Beziehung zu seinen Schülern herstellen kann. Die Empathie zu den Schülern kann man auch an den besten Unis nicht lernen, die muss ein guter Lehrer von sich aus mitbringen. Pädagogisches Geschick, eine gute Methodik und Didaktik sind weitere wichtige Grundpfeiler für gute Bildungsarbeit. "Lehrer sollte eben nicht jeder werden können" sondern nur, wer dafür geeignet ist. Der Schultyp - ob Gymnasium, ob Gesamtschule, ob Mittelschule - wird als Faktor für gute Schule überbewertet. Die Lehrerpersönlichkeit und ein guter familierer Rückhalt der Kinder ist für den Bildungserfolg viel wichtiger als die leidige und von irrationalen Argumenten geschürte dzt. Diskussion um GYM oder NMS. Wenn Schüler eine gemeinsame Schule der 10-14 Jährigen besuchen (Name der Schule ist nicht so wichtig), wenn dort die Begabungen und Fähigkeiten der Schüler durch Differenzierung und ein ausgewogenes Bildungsangebot optimal gefördert werden, dann ist das eine Chance für das Bildungssystem.
Bei zukünftigen Überlegungen zu Veränderungen im Bildungsystem sollte das Wohl der Schüler und die gesellschaftliche Verantwortung im Vordergrund stehen und nicht zu sehr standes- und lokalpolitische Überlegungen.
Lieber David Ragger!
Danke für diesen Artikel. Es ist schön zu sehen, dass unser Bildungssystem so engagierte junge Leute hervorbringt, die auch das eigenständige Denken gelernt und nicht verlernt haben. Und solche Menschen findet man mit oder ohne Besuch der AHS- Unterstufe. Also bitte Frau Direktor Strobl - das Ganze nicht so wichtig nehmen und Panik verbreiten - ein ehemaliger Schüler ihrer Schule zeigt wie es gehen kann. Insofern könnten Lehrer auch oft von ihren Schülern lernen.
@ golipi
Mir kommen die Tränen, wenn ich Ihren Beitrag lese...
:-(
Es ist ja schön, dass sich junge Menschen Gedanken machen, aber dass dieser Leserbrief nun so viel Informationsgehalt enthält, kann ich leider nicht bestätigen.
Der Satz: "Wirkliche Argumente für den Erhalt des Gymnasium und gegen eine gemeinsame Schule bis zum Alter von 14 Jahren hört man in diesen zahlreichen Wortmeldungen nicht viele" ist schlicht falsch bzw. der Autor hat die Meldungen einfach nicht gelesen. Die Kommentare von liefax61 bzw. Aspasia aus dem Artikel "https://www.dolomitenstadt.at/2015/11/27/politiker-verteidigen-gym-lehrer-schreiben-resolution/" zeigen schon mehr Argumente auf, als der Autor hier in seinem Leserbrief. Klar, man kann sie einfach ignorieren und sich auf das Wegziehargument stürzen, welches ich selbst ebenfalls als gering einstufe, jedoch sollte man die anderen schon ernstnehmen.
Und hier die Gymlehrer als die Bösewichte darzustellen ist nicht fair (ich selbst bin kein Lehrer, nur als Info). Sie haben einen akademischen Abschluss, sie haben was geleistet, das sollte man auch wertschätzen oder zumindest respektieren. Und nichts gegen eine PHT, aber sonderlich schwierig ist die nicht. Das bestätigen dir unzählige Absolventen. Lehrer kann heutzutage wirklich jeder werden. Egal ob er dafür geeignet ist oder nicht. Die früheren Lehrer gingen meist durch Internate (Paulinum usw.). Da wehte noch ein anderer Wind als heute. Es ist ja nicht nur ein Übel sondern mehrere. - die Eltern haben keine Zeit mehr für die Kinder. Alles wird auf die Lehrer abgeschoben. - die Qualität der Lehrerausbildung wird immer schlechter. - alle Schüler werden in einen Topf geworfen, egal ob intelligenter, schwächer, ob man überhaupt Deutsch spricht usw.).
Was unterm Strich herauskommt, kann man aus den obigen Punkten zusammenaddieren. Gratuliere Bildungspolitik! Klar wird es funktionieren, nur das Niveau sinkt. Das sollte jeder mit ein bischen Verstand erkennen. Wie sagte der König zum Bischof im Mittelalter? Du hältst sie dumm, ich halte sie arm.
bravo! endlich ein super artikel in dieser irren diskussion....
@ gerndahoam du bedienst auch alle klischees, welche man nur bedienen kann. warum bitte sollt ein akademiker besser lehren können als jemand von der PH? kannst du das bitte mal erklären? bin gespannt was wir jetzt zu lesen bekommen.... ....... übrigens, mir würde es im traum nicht einfallen nicht-akademiker zu denunzieren!
besser sein zu wollen, scheint wohl das urproblem zu sein. gym klingt schon besser als neue mittelschule. auch wenn es gar nichts über die vermittelten inhalte aussagt. es wird ja nicht einmal die mühe gemacht zu vergleichen. gym ist von haus aus besser, so glaubt man. wäre die unterstufe eine NM dann würde man in direktem wettbewerb stehen, das wäre spannend. nur weil man das einzige gym im bezirk ist, ist man noch lange nicht besser als andere schultypen.......
zur (ersten) reaktion der frau direktor kann man nur den kopf schütteln. ja auch solche blödsinnigen ansichten werden von AKADEMIKERN verbreitet......
Warum hört man eigentlich von den Direktoren der Mittelschulen nichts? Warum lassen sie sich ihre Schulen von Frau Strobl schlechtreden? Die sogenannte Bildungselite im Gym ( laut dem Leserbrief) sollte sich in Grund und Boden schämen falls solche Aussagen dort wirklich fallen. Akademiker bringen auch andere Schultypen (HAK,HTL,HLW.....) zustande.
Ps: Werte Pädagogen am Gymnasium Lienz. Falls es unter Ihnen wirklich solch denkende und handelnde Lehrkräfte gibt, möchte ich Sie bitten ihre Berufswahl zu überdenken. Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Respekt vor den Mitmenschen ( egal welcher Bildungsschicht diese angehören) sollte doch das Mindeste sein, was Sie ihren Schülern für das weitere Leben mitgeben!!!!
Ein hervorragender Kommentar! Auf dieser Grundlage könnte man diskutueren - und nicht auf Basis der vom BRG Lienz erzeugten Aufregung! Ein Satz zum @gerndahoam ("Lehrer, die nie eine Uni von innen gesehen haben ...."): Ich kenne Lehrer, die "trotz" Ausbildung nur an der PH oder gar an der früheren Lehrerbildungsanstalt pädagogisch viel besser waren als Uni-Abgänger. Ich kenne auch das Gegenteil - ein Beweis, dass die Art der Ausbildung (ob Uni oder "nur" Hochschule) nicht das Wichtigste ist! Ihr Beitrag beweist, dass der Leserbriefschreiber Recht hat (siehe 3. Absatz) ...
Es ist anerkennenswert, wenn hier junge Menschen mitdiskutieren, sich einbringen und argumentieren. Daher zuerst einmal Respekt an den Autor des Leserbriefes! Was allerdings ins Auge fällt, ist die zum Teil schmerzhafte Naivität: Glaubt Herr Ragger denn wirklich, die Politik wird einlösen, was er sich erhofft? "Die universitäre Ausbildung der AHS-Lehrerschaft, auf die man im Gymnasium stolz ist, würde allen Kindern des Bezirkes zugutekommen"? Das kann schon einmal gar nicht sein, denn die Lehrerausbildung neu ist der jüngste Sargnagel des ohnehin absteigenden Österr. Bildungssystems. Jetzt ist es möglich, dass Leher, die nie eine Universität von Innen gesehen haben, sondern nur eine PH besucht haben, auch dort wirken, wo bisher "echte" Akademiker unterrichten. Wer sich ein bisschen auskennt, weiß, was das bedeutet. Sorry. Unter den derzeitigen und auch zukünftigen finanziellen Rahmenbedingungen unseres Staates wird auch das nicht eintreffen, was Herr Ragger ebenfalls voraussetzt: "Die gemeinsame Schule versucht, Schülerinnen und Schülern aus allen sozialen Schichten die gleichen Chancen auf (höhere) Bildung zu geben". Nein, das kann sie nicht, denn das wäre nur mit sehr, sehr, sehr viel Ressourcen möglich, die aber fehlen werden, darauf kann sich der gelernte Österreicher verlassen. Für leere Versprechungen ein gut funktionierendes System aufzugeben, ist daher nichts weniger als verantwortungslos. Und ja: Sich besser fühlen als andere, ist nichts Schlimmes, solange es nicht auf Einbildung und falschem Stolz beruht. Das Gym ist immer noch die beste Schule im Bezirk, auch wenn es - wie alle anderen Schulen - stetig leicht an Qualität verliert. Daran ist aber nicht das Gym, sondern die verheerende Bildungspolitik der vergangenen Jahrzehnte Schuld.
Endlich ein Beitrag, der das Thema Gesamtschule von mehreren Perspektiven beleuchtet und wiklich inahtlich in die Tiefe geht - Gratulation zu diesem tollen Leserbrief. Noch eine kleine Anregung: Österreich lieght auf dem letzten (!!) Platz der OECD-Länder, was die Vererbbarkeit von Bildung betrifft. Ganz einfach ausgedrückt: Eltern Akademiker --> Kinder Akademiker, Eltern niedrige Bildung --> Kinder niedrige Bildung. Das wichtigste Argument für die Gesamtschule wäre, wie bereits oben erwähnt, allen Kindern die gleichen Bildungschancen einzuräumen (zumindest was die Schulbildung betrifft). Dass das System Gesamtschule sehr gut funktioniert, sieht man am Beispiel Südtirol!
Anstatt "Wir gegen die" , wäre es toll, wenn das Motto "Wir alle für die Schüler" lauten würde!
Bravo! Ich würde mir von all den "klugen" Köpfen die sich zukünftig um das Wohl(??) unserer Kinder kümmern ähnlich viel Rationalität wünschen. Von all den Verhandlern in deren Händen die Weiterentwicklung des Bildungssystems liegt, würde ich mir auch solch eine Argumentation ohne Spitzen und Polemik wünschen. Angst ist und bleibt ein schlechter Ratgeber. Egal ob es um Flüchtlinge oder unsere Bildung geht. Danke David lg
Nicht nur rationell lobenswert, steckt da auch noch mehr Informationsgehalt dahinter, als bislang von irgendjemand vermittelt werden konnte. Danke für diesen offenen Brief.
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