Osttirol-Portal: Sakrales Leuchten am Straßenrand
Am Felbertauern wurde Georg Planers monumentale Glasskulptur enthüllt.
Nicht unumstritten war das Projekt „Eingangsportale“ für Osttirol bei seiner Erstpräsentation im Sommer 2014. Durchgezogen wurde es vom Tourismusverband trotz mancher Kritik. Am 26. November überwog dann bei der Präsentation der ersten gläsernen Stele vor dem Südportal des Felbertauerntunnels eindeutig der Applaus.
Franz Theurl, bekannt für plastische Vergleiche ohne Angst vor dem ultimativen Superlativ fühlt sich an eine „Freiheitsstatue für Osttirol“ erinnert und unterstreicht, dass ein langer Atem nötig war, um dieses Werk auch tatsächlich an den Straßenrand zu bringen: „Vor acht Jahren hat uns der Künstler Georg Planer bereits ein Modell gebracht, seither kämpfe ich darum, kräftig unterstützt vor allem von Karl Poppeller.“
Felbertauern-Vorstand Poppeller ergriff im starken Schneetreiben ebenfalls das Wort zur Kunst, deren Hintergrund der Künstler selbst ausführlich schilderte. Für die anspruchsvolle technische Umsetzung des aus riesigen Platten zusammengesetzten Glasblocks, der auf einem Serpentinsockel ruht, zeichnete Rudi Gritsch von der Glasfachschule in Kramsach verantwortlich. Es ist auch eine handwerkliche Meisterleistung, in diesem Punkt waren sich alle einig.
Als sich dann die Dunkelheit über die Berge am Tauernpass legte und die gläserne Frau, deren Silhouette sich oben auf dem Glasblock abzeichnet, zu leuchten begann, war es ein bisschen wie Weihnachten. Man staunte über den fast überirdischen visuellen Effekt der spektakulär wirkenden Landmark, die bei aller Bodenständigkeit der Grundidee bei Nacht sogar ein wenig an Matrix erinnert und zu schweben scheint.
Georg Planer spricht in seinem Exposé zum Kunstwerk (unten zum Download) von einem "sakramentalen Charakter", den er der Skulptur ganz bewusst mitgeben wollte. Ein Hingucker ist das Portal in jedem Fall, dessen Gesamtkosten Franz Theurl mit 70.000 Euro bezifffert.
Nachdem Osttirol über drei größere Verkehrswege erreichbar ist, wäre auch beim Kärntner Tor und in Arnbach eine liegende Schöne geplant, was derzeit noch an den Kosten scheitert. Das Land lehnte einen Beitrag bislang ab. „Jetzt, mit diesem Muster, schaut die Sache aber vielleicht doch anders aus“, hofft Theurl.
Expose Georg Planer
18 Postings
Die Mutter ERDE - vor neun Jahren am Felbertauern-Südportal unter Insidern feierlich eröffnet - sollte eigentlich die in die Tourismusdestination Osttirol die ein- und durchreisenden Gäste begrüßen. Tag und Nacht. In leichte Schieflage gekommen hat sich ihre Leuchtkraft sich dort seit Monaten verfinstert, sie ruht dort seitdem in Frieden.
Nach dem kürzlich erschienenen Bericht in der kleinen Lokalzeitung wird sie wieder auferstehen und den Straßenrand bei Nikolsdorf an der Grenze zu Kärnten ab dem Frühjahr schmücken. Diesmal zeigt sich die gläserne Mutter Erde stehend mit schwer beladenen, bis zum Boden reichenden Rucksack voller Überraschungen. Manche munkeln, dass die schleppende Frau es den Gästen damit recht gut meint und manche meinen, dass sie ganz nach der Auffassung ihres Erschaffers sogar auch "sakramentalen Charakter" hätte, was ja für Osttiroler Frauen gar nicht so abwegig erscheint, wenn man im Doku-Bildband von Frau Hubatscheck blättert - oder in der Bibel. Die Destination Osttiol hat endlich s/eine zutreffende Marke! Danke!
Eines ist sicher. Mit dem Osttirol-Logo an der Landesgrenze hat sich der TVB Obmann endlich seinen Traum erfüllt. Eine "Freiheitsstatue für Osttirol", wie er bereits vor neun Jahren an der Mautstraße hinausposaunte. Das 10. Bundesland in der Alpenrepublik wird zur optischen Realität, was auch der Gemeindeverband bereits begrüßte. Und das für läppische 150.000 Euro.
Sehr schön und gelungen! Es muss ja nicht immer der pseudorustikale Alpenkitsch sein.
Was ist denn da schon "gelungen"? wenn der Sockel mit Schnee oder Gras verdeckt ist, dann könnte man dort oben ja die aktuellen Benzinpreie vom Lagerhaus bewerben. Nachdem die ja regelmässig über dem Preis andrere Regionen liegen, scheint das wohl für den Bezirk einem besonderen Alkeinstellungsmerkmal zu entsprechen.
Niemand redet von alpenrustikalem Kram, die Destination Osttirol hat eine markante Bildmarke und in Kombination mit dem Tirollogo weltweiten Bekanntheitsgrad. Das reicht!
Die Nationalparkschrift braucht es nicht, das Management dafür sollte diese Einrichtung erkennbar machen, wo sie stattfindet.
"Alkeinstellungsmerkmal" ist gut (und passt auch gut zu unserem Bezirk) - ein netter Vertipper zum Schmunzeln - danke und: "Prost!" 🥂
Danke, das mit der KI-Taste ist doch nit des Wahre. Ich werd sie überkleben. Aber nett - und zielgenau getroffen.
Meiner Meinung nach "gelungen", weil ich's schön finde.
An den anderen Einfahrten sollte man aber etwas anderes machen. Es muss ja nicht immer alles gleich sein. Vielleicht fällt den Lienzer Marketingprofis ja etwas originelles, noch nie dagewesenes ein – zB etwas mit “Dolomiten”.
Das Tirollogo brauche ich an der Einfahrt nach Osttirol überhaupt nicht, es würde mich ehrlich gesagt sogar stören. Das Osttirol-Logo genügt vollkommen - von mir aus auch in Kombination mit "Bergtirol", wenn man in diese Marke schon so unglaublich viel Hirnschmalz gesteckt hat.
@pizza, was spricht denn gegen das tirollogo, warum willst denn die zugehörigkeit zu tirol verschweigen? diese engstirnige denkweise fürs seperatistendasein ist passe, es geht um den neunten bezirk des landes.
wer von salzburg, kärnten oder südtirol anreist, kommt in tirol an. das tirollogo in kombination mir dem destinationslogo schwächt meiner meinung ein wenig den nebengeschmack des "ost". klevere und erfolgreiche touristiker unseres bezirks haben das längst erkannt und nutzen das weltweit bekannte tirollogo in ihrer werbestrategie. das weiss inzwischen auch der gottsoberste des tvb und handelt manchmal danach.
die liegende frau als verkörperung von osttirol wie am felbertauern empfinde ich arg sexistisch und deshalb völlig daneben, aber das wird wohl jeder anders sehen. denk mal eine stufe tiefer ...
fb@ deinem ersten und zweiten absatz ist nichts hinzuzufügen, bravo! wer die geschichte dieser portale kennt der weiss, dass hier eine kompromisssäule steht, die nichts, aber auch gar nichts von osttirol versinnbildlicht. im gegenteil. die suche nach der marke osttirol wird noch schwerer und verwirrender. der kolumnist einer regiozeitung meinte kürzlich, es wäre vielleicht viel besser gewesen, die alten monumente aufzuputzen. das hätte viel geld gespart. wie wahr! die alten, leider über jahrzehnte verwahrlosten begrüßungspforten signalisieren tatsächlich das, was osttirol verkörpert. berge, wald natur und vor allem durch die klammer eine einheit, eine region. und wer nachfragt erfährt, dass damals grafiker am werken waren. selbstverständlich könnte man über die materialien, eine beleuchtung oder auch über die größe für die heutige zeit diskutieren. hier hätte vor allem auch die aufschrift tirol und osttirol mit willkommensgruß bestens platz. es braucht also keinen künstler, der sein werk krampfhaft mit worthülsen erläutern muss, damit leute (einige) seine intention verstehen. . der nationalpark hat sich mit geld am neuen monument großzügig beteiligt, wird verkündet. ist der nationalpark nicht ein angebot der destination osttirol. warum positioniert man nur diesen, wo sind den alle anderen? golfland, sportland, skiland, natura 2000-land, kraftwerksland, mein bergtirol, unsere genussregion, radeldorado, segelflugwelt, sonnenbalkon, kulturstätte, römerstatt, region des handwerks, des schnaps ...
für die pflege des wartungsintensiven portals an der felbertauernstraße wird schon gesorgt werden, wie wird es aber an den anderen geplanten standorten funktionieren? der ruf nach neuen portalen ist aber sicher auch auf die über generationen andauernde vernachlässigung der alten laut geworden.
der kolumnist hat auch ein zweites mal recht: das thema berührt nur wenige. im zugriffsranking auf der dolomitenstadt scheint das thema nicht einmal auf. schade, aber was solls, vielleicht ein kalkül der verantwortlichen!
Wollte mit meinem Kommentar warten, bis ich die Skulptur selber gesehen habe. Sieht gut aus, eigentlich in der Dämmerung sogaar sehr schön, soweit Lob dem Künstler und den Umsetzern.
Nun kommt das aber -
Der TVBO müht sich ja schon lange ab, Werbemittel und Auftritt mit Wiedererkennungswert zu schaffen. Mir verschließt sich, wie das Symbol - nackte liegende Frau (Mutter ERDE) einen Gedankenschluß des vorbeifahrenden Touristen zu Osttirol geben kann, oder zu den zuletzt vermittelten Gedanken, dass Osttirol eine OUTDOOR Kompetenz vorweist.
Wie imposant wäre da doch anstelle der Frauenskulptur symbolhaft die Skulptur unserer Osttiroler Berge - Glockner, Dolomiten zu skizzieren.
Meine Anregung wäre, die ausstehenden Portale in dieser Art zu machen, und die schöne Skulptur entweder vor dem Nationalparkhaus oder in Lienz aufzstellen, mit zum Thema "Mutter Erde" passenden Glastafeln mit Texten, Gedichten, etc... Nochmals, ich finde das Kunstwerk schön, auch Bezug Mutter ERDE nachverfolgbar, aber nicht in Zusammenhang mit einem "Eingangsportal and der Straße.
Lieber Senf - An sie musste ich heute abend denken, als ich durch den Felbertunnel bin und dieses Unding von Begrüßungstor gesehen habe. Und ja, warum steht da Osttirol und nicht Tirol? Irgendwie war das ein befremdlicher Anblick im finsteren plötzlich diese Statue zu sehen. Und ganz oben die liegende Frau...ich weiß nicht, ob Touristen, die sie sehen, an die Ähnlichkeit zwischen Frauen und Bergketten denken, wenn sie das sehen.
Positiv ist, dass etwas getan wurde. Nur das wie ist - wenn man die Ausführungen von Herrn Raneburger liest - doch wieder ein wenig fragwürdig. Und von den Kosten 70.000!!! Euro für eine Markierung ganz zu schweigen (ich weiß, nicht in Schilling umrechnen...aber man muss das automatisch tun)!!!
chiller (in)@: nachdem südtirol ja nicht mehr zu österreich gehört und sich osttirol ja gerne als das extrastüberl bezeichnet (hier gelten ja angeblich so viele andere gesetze als in tirol), ist es gar nicht so abwägig, wenn ein einfacher angestellter eines konzerns diesen überblick nicht hat. allerdings: wer den felbertauern nach norden passiert, wird vom land salzburg gegrüßt, wer den umgekehrten weg macht, fährt nicht nach tirol, sondern nach osttirol. der neue eislutscher (mein erster eindruck) am südportal verdeutlicht das ja klar. dasselbe botschschaft wird es ja auch am iselsberg und in nikosldorf geben. das land tirol hat richtig entschieden und wird keinen beitrag für einen derartigen unsinn bereitstellen, so übrigens ein lokalblatt. mal ehrlich; gibt es eine ähnliche statur nicht schon an den toren nach las vegas.
Schon eigenartig, dass rund um Herrn Theurl immer wieder ein wenig Gesudere auftaucht. Dass Theurl ein Egomane ist, weiß eh jeder, der schon mit ihm zu tun hatte. Und ich glaube der Aussage von Herrn Raneburger ungeprüft, denn das passt genau zu dieser Person.
Nun denn, nichts destotrotz ist das Eingangsportal super gelungen, auch wenn sich hier gewisse Personen mit fremden Federn schmücken. Ich würde mich ja schämen, doch das geht diesen Personen wohl am Allerwertesten vorbei.
Herr Raneburger, werden Sie urheberrechtlich klagen oder es einfach hinnehmen, dass man hier Ihre Idee ungefragt umgesetzt hat?
„ein Bericht vom Abstellgleis“
Im März 2014 wurde mir von TVBO-Obmann Franz Theurl der Auftrag zum Entwurf neuer Osttirol-Portale erteilt mit der Bedingung „…die Kristallskulptur von Mag. Georg Planer einzubeziehen…“. Damit gemeint war der Entwurf von Georg aus dem Jahre 2010, der bei den entsprechenden Gremien durchgefallen war. Ich habe also die Grundideen von Georg in meinen Entwurf einfließen lassen und an einem Materialmuster von ihm die Chance zur neuen Formgebung und Neuinterpretation entsprechend des Zwecks und der Anforderung gesehen. Gemeinsam mit meinem Team, zu dem unter anderem die Designer DI Lukas Jungmann und BA Lukas Nöckler gehören, ist es uns dann gelungen, eine an sich schon verworfene Idee durch ein neues Erscheinungsbild, neuen technischen Mitteln und neu entwickelter Philosophie in ein entsprechendes Gesamtkonzept zu integrieren. Wir haben Georg den (jetzt ausgeführten) Entwurf präsentiert – er hat ihn zuerst vehement abgelehnt und erst nach einer mehrtägigen Überlegungsphase akzeptiert. Vollkommen davon überzeugt war er allerdings erst nach den begeistert aufgenommenen Präsentationen vor den mitfinanzierenden Institutionen, den zuständigen Behörden und der Presse im Frühsommer 2014, die von mir vorgetragen wurden. Im Dezember 2014 ist die Gesprächsbasis zu Franz Theurl und Georg aus mir vorerst unerklärlichen Gründen spürbar abgekühlt. Mir wurden von beiden keine Informationen mehr über den Stand der Dinge übermittelt. Es lag von da an für mich die Vermutung nahe, dass Franz Theurl und Georg Planer einen Alleingang machen, von dem bisher niemand wusste. Meine Rolle war unklar, jedoch musste ich aus den Vorgängen schließen, dass man mich nicht mehr „im Boot haben möchte“. Ich habe mit meinem Team „das ungeliebte Kind“ wieder zum Leben erweckt und so anderen zum Erfolg verholfen. Die Wertschätzung für unsere künstlerische Arbeit ist offensichtlich nicht gegeben. Machen Sie sich selbst ein Bild.
Peter Raneburger
PS: Zur technischen Ausführung möchten wir Rudolf Gritsch und seinem Team gratulieren und unsere Hochachtung aussprechen.
passt angesichts des wortes "grenzübergänge" nicht schlecht dazu:
Lieber hofer. Ich habe bei Ihnen heute in einer innsbrucker Filiale um 999€ eine Infrarot kabine gekauft bei der geworben wird/wurde dass sie Österreich weit nach Hause geliefert wird. Die Kabine sollte in mein Ferienhaus nach Osttirol (Österreich!!!) geliefert werden. Soeben habe ich einen Anruf bekommen das die kabine nur Österreich weit geliefert wird und nicht nach Osttirol. Auf meinen Hinweis das Osttirol in Österreich ist wurde mir nochmals geantwortet "nein wir liefern nicht nach Osttirol wir liefern nur nach Österreich. Geben Sie den Bestellschein wieder zurück und stornieren Sie die Bestellung". Ich weiß nicht ob ich eventuell ein geographischen Problem habe oder eventuell ihr Kollege oder warum liegt für Ihren Kollegen Osttirol außerhalb von Österreich? Ich freue mich auf eine Antwort und geographische Aufklärung von Ihnen. Vielen Dank
allemal daumenhoch für das neue begüssungsportal
Richtig toll sieht das aus! Ein fettes Lob an den Künstler! Sollte natürlich an allen 5 "Grenzübergängen" nach Osttirol aufgestellt werden!
Bravo, bravo, bravo! Diese Skulptur sieht echt toll aus! Gratulation an alle Beteiligten. Hoffentlich hängt niemand seine Jagdtrophäen daran auf......? Siehe anderen Beitrag......
Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten!!
Schwere Geburt - hoffentlich kommen die weiteren 5 Portale jetzt schneller...
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