SPÖ tagt und feiert in Lienz und Lavant
Die Konferenz der SPÖ-ParteisekretärInnen beginnt mit Umtrunk und Kanzlerbesuch.
Es ist nicht zu übersehen, dass es sich um eine Veranstaltung der SPÖ handelt. Das Hotel Dolomitengolf ist in tiefes Rot getaucht, Bürgermeisterin Elisabeth Blanik trägt ein tiefrotes Kleid und sogar die Getränke leuchten in der Parteifarbe. Während die ersten Cocktails getrunken werden, nimmt sich SP-Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid Zeit für ein kurzes Gespräch. "Ich bin gewiss schon mindestens 15 Mal in Osttirol gewesen", erzählt Schmid, dessen Idee es gewesen ist, die bundesweite ParteisekretärInnenkonferenz im Bezirk Lienz abzuhalten.
Zwar stehen mit dem Abendempfang, dem anschließenden Essen auf der Dolomitenhütte und einer geplanten Stadtführung am Mittwoch die üblichen quasi-touristischen Aktivitäten auf dem Programm, doch eigentlich soll zwei Tage lang intensiv an Parteipositionen gearbeitet werden. Gerhard Schmid sieht als anstehende Programmpunkte die aktuelle Situation in Österreich und der EU, insbesondere die Flüchtlingsbewegungen, weiters die Situation nach den Wahlen in Oberösterreich und Wien, neue Kommunikationswege für die Partei und das in Vorbereitung befindliche neue Parteiprogramm. Insgesamt geht es um nicht weniger als eine Neuaufstellung der Partei, wie er anklingen lässt. Auf die Frage, ob die SPÖ mit ihm als Geschäftsführer wieder ein wenig nach links rücken werde, nickt er, um gleich darauf hinzuzufügen: "Wir bleiben schon in der Mitte."
Den Prozess rund um die Entwicklung des neuen Parteiprogramms sieht Gerhard Schmid derzeit als eine der großen Aufgaben. Er wolle für den Diskussionsprozess sorgen, aber durchaus auch selbst Inhaltliches beitragen, erklärt er. Bis Ende des Jahres wird noch in zehn Arbeitsgruppen diskutiert, ab Februar 2016 werde man immer mehr in den öffentlichen Diskussionsprozess kommen, der schließlich in eine Mitgliederbefragung münden soll. Die SekretärInnenkonferenz in Osttirol soll ebenfalls zur Programmdiskussion beitragen.
Darauf vorbereitet ist auch die Nordtirolerin Andrea Brunner, SP-Bundesfrauengeschäftsführerin, die angibt, das Frauenthema sowohl in Lienz als auch in Bezug auf das Parteiprogramm stark vertreten zu wollen. Vor allem die Gleichstellung sei für sie noch das große Thema, gleichgültig ob für Frauen am Arbeitsmarkt, in Bezug auf Homosexualität oder in Bezug auf die Gleichstellung von Migrantinnen.
Zu Beginn der Konferenz aber steht das Feiern im Vordergrund. Lienz-Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, die mit ebensoviel Applaus empfangen wird wie kurze Zeit später Bundeskanzler Werner Faymann, gibt diesbezüglich das Motto vor, indem sie in ihrer Begrüßung erklärt, dass sie erst am Mittwoch darüber sprechen werde, wie es der SPÖ im Bezirk gehe, heute aber rede sie lieber über Osttirol: "Wir nehmen im Bezirk immer für uns in Anspruch, wir sind etwas Besonderes", sagt sie und geht kurz auf einige Besonderheiten des Bezirkes ein. Nach einer kurzen Rede, die zu einem kleinen Bekenntnis pro EU wird und in der sie den "Südtiroler Freunden" dankt, die wesentlich zum Aufschwung Osttirols beigetragen hätten, schließt sie augenzwinkernd mit einer Empfehlung an die Parteigenossinnen: Shopping in Lienz! Auch Bundesgeschäftsführer Schmid pflichtet ihr bei: "Das Politische kommt morgen!" Woraufhin ihm Blanik eine Flasche Pregler überreicht und allen Anwesenden verspricht, dass sie auch diese Besonderheit Osttirols sehr bald kennenlernen würden.
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