Konzerte unter dem Motto „Defereggen grüßt Osttirol“
Das Symphonische Blasorchester Defereggental spielt buntes und herausforderndes Programm.
"Im Defereggental wird seit vielen Jahren gemeindeübergreifend zusammengearbeitet", sagt Martin Unterkircher, Obmann der Musikkapelle St. Jakob. Er meint damit einerseits Unternehmen, andererseits Vereine, besonders aber die Musikkapellen des Tales, denn immerhin ist er der Organisatorische Leiter des Symphonischen Blasorchesters Defereggental (SBOD), das derzeit wieder zwei Konzerte vorbereitet. Gespielt wird am Sonntag, dem 8. November, um 20 Uhr in der RGO-Arena in Lienz und am Samstag, dem 14. November, ebenfalls um 20 Uhr in Gemeindesaal St. Jakob.
So ganz selbstverständlich sind die Auftritte des SBOD nicht, denn es verlangt einiger recht großer organisatorischer Vorbereitungen, um drei Musikkapellen, mehrere Solisten, die Leiter und ein passendes symphonisches Programm zusammenzustellen. Erstmals gelungen ist dies im Jahr 2011. Seitdem werden im Zweijahresrhythmus Konzerte vorbereitet. Diesmal lautet das Mottto: "Defereggen grüßt Osttirol". 72 Musikantinnen und Musikanten aus allen drei Musikkapellen des Defereggentals sind beteiligt – aus Hopfgarten, St. Jakob und St. Veit.
Die musikalische Leitung übernimmt in gewohnter Weise Michael Mattersberger, Kapellmeister der Musikkapelle Oberlienz und bekannter Musiklehrer. Zum ersten Mal teilt er sich diese Aufgabe, unter anderem mit Jo Mair, der bereits letztes Mal durch den Abend geführt hat und das auch diesmal wieder tun wird. Auch zwei weitere Lehrer der Musikschule unterstützen Mattersberger diesmal.
Warum die Mühe? Man will eine Plattform des Austausches sein und wie Michael Mattersberger erzählt, eine Möglichkeit der Weiterbildung für die Musikanten schaffen. Philipp Großlercher, Kapellmeister der MK St. Veit, hakt hier ein und betont, dass dies auch für die Kapellmeister gelte. Daher werden auch alle drei selbst mitspielen. "Einmal auf der anderen Seite stehen", nennt Großlercher dies. Das SBOD soll auch helfen, die Kooperation untereinander zu fördern, doch ganz besonders wiegt der Umstand, dass man als symphonisches Orchester einiges spielen kann, das sonst nicht möglich wäre. Das Programm zeigt dies eindrucksvoll und verspricht einiges an Vielfalt sowie Anspruch, etwa wenn die "Miramare Ouvertüre" von Fucik/Eibl gespielt wird, oder beim Astronauten-Marsch von Ulrich/Weinkopf. Einige Melodien werden dem Publikum sehr bekannt vorkommen, natürlich der "Kaiserwalzer" von Strauß, wahrscheinlich auch "Man in Ice" von Schwarz und die Filmmusik "Gandalf" aus Herr der Ringe. Dem Symphonischen Blasorchester Defereggental ist es wichtig, bei jedem Auftritt einen heimischen Komponisten zu spielen. Heuer wird diesbezüglich "Klang der Berge" von Gerhard Innerhofer und Clemens Blasisker aufgeführt.
Die Musikkapelle Hopfgarten ist die älteste Kapelle im Defereggental. Sie wurde 1831 gegründet und hat heute 52 Mitglieder (inkl. Marketenderinnen). Das jüngste Mitglied ist 15 Jahre jung, das älteste 60. Mit einem Altersdurchschnitt von 33 Jahren, wie Christina Veider von der MK Hopfgarten erzählt, ist es fast schon eine "alte" Kapelle, denn der Tiroler Altersdurchschnitt bei Mitgliedern von Musikkapellen liegt bei 24 Jahren, wie Mattersberger zu berichten weiß. St. Jakob kann mit der größten Musikkapelle aufwarten. 75 Mitglieder sind es, samt Marketenderinnen und Fähnrich. St. Veit wiederum hat mit 47 aktiven Mitgliedern die kleinste und jüngste Musikkapelle.
Derzeit laufen die Proben für die beiden SBOD-Konzerte. Gemeinsam geprobt wird am Wochenende und jeder Mitspielende übt täglich für sich, denn die Verantwortung für solch ein Konzert spürt jeder. Und noch etwas ist am SBOD so besonders: Es spielen alle gemeinsam, Schüler, Lehrer, Bauern, Bankdirektoren und viele mehr.
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