Goldener Herbst: Osttirol knackt Nächtigungs-Million
Starke Sommersaison in Ost-, Süd- und Nordtirol - Kärnten fällt zurück.
Osttirols Tourismustreibende können zusammen mit ihren Kollegen in Nord- und Südtirol auf eine gute Sommersaison zurückblicken. 4,6 Prozent mehr Nächtigungen in Gesamttirol und 3,02 Prozent in Osttirol lassen an gute frühere Ergebnisse anschließen. Schon in den bisherigen Bilanzen zeichnete sich Zuwächse nicht nur wegen des besseren Wetters ab. Die in Osttirol traditionell stärkere Sommersaison bildet sich im Ranking der Tiroler Tourismusverbände ab: Osttirol liegt an Platz 2 hinter Innsbruck und seinen Feriendörfern und vor dem Verband Ötztal.
In einer Pressekonferenz in Sölden, das ebenso wie Osttirol möglichst große Werbeeffekte des neuen Bond-Films „Spectre“ zu ziehen versucht, wiesen Landeshauptmann Platter und Franz Hörl, Tourismussprecher der Wirtschaftskammer, auf die sinkende Wertschöpfung hin. Platter sagte, es sei wichtig zu erkennen, dass Nächtigungs- und Ankunftszahlen alleine nicht entscheidend seien: “Schließlich ist ausschlaggebend, was am Ende des Tages in der Kassa bleibt.“
In Osttirol überschreitet man mit dem bisherigen Saisonergebnis schon im September erstmals seit 2005 wieder die Millionengrenze und übertrifft das Vorjahresergebnis um knapp 30.000 Nächtigungen. Einzig die Region Defereggental konnte nicht am positiven Ergebnis partizipieren. St. Jakob bleibt hinter der Vorjahresbilanz zurück, wobei dort 2014 die meisten Nächtigungen seit 2004 verbucht wurden und man damit ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis erzielte. St. Veit als neue Golfdestination legt hingegen zu, offenbar auch auf Kosten des Golfresorts Lavant, das die Zuwächse der vergangenen Jahre nicht fortschreiben konnte.
Die Septemberzahlen selbst bringen der Ferienregion Hochpustertal ein Plus von 1.900 Nächtigungen, die Nationalparkregion legt um 820 Nächtigungen zu, der Lienzer Talboden verliert erneut ebenso wie das Defereggental. Die Aufenthaltsdauer, die tendenziell rückläufig ist, schwankt in Osttirol stark zwischen den einzelnen Kategorien. Im September wie auch im Saisonsüberblick blieben die touristisch relevanten Gäste am längsten in privaten wie gewerblichen Ferienwohnungen gefolgt von den bäuerlichen Unterkünften. Nur halb so lange, im Schnitt vier Nächte, logierte man in den Vier- und Fünf-Sterne Hotels, nur noch drei in den niedrigeren Kategorien.
Interessant verläuft die Entwicklung in Osttirols Nachbarregionen. Während Kärnten einmal mehr an Boden verliert, konnte der Südtiroler Verband Hochpustertal rund um den Helm in beachtlicher Weise zulegen. Trotz weniger Betten und Betriebe als Osttirol verbuchte man dort schon im August über 993.000 Nächtigungen und übertraf damit das bislang beste Ergebnis des Jahres 2013 um rund 60.000 Logisnächtigungen.
Eine aktuelle Studie der Österreichischen Hoteliers Vereinigung (ÖHV) attestiert der Destination Osttirol übrigens für die Jahre 2011 bis 2014 eine gute Performance. Gewinner der aktuellen Entwicklung seien Destinationen, die auf Wellness und Kulinarik setzten.
Hier die Osttiroler Zahlen als Download:
Naechtigungszahlen September 2015 Osttirol
2 Postings
Sehr geehrter User mischmaschin,
das Tourismusjahr 2015 wird aller Voraussicht nach nicht die 2 Millionen Nächtigungsgrenze überschreiten. Dazu fehlen noch über 98.000 Nächtigungen, die selbst bei einem sehr guten Oktoberergebnis nicht erreicht werden können. Das bislang beste Oktoberergebnis stammt aus dem Jahr 2008 und lag bei über 58.000 Nächtigungen.
Die Nächtigungszahl von zwei Millionen Nächtigungen wurde zuletzt im Tourismusjahr 2004 um knapp 3000 Nächtigungen, sowie im Jahr 2003 um eine ähnliche Summe überschritten.
Die von der Statistik Tirol errechneten Umsätze für Nächtigung und Frühstück lagen 2003 bei 57,65 und 2004 bei knapp 60 Millionen Euro. Im Tourismusjahr 2014 mit über 1,9 Millionen Nächtigungen lag dieser Umsatz bei 84,33 Millionen Euro im Verbandsgebiet des TVB-Osttirol.
Der signifikante Nächtigungsunterschied zwischen Sommer- und Wintersaison liegt im Bezirk Lienz neben mehr oder minder marktgerechten Angeboten an der im Winter geringen Zahl an Unterkünften. Unter anderem fehlen im Angebot ein Gutteil der alpinen Schutzhütten, ebenso wie viele Privatanbieter, aber auch einige Anbieter in den unteren Kategorien der gewerblichen Anbieter sowie einige Campingplatzbetreiber.
Besonders stark ist das Saisonsgefälle in Prägraten und Virgen ausgeprägt. Dort entsprechen die Winternächtigungen einem Drittel der Sommernächtigungen. In Lienz reduzieren sich die Nächtigungszahlen im Winter regelmäßig auf etwas mehr als die Hälfte des Sommersergebnisses. In Sillian hingegen liegen beide Saisonen in etwa gleich auf, während in Obertilliach mittlerweile mehr Winter- als Sommernächtigungen erzielt werden. In St. Jakob, Martei und Kals, als nicht nur im Winter nächtigungsstärkste Gemeinden des Bezirks, ist dies schon lange so.
Während die Vier-Sterne-Kategorien seit Jahren mehr Betten anbieten, und die Drei-Sterne-Häuser in etwa gleich viele Betten vermarkten, sinkt die Zahl im Zwei-Sterne Bereich. In Summe legte das Bettenangebot der gewerblichen Anbieter zu. Stetig ab nimmt die Zahl der Betten der klassischen Privatzimmervermieter, während die Betten in privaten Ferienwohnungen mehr werden.
Die Nächtigungszahlen in Lavant stiegen seit 2008 von damals knapp 20.000 auf letztjährig über 36.000. Dass diese mehr als beachtlichen Steigerungen auch durch das zusätzliche Angebot eines Golfhotels derselben Anbietergruppe in St. Veit nicht dauerhaft fortschreibar sind, liegt nahe.
In der Hoffnung Sie gut informiert zu haben,
Marcus G. Kiniger
Zum Nachdenken: Wenn der Sommer die stärkere Saison ist, wird's wohl wieder nix mit den 2 Mio. Nächtigungen? Warum verliert bloß die Region Lienzer Dolomiten? Vielleicht weil sie laufend Betten verliert? Da müssen wir schnell noch mehr 4 und 5-Sterne-Betten schaffen. Ach nein, nütz auch nix, auch die stagnieren. Offensichtlich mach man sich in dieser Kategorie schon betriebsintern selber Konkurrenz *loool*. Vielleicht hätte man mal an die kleinen Gewerbebetriebe denken sollen? Aber die bewerben sich lieber für Flüchtlingsunterkünfte, bringt mehr ein als der Tourismus - zumindest in Osttirol...
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